Narin ist neun, als in dem ezidischen Dorf am Tigris Planierraupen auftauchen. Ihre Heimat soll einem Dammbauprojekt der türkischen Regierung weichen. Die Großmutter, fest entschlossen, die Enkelin an einem ungestörten Ort taufen zu lassen, bereitet alles für die Reise ins heilige Lalisch-Tal vor. Kurz vor Aufbruch stößt Narin auf das Grab eines gewissen Arthur - direkt neben dem ihrer Ururgroßmutter Leila. Wer war dieser "König der Abwasserkanäle und Elendsquartiere", der Junge aus dem viktorianischen London, von den Ufern der verschmutzten Themse? Und was hat er mit Narins eigener Vertreibung zu tun? Meisterhaft verwebt Elif Shafak Vergangenheit und Gegenwart zu einem soghaften Roman über sich kreuzende menschliche Schicksale und die Macht jahrhundertealter Konflikte. Mit ihrer weichen Stimme und ihrer Ausdruckstiefe ist Pegah Ferydoni eine großartige Interpretin für Elif Shafaks Roman.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Christiane Schlötzer ist tief beeindruckt von Elif Shafaks bildgewaltigem neuen Roman "Am Himmel die Flüsse". Die türkisch-britische Autorin verfolgt darin, so Schlötzer, drei Erzählstränge, die am Ende zusammenfließen: Da ist der auf einem realen Vorbild beruhende Arthur Smyth, der im London der 1840er Jahre als hochbegabter Autodidakt die wiederentdeckten Keilschrifttafeln des jahrtausendealten Gilgamesch-Epos entziffert; da ist die neunjährige Jesidin Narin, die im heutigen Mossul die Schreckensherrschaft des Islamischen Staats überlebt; und da ist die nach England eingewanderte Hydrologin Zaleekhah, die fasziniert die strittige These verfolgt, Wasser habe ein Gedächtnis. Das verbindende Element der drei Geschichten ist laut der Rezensentin das auch im Titel enthaltene Wasser, und Shafak poetisiert Zaleekhas Idee, indem sie einen Erinnerungen aufspeichernden Wassertropfen mal im antiken Ninive (dem heutigen Mossul), mal in Smyth' London Gestalt annehmen lässt. Besonders begeistert ist Schlötzer von Shafaks übersprudelnder Freude am Erzählen und ihrer Fähigkeit, geschichtliche Fakten und Fiktion zu verknüpfen. Ihren reichhaltigen Roman kann die Rezensentin ohne Einschränkung empfehlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Ein Roman der in seiner Fülle, in seinem Reichtum und in seiner Lust am Erzählen unbedingt zum Empfehlen ist." Jörg Magenau, rbb, 22.07.24
"Shafak ist eine Meisterin darin Fiktion und historische Fakten freihändig zu verweben ... Shafaks bildhafte Sprache, ihre Erzähllust entwickeln einen unwiderstehlichen Sog." Christiane Schlötzer, Süddeutsche Zeitung, 20.07.24
"Ein beeindruckender Roman, der nah an der Perfektion ist. Ein Roman, der Elif Shafaks Ruf als große Erzählerin einmal mehr unterstreicht - und der auch ein flammendes Plädoyer ist gegen das Vergessen." Irene Binal, Neue Zürcher Zeitung, 19.07.24
"Shafak ist eine Meisterin darin Fiktion und historische Fakten freihändig zu verweben ... Shafaks bildhafte Sprache, ihre Erzähllust entwickeln einen unwiderstehlichen Sog." Christiane Schlötzer, Süddeutsche Zeitung, 20.07.24
"Ein beeindruckender Roman, der nah an der Perfektion ist. Ein Roman, der Elif Shafaks Ruf als große Erzählerin einmal mehr unterstreicht - und der auch ein flammendes Plädoyer ist gegen das Vergessen." Irene Binal, Neue Zürcher Zeitung, 19.07.24