Hochspannung auf Föhr
Der zweite Band der Nordseekrimi-Reihe um die Zielfahnderin Kari Lürsen ist für mich das erste Zusammentreffen mit ihr. Sie sitzt auf gepackten Koffern, will Föhr und das von ihrer Oma geerbte Häuschen verlassen, als sie von Jo, ihrem Chef, angerufen wird. Obwohl sie
wegen einer früheren Sache suspendiert ist, braucht er sie vor Ort. Seiner dringende Bitte, einen…mehrHochspannung auf Föhr
Der zweite Band der Nordseekrimi-Reihe um die Zielfahnderin Kari Lürsen ist für mich das erste Zusammentreffen mit ihr. Sie sitzt auf gepackten Koffern, will Föhr und das von ihrer Oma geerbte Häuschen verlassen, als sie von Jo, ihrem Chef, angerufen wird. Obwohl sie wegen einer früheren Sache suspendiert ist, braucht er sie vor Ort. Seiner dringende Bitte, einen Auftrag inoffiziell zu übernehmen, kommt sie schließlich nach. Mit einer jungen, unerfahrenen Kollegin ist sie in einem Safehouse für die Sicherheit einer Kronzeugin und ihrer Tochter verantwortlich.
Kari ist gut in ihrem Job, sie überprüft das Haus und die Zeugin nebst Tochter und stellt erhebliche Versäumnisse seitens der Kollegin fest. Auch hat Kari keinen direkten Kontakt zu Jo, dieser geht über das einzige Handy im Haus und das gibt Marlies, die Kollegin, nicht aus der Hand. Die Stimmung im Haus ist mies, keinem ist zu trauen, selbst das Mutter-Tochter-Gespann ist auf Dauerkrawall gebürstet. Es sollten nur drei Tage sein bis zum Prozess aber die haben es in sich. Kari hat zwar das Haus im Außenbereich mit Kameras nachgerüstet und doch ist die Überwachung unzureichend. Es nähern sich auch tagsüber etliche Gestalten, vordergründig sind sie alle harmlos, ich traue aber keinem über den Weg. Auch tritt wie aus dem Nichts ein Bekannter von Kari auf den Plan – sie stuft ihn als ungefährlich ein.
Es geht um Auftragsmorde, um einen gefährlichen Drogenboss, der aus der Haft heraus alle Fäden zieht. „Diese Leute, das sind Ungeheuer.“ Und ja. Man spürt, dass seine Leute keinerlei Skrupel kennen. Es geht hart zur Sache, es wird keine Sekunde langweilig. Lange, viel zu lange habe ich das Buch unbeachtet liegen lassen und dann doch zu lesen begonnen und – ich konnte nicht mehr aufhören. Gut, so etliche Szenen sind schon an der Grenze dessen, was noch glaubwürdig ist. Und doch wiegt der so einnehmende Schreibstil so einiges an dramaturgischer Überzeichnung auf. Für mich ist „Angst auf Föhr“ ein gelungener zweiter Teil, auch ohne Kenntnisse des ersten Buches kam ich gut zurecht. Diese Nordseekrimi-Reihe werde ich weiterverfolgen, es trifft genau meinen Lesegeschmack.