Die literarische Begegnung der beiden Dichter, die in Blöcken abwechselnd gelesenen Texte, die Unterschiedlichkeit, sich – was sie eint – schwer sagbaren Dingen über die Dichtung zu nähern, macht die Lesung zu einem besonderen Ereignis. Der Titel der Lesung "Anlegestellen für Helligkeiten" geht zurück auf Farhad Showghis zuletzt bei KookBooks erschienenen Gedichtband. Das Aufleuchten, Aufblitzen des Erkennens und Verstehens, das der Zuhörer bei den Texten erfahren kann, hat ein epiphanisches Moment. Beide nähern sich vorsichtig und suchend dem Kern ihres Sujets an: Farhad Showghi von außen…mehr
Die literarische Begegnung der beiden Dichter, die in Blöcken abwechselnd gelesenen Texte, die Unterschiedlichkeit, sich – was sie eint – schwer sagbaren Dingen über die Dichtung zu nähern, macht die Lesung zu einem besonderen Ereignis. Der Titel der Lesung "Anlegestellen für Helligkeiten" geht zurück auf Farhad Showghis zuletzt bei KookBooks erschienenen Gedichtband. Das Aufleuchten, Aufblitzen des Erkennens und Verstehens, das der Zuhörer bei den Texten erfahren kann, hat ein epiphanisches Moment. Beide nähern sich vorsichtig und suchend dem Kern ihres Sujets an: Farhad Showghi von außen nach innen, durch Beschreibung über die Sinne, tastend und fragend. Was ist sichtbar? Hörbar? Was lässt sich sagen, ohne durch voreiliges Sprechen den Raum des Beschriebenen zu schnell zu schließen? Eckhard Rhode's Texte sind analytisch, reduziert, durchdrungen, nah einem Kern, der sich jedoch nicht greifen lässt, sich entzieht, sich verschiebt. Texte in kleinsten Einheiten, in unvollendeten Zeilen, Verzögerungen, Richtungswechseln. Gemeinsam ist beiden Dichtern die beharrliche Behutsamkeit in der sprachlichen Annäherung an Empfindungen, Wahrnehmungen, Erinnerungen - das Öffnen von Räumen.
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Autorenporträt
Farhad Showghi, geboren 1961 in Prag, verbrachte Kindheit und Jugend in der BRD und in Iran. Nach seinem Studium der Humanmedizin in Erlangen lebt und arbeitet er seit 1989 als Psychiater, Psychotherapeut, Autor und Übersetzer in Hamburg. Er veröffentlichte unter anderem die Einzelbände "Die Sekunde ist eine bewohnbare Provinz", Kulturamt Erlangen 1988, "Die Walnußmaske, durch die ich mich träumend aß", Rospo 1998, "Ende des Stadtplans", Urs Engeler Editor 2003, "Die große Entfernung", Urs Engeler Editor 2008, "In verbrachter Zeit", kookbooks 2014, und "Wolkenflug spielt Zerreißprobe", kookbooks 2017, sowie als Übersetzer "Ahmad Shamlu: Blaues Lied. Ausgewählte Gedichte. Persisch und Deutsch", Urs Engeler Editor 2002. Farhad Showghi erhielt unter anderem Kulturförderpreise für Literatur der Städte Erlangen und Hamburg, den 3-sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb, den N. C. Kaser-Lyrikpreis und den Peter-Huchel-Preis.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Michael Braun staunt, wie Farhad Showghi die Dinge zum Strahlen bringt. Mit eigenem Staunen und Empfindsamkeit gegenüber Natur und Alltag führt ihn Showghi in sein iranisches Kindheitstal und in rätselhaft schöne Sprachlandschaften. Die neuen Langgedichte prägen ein Sprechen ohne vorschnelle Fixierung oder Schlüsselwörter, die fluide Übergänge kennzeichnen, erklärt Braun. Eine Traum-Poesie, die der Rezensent ganz einzigartig findet.