Édouard Louis
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Anleitung ein anderer zu werden (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 371 Min.
Sprecher: Güldenberg, Patrick / Übersetzer: Finck, Sonja
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Mit Mitte zwanzig hat er schon mehrere Leben hinter sich: eine Kindheit in Armut, die Scham über die eigene Herkunft, die Flucht vom Dorf in die Kleinstadt, der Aufbruch nach Paris. Er macht sich frei von den Grenzen der Herkunft, nimmt einen neuen Namen an, liest und schreibt wie ein Besessener, prostituiert sich, probiert sich aus. Immer neue Welten erschließen sich ihm, und doch hinterfragt er ständig die Selbstveränderung, die sich nie ganz vollendet. Was kostet es, die eigene Lebensgeschichte in die Hand zu nehmen? Édouard Louis erzählt virtuos davon, was man zurücklässt, wenn man...
Mit Mitte zwanzig hat er schon mehrere Leben hinter sich: eine Kindheit in Armut, die Scham über die eigene Herkunft, die Flucht vom Dorf in die Kleinstadt, der Aufbruch nach Paris. Er macht sich frei von den Grenzen der Herkunft, nimmt einen neuen Namen an, liest und schreibt wie ein Besessener, prostituiert sich, probiert sich aus. Immer neue Welten erschließen sich ihm, und doch hinterfragt er ständig die Selbstveränderung, die sich nie ganz vollendet. Was kostet es, die eigene Lebensgeschichte in die Hand zu nehmen? Édouard Louis erzählt virtuos davon, was man zurücklässt, wenn man bei sich selbst ankommt.
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Édouard Louis, geboren 1992, gilt als einer der wichtigsten Autoren der jüngeren Generation. Sein Roman 'Das Ende von Eddy' machte ihn 2015 international bekannt. Er erzählte darin von seiner Kindheit in einem Dorf in Nordfrankreich in prekärsten Verhältnissen. In 'Anleitung ein anderer zu werden' erzählt er davon, wie er die Grenzen seiner Herkunft hinter sich ließ. Seine Bücher erscheinen in 35 Sprachen und werden an Bühnen überall auf der Welt fürs Theater adaptiert. Zuletzt erschienen 'Im Herzen der Gewalt', 'Wer hat meinen Vater umgebracht' sowie 'Die Freiheit einer Frau'. Édouard Louis lebt in Paris.
Produktbeschreibung
- Verlag: Der Audio Verlag
- Gesamtlaufzeit: 371 Min.
- Erscheinungstermin: 21. September 2022
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783742426109
- Artikelnr.: 65246523
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Rezensent Florian Eichel schätzt Edouard Louis als genauen Beobachter, als "Forensiker der sozialen Ungerechtigkeit" gar. Vergleiche mit Stendhal, Balzac oder Maupassant scheut der Kritiker ebenfalls nicht - mehr noch: Im Gegensatz zu jenen mache Louis die feinen sozialen Unterschiede als "Tatwaffen" sichtbar. Nur leider kennt der Rezensent all das, was Louis hier in zwei Briefen an Vater und Jugendfreundin Elena schreibt, hinreichend aus den Vorgängerromanen: Aufstieg aus dem Prekariat, sexuelle und intellektuelle Erweckung in Paris, Demütigungen. Weniger Vergangenheit, dafür mehr "Mut zum Konjunktiv"- das würde Eichel gefallen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Édouard Louis ist einer der präzisesten Beobachter der Gegenwartsliteratur, sein neuester Roman belegt das eindrucksvoll.« Florian Eichel DIE ZEIT 20221013
»Von aufwühlender Schönheit.« Le Monde »Ein seltener Glücksfall - ein Autor, der etwas zu sagen hat und bereit ist, es ohne Rücksicht auf sich selbst zu tun.« The New York Times
Gebundenes Buch
Ich kannte von diesem Autor bereits das Buch “Das Ende von Eddy” und bin über Vorablesen auf “Anleitung ein anderer zu werden” aufmerksam geworden. Bereits das Cover fand ich sehr ansprechend.
Édouard Louis hat eine interessante Lebensgeschichte zu …
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Ich kannte von diesem Autor bereits das Buch “Das Ende von Eddy” und bin über Vorablesen auf “Anleitung ein anderer zu werden” aufmerksam geworden. Bereits das Cover fand ich sehr ansprechend.
Édouard Louis hat eine interessante Lebensgeschichte zu erzählen. Sein Schreibstil ist ansprechend und so gewählt, dass man von der Geschichte mitgezogen wird. Man will wissen, wie es mit Eddie/Édouard weitergeht, wie er sich verändert, wie sich sein Leben verändert, sein Focus. Édouard Louis ist ein Meister der Selbstreflektion. Er berichtet schonungslos über sich selbst, über die Scham der Armut seiner Kindheit, seine prekäre Lebenssituation und ist dabei durchaus sehr selbstkritisch. Der Weg der Selbstveränderung, den der Autor beschreitet und die Suche nach Freiheit setzt immer wieder neu an und ist sehr ergreifend.
Wer sich für interessante und ergreifende Lebensgeschichten interessiert, wird an diesem Roman sicherlich seine Freude haben. Es ist bestimmt nicht mein “letzter Eddy/Édouard”.
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Gebundenes Buch
Immer wieder gibt es diese Bücher, die einem den Atem nehmen; die sich gleichermaßen wie eine wärmende Decke um einen legen und einem Tränen in die Augen treiben. Bücher, die einen nicht mehr loslassen, etwas bewegen, Gedanken weit über das Ende der Zeile hinaus …
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Immer wieder gibt es diese Bücher, die einem den Atem nehmen; die sich gleichermaßen wie eine wärmende Decke um einen legen und einem Tränen in die Augen treiben. Bücher, die einen nicht mehr loslassen, etwas bewegen, Gedanken weit über das Ende der Zeile hinaus provozieren.
Schon immer strebte er danach, ein Anderer zu werden, seiner Herkunft, die sich in Gestik, in Stimme und Haltung in ihm manifestiert hatte, zu entfliehen. Seinem Vater. Der Armut, der Scham. Er wollte Édouard werden, in Paris studieren und leben, aufsteigen. Frei sein, sich frei machen, ein gutes Leben führen. Doch diese Veränderung hat einen Preis. In "Anleitung ein anderer zu werden" (aus dem Französischen von Sonja Finck) beschreibt Édouard Louis reflektiert, ehrlich und ungemein vulnerabel, wie die letzten Jahre seit der Veröffentlichung seines Debütromans "En finir avec Eddy Bellegueule" und der damit verbundenen Bekanntheit, aber auch welche Personen ihn verändert haben. Aus einer gereiften, erfahreneren Perspektive blickt er zurück auf die Beziehung zu seinem Vater und Szenen seiner Kindheit, die er in seinen drei vorherigen Romanen bereits umriss, und erzeugt so ein Gefühl der Nähe, des „Eingeweihtseins“. Doch nun, Jahre später, ist im vieles klarer, so auch die Rolle seiner einstmals besten Freundin Elena, die ihm ein Vorbild war, seine Metamorphose begünstigte und unterstützte.
Gleichermaßen sehnsuchtsvoll, schambehaftend und ablehnend versucht er in einer fiktiven Ansprache an seinen Vater Distanz- und Fixpunkte zu definieren, um den Erfolg seines Bemühens, seine Herkunft abzulegen, zu objektivieren. Es sind Dinge, die er sich nie traute, ihm zu sagen, aus Angst, sie könnten ihn verletzen; „ich will nur, dass du es weißt, mehr nicht“ (S. 28); Dinge, die er sich im Schreiben immer wieder vergegenwärtigt, um sie zu verarbeiten und mit Abstand betrachten zu können: den Umgang mit Sexualität und Rassismus, seine soziale Klasse und seine Erziehung.
Erst durch seine Freundschaft zu Elena, einem wohlhabenden Mädchen am Gymnasium, das ihn zu sich nach Hause einlud, erkannte er: Was für ihn normal ist, was im suggeriert worden war, normal zu sein – Rauchen in der Wohnung, Essverhalten, von Geschwistern trübes Badewasser –, ist es in anderen gesellschaftlichen Schichten nicht. Er verbringt immer mehr Zeit im Kreise ihrer Familie, schaut sich ab, wie er zu lachen, sprechen, zu essen, wie er sich zu betragen hat. Wie er ein besserer Mensch werden kann. Er färbte seine Haare, begann, andere Kleidung zu tragen; Jahre später unterzog er sich mit der finanziellen Unterstützung seiner Geliebten einer Haartransplantation und umfassender Kieferchirurgie. Bis er endlich Édouard wurde.
In gewisser Weise sollten seine Begegnung mit Didier Eribon und dessen Autobiographie „Retour à Reims“ einen Punkt in seinem Leben markieren, an dem ihm bewusst wurde, was er wirklich will, wohin er will, dass er der sein kann, der er immer sein wollte. Er suchte seine Nähe, sehnte sich danach, von ihm zu lernen, wie er zu sein, talentiert und wohlhabend, und fand schließlich einen Freund in ihm, der ihn leitete, prägte und bei seinem Aufstieg weiterhalf. So hangelte er sich schließlich von einer Bekanntschaft zur nächsten, flog hoch und stürzte tief – und wie er dies so offen darlegt, sich seinem Scheitern und dessen Gründen komplett bewusst ist, das hat mein Herz wirklich berührt. Immer wieder springt er in diesen schwierigen Erinnerungen von der Vergangenheit in die Gegenwart, um eine „Pause zu machen“, schließlich ist es auch für ihn emotional belastend, all das aufzuarbeiten. Und immer wieder: Perspektivwechsel, kurze, schneidende Einwürfe, in denen er sich selbst anspricht, vor einem Spiegel stehend anklagt, um dann, um sich wiederum zu distanzieren, von sich selbst in der dritten Person redet, sich objektiviert. Der Raum zwischen den Zeilen voller Schmerz.
Könnte ich jemals solch drastische Maßnahmen ergreifen, um eine andere zu werden, meine Art zu sprechen, zu schreiben verändern, um mich meiner Herkunft zu entsagen? Ich glaube nicht, es würde sich komisch anfühlen, wie ein Schauspiel hinter geschlossenem Vorhang, das Skript noch in der Hand. Édouard jedoch, er spricht frei aus seinem Herzen, spricht mit all dem Willen und Mut, den es braucht, die Fesseln abzustreifen, mit all der Demut und dem Schmerz, den er erfuhr, und letztlich auch voller Respekt vor all den Menschen, die ihn zu dem machten, der er heute ist. Auch vor seinen Eltern, denn sie werden immer ein Teil von ihm bleiben, auch wenn in seinem Pass ein anderer als sein Geburtsname steht. Und wegen all dieser Aspekte, dieser tiefen Menschlichkeit, Offenheit, seine Geschichte in dieser Art mit uns zu teilen, bleibt sie für immer in meinen Gedanken. Magnifique, monsieur Louis!
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Gebundenes Buch
Meinung: Ehrlich gesagt wusste ich Anfangs nicht, dass es sich bei diesem Buch um eine Biografie handelt und bin jetzt einfach nur sprachlos. Ich musste die Geschichte von Edpuard Louis erst mal sacken lassen.
In diesem Buch geht es um die Geschichte von Edouard Louis. Er berichtet über …
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Meinung: Ehrlich gesagt wusste ich Anfangs nicht, dass es sich bei diesem Buch um eine Biografie handelt und bin jetzt einfach nur sprachlos. Ich musste die Geschichte von Edpuard Louis erst mal sacken lassen.
In diesem Buch geht es um die Geschichte von Edouard Louis. Er berichtet über sein Leben, über seine Erfahrungen.. Er berichtet darüber, wie er sich ständig immer wieder verbessern wollte, mehr erreichen wollte und im Grunde auch, sich beweisen wollte..
Der Schreibstil ist unfassbar. Die Geschichte ist total emotional, mitreißend und manchmal sogar auch bedrückend. Man hat von Anfang an mitgefühlt und hat gehofft, dass er ganz bald zu sich selbst findet, das er da ankommt, wo er sich selbst sieht und das er glücklich wird..
Fazit: Ich kann es Euch nur weiterempfehlen. Seine Geschichte sollte gehört und gelesen werden.
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Gebundenes Buch
Eine Autobiographie, die schonungslos und direkt ist. Ehrlich gesagt kannte ich den Autor bisher nicht und hatte mir unter dem Klappentext etwas anderes vorgestellt. Die Autobiografie ist brutal ehrlich. Hier wird nichts beschönigt. Edouard erzählt davon, wie er die Klasse, in die er …
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Eine Autobiographie, die schonungslos und direkt ist. Ehrlich gesagt kannte ich den Autor bisher nicht und hatte mir unter dem Klappentext etwas anderes vorgestellt. Die Autobiografie ist brutal ehrlich. Hier wird nichts beschönigt. Edouard erzählt davon, wie er die Klasse, in die er hinein geboren wird, überwindet. Dies ist jedoch harte Arbeit - emotional als auch mental. Dabei zeigt er beeindruckend auf, wie sehr auch in der westlichen Welt noch immer ein Klassensystem vorherrscht - von dem wir gerade in Deutschland wenig sprechen. Wieviel wird vorgegeben, durch die Familie in die wir zufällig geboren werden. Und wie oft sind wir uns unserer Priviligien gar nicht bewusst.
Eine Geschichte auch vom Ausreißen, auf dem Weg sein und doch nirgends und nie anzukommen.
Das Buch hat mich sehr berührt und ich kann es nur empfehlen!
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Ein neues Leben beginnen
Der mittlerweile sehr bekannte sowie erfolgreiche Autor Édouard Louis schreibt in seinem neuesten Roman "Anleitung ein anderer zu werden" darüber, was es kostet das eigene Leben selber in die Hand zu nehmen und zugleich ein neues Leben zu …
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Ein neues Leben beginnen
Der mittlerweile sehr bekannte sowie erfolgreiche Autor Édouard Louis schreibt in seinem neuesten Roman "Anleitung ein anderer zu werden" darüber, was es kostet das eigene Leben selber in die Hand zu nehmen und zugleich ein neues Leben zu beginnen.
Das Cover dieses Buches ist etwas verschwommen gestaltet, doch zeigt dieses eine Fotografie oder einen fotografisch gemalten Hinterkopf eines jungen Mannes, über welchem in fast neongrünen Schriftzügen der Name des Autors steht und im Gegensatz dazu relativ klein der Titel des Buches.
In diesem Roman erzählt Louis die Geschichte eines jungen Mannes, welcher in seinem Leben schon extrem viel erlebt hat, zumeist negative Ereignisse wie eine Kindheit in Armut. Doch es ist nie zu spät sein Leben zu ändern, selber in die Hand zu nehmen und ein besseres daraus zu machen und genau dieser Weg von unten nach oben, mit Hürden und Freuden, wird in diesem Buch beschrieben.
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Louis hat in jungen Jahren schon einiges mitgemacht. Das Buch ist eine sehr genaue Beschreibung seiner Veränderung vom armen Jungen, der sich so sehr eine andere Zukunft wünscht, hin zu einem komplett anderen Menschen. Er beschreibt seinen Kampf um Akzeptanz seiner selbst und die der …
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Louis hat in jungen Jahren schon einiges mitgemacht. Das Buch ist eine sehr genaue Beschreibung seiner Veränderung vom armen Jungen, der sich so sehr eine andere Zukunft wünscht, hin zu einem komplett anderen Menschen. Er beschreibt seinen Kampf um Akzeptanz seiner selbst und die der anderen Menschen in seinem Heimatdorf. Wie er seinen Traum mehr zu erreichen als seine Eltern nie aus den Augen verliert und schließlich nach Amiens zieht, seine erste beste Freundin und das Leben einer gehobenen Gesellschaft kennenlernt und seine einstigen Ziele nicht mehr genug waren. Er will weiter kommen, mehr lernen, lesen, leben. Er schafft es immer wieder seine Vorstellungen selbst zu übertreffen und legt eine Entwicklung hin, die wahrlich bemerkenswert ist. Ein Aufsteiger, ein Klassenüberschreiter.
Ich bewundere seine Energie, Armut und die soziale Hoffnungslosigkeit des Dorfes zu entfliehen. Seine Auffassungsgabe genau zu bemerken, was er lernen muss, um sich anzupassen. Aber irgendwie ging mir sein Verhalten im Buch teilweise sehr gegen den Strich. Und ja, ich weiß natürlich auch, dass er eine ganz andere Einstellung hat als ich, mit anderen Themen und Stigmatisierungen kämpfen musste. Aber diese Anspruchshaltung an sich, besser zu sein, sich mehr Wissen anzueignen, wurde auch immer auf andere Menschen übertragen. Dass seine Eltern natürlich aus seinem Leben quasi gestrichen wurden, da die Wut und Verzweiflung über seine Kindheit zu groß war, kann ich nachvollziehen. Aber mir fehlte die Einordnung, dass auch seine Eltern aus Gründen in solch eine Situation gekommen sind, aus Perspektivlosigkeit und Resignation. Kann man es Menschen vorwerfen, dass ein hoffnungsloser Alltag nicht immer dazu einlädt, etwas besseres aus sich zu machen?
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Gebundenes Buch
Der zweite autobiografische Roman von Edouard Louis ist genauso ergreifend und wunderbar geschrieben wie sein erster Roman "Das Ende von Eddy".
Der Roman ist eine Offenbarung gegenüber der Welt - und gegenüber seines Vaters, den er im Buch häufig erwähnt und direkt …
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Der zweite autobiografische Roman von Edouard Louis ist genauso ergreifend und wunderbar geschrieben wie sein erster Roman "Das Ende von Eddy".
Der Roman ist eine Offenbarung gegenüber der Welt - und gegenüber seines Vaters, den er im Buch häufig erwähnt und direkt anspricht. Man erfährt viel über Louis' Kindheit und Jugend. Der soziale Aufstieg, der Umgang mit seiner Homosexualität im dörflichen Arbeitermilieu und die Abgrenzung zu der Klasse seiner Herkunft ziehen sich wie ein roter Faden durch den Roman. Es ist eine messerscharfe Analyse des Dilemmas, in welchem sich Arbeiterkinder befinden. Seine (gewollte) Entfremdung des Elternhauses und die Freundschaft zu einem Mädchen aus der Oberschicht beschreibt Louis ausführlich und persönlich. Auch seine Begegnung mit Didier Eribon wird im Buch thematisiert. Der Roman ist so geschrieben, das man beim Lesen das Gefühl hat, Teil des schmerzhaften, aber auch emanzipatorischen Weges Louis' zu sein. Ein wunderbares Werk!
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Gebundenes Buch
Wow!
Dieser Roman hat mich tief berührt! Er kam für mich auch genau zur richtigen Zeit, um mich so anzusprechen. Ich habe mir sehr viele Stellen notiert, da ich mich so oft mit den Worten von Édouard Louis identifizieren konnte. Ich war den ganzen Roman über emotional …
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Wow!
Dieser Roman hat mich tief berührt! Er kam für mich auch genau zur richtigen Zeit, um mich so anzusprechen. Ich habe mir sehr viele Stellen notiert, da ich mich so oft mit den Worten von Édouard Louis identifizieren konnte. Ich war den ganzen Roman über emotional involviert und hatte nie das Gefühl, dass hierbei etwas unwahr oder erfunden wäre.
An manchen Stellen tat Édouard sehr leid, da er davon sprach Rache üben zu müssen. Dieses Gefühl ist mit Sicherheit kein angenehmer Begleiter. Ich hoffe er konnte auch dies mittlerweile ablegen.
Zur Handlung an sich bleibt mir nur zu sagen, dass es sich hierbei um die Selbsfindungsreise eines jungen Mannes handelt. Édouard Louis erzählt seine Geschichte.
Sprachlich hat mir der Roman auch unheimlich gut gefallen. Louis kann wunderbar mit Sprache umgehen und Gefühle in wundervolle Sätze verpacken.
Ich bin begeistert!
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Gebundenes Buch
Wenn man bereits Edouard Louis’ Buch „Das Ende von Eddy” sowie die beiden Bücher über seine Eltern gelesen hat, dann könnte man sich fragen, ob man nicht schon alles gehört hat, was dieser junge Autor über sein Leben und über seinen sozialen Aufstieg …
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Wenn man bereits Edouard Louis’ Buch „Das Ende von Eddy” sowie die beiden Bücher über seine Eltern gelesen hat, dann könnte man sich fragen, ob man nicht schon alles gehört hat, was dieser junge Autor über sein Leben und über seinen sozialen Aufstieg zu erzählen hat. Die Antwort auf diese Frage lautet ganz klar nein und „Anleitung ein anderer zu werden“ ist der Beweis dafür.
Es ist zusammen mit „Das Ende von Eddy“ sein wohl bis dato mutigstes Buch, weil es so persönlich ist und auf eindrückliche, bewegende Weise aus der eigenen Vergangenheit erzählt. Während „Das Ende von Eddy“ vor allem die Kindheit und Jugend zum Thema hat, also die Zeit vor seiner Flucht nach Amiens, setzt „Anleitung“ genau da an.
Der Wunsch nach einem anderen, einem besseren Leben, das nicht von Armut, Gewalt und Prekarität geprägt ist, in der das Schicksal einer jeden Generation der vorherigen bis ins Detail gleicht und in der sich ein homosexueller Junge nicht verstecken und verstellen muss, sorgt dafür, dass der Wunsch entsteht, ein anderer zu werden. Edouard, damals Eddy, will raus aus dem Dorf, will woanders leben, reich werden. Die Flucht wird zu seinem größten Traum, zu seiner Raison d’Être.
Früh merkt er, dass es die Kunst, das Theater, das Kino, die Literatur und das Wissen sind, die ihm den Aufstieg ermöglichen können. Er trifft auf Menschen, die ihm helfen, die ihn dazu ermutigen, seinen Weg zu gehen. Elena, seine Freundin im Lycée und deren Familie werden die ersten, die er sich zum Vorbild nimmt. Doch als er Didier Eribon kennenlernt, wird ihm auch Amiens zu klein. Er will nach Paris, schafft es sogar, an der prestigereichen École normale supérieure aufgenommen zu werden und beginnt schließlich zu schreiben.
Die Aneignung von Wissen, aber auch seine Hartnäckigkeit und der unbedingte Wunsch, sich von der eigenen Herkunft so weit wie möglich zu entfernen, werden zu treibenden Kräften. Louis ändert seinen Namen, lässt sich die Zähne richten, ändert seine Art zu reden, zu lachen, zu essen, sich zu kleiden und sogar zu gehen. Changer (frz. Originaltitel), sich verändern: davon ist fast alles in seinem Leben betroffen.
Édouard Louis hat ein kraftvolles und beeindruckendes Buch geschrieben. Aus jeder Zeile sprechen Schmerz, aber auch ein ungeheurer Wille, ein Antrieb und es ist genau das, was so sehr beeindruckt. Eine große Empfehlung für dieses Buch, das eines der besten ist, die ich in diesem Jahr bisher gelesen habe.
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Gebundenes Buch
Edouard Louis nimmt uns mit auf seine Reise. Trotz dessen, dass er noch sehr jung ist hat er schon einiges zu erzählen. Nicht nur was er schreibt ist unheimlich aufwühlend und mitunter sogar heftig, aber dennoch ziemlich fesselnd und inspirierend. Er beschreibt seine Geschichte aus …
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Edouard Louis nimmt uns mit auf seine Reise. Trotz dessen, dass er noch sehr jung ist hat er schon einiges zu erzählen. Nicht nur was er schreibt ist unheimlich aufwühlend und mitunter sogar heftig, aber dennoch ziemlich fesselnd und inspirierend. Er beschreibt seine Geschichte aus ärmlichen Verhältnissen bis in die Großstadt Paris. Auf diesem Weg durchläuft er so viele Phasen, dass man sich schon fragt wie geht das alles? Wie auch immer. Er schafft das mit viel Willenskraft, der Kraft der Literatur und einer Emotionalität die seinesgleichen sucht. Er arbeitet in dem Buch viele Dinge auf. So etwas das Verhältnis zu seinem Vater. Ich hatte lange kein so gut geschriebenes und fesselndes Buch in den Händen, welches mich emotional so gepackt hat. Ich kann es jedem nur empfehlen der für gute literarische Werke ein Fabel hat. Fünf Sterne!
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