Antonio Vivaldi - Katholischer Priester und bedeutender Violinist des Barocks Der Venezianer Antonio Vivaldi trug mit seinen virtuosen und schwungvollen Stücken maßgeblich zur Weiterentwicklung der europäischen Instrumentalmusik bei. Werke wie "Die Vier Jahreszeiten" sind bis heute weltweit beliebt. Der Autor und Herausgeber Bert Alexander Petzold nimmt uns mit auf eine faktenreiche Kulturreise und erläutert verständlich, unterhaltsam und strukturiert Basiswissen zu Leben und Werk des innovativen italienischen Barockkomponisten Antonio Vivaldi (1678-1741). Antonio Lucio Vivaldi wurde 1678 als Sohn eines Musikers in Venedig geboren. Sein Vater war im Musikleben der Stadt, welche eines der führenden europäischen Zentren für Kunst und Kultur war, gut vernetzt. Der talentierte Antonio erlernte früh das Geigenspiel und begann eine Laufbahn als Violinist. Mit 15 Jahren trat Vivaldi in geistliche Dienste, erhielt die Tonsur und zehn Jahre später die Priesterweihe. Gleichzeitig verfolgte er eine musikalische Karriere, als er eine Anstellung als "maestro di violino" im Waisenhaus in Venedig annahm. Dort unterrichtete er Violine, Cello und Viola da Gamba, verwaltete Instrumente und komponierte bis 1740 Werke für Orchester und Chor. Vivaldi veröffentlichte 1711 die wegweisende Konzertsammlung "L'estro armonico", die ihm europaweite Bekanntheit verschaffte. Weitere erfolgreiche Werke folgten, darunter "La stravaganza". Parallel dazu widmete er sich der italienischen Oper, komponierte eigene Stücke und wirkte in Venedig als Konzertmeister und Intendant. 1718 wurde Vivaldi Kapellmeister in Mantua, kehrte jedoch bereits nach drei Jahren Richtung Venedig zurück. Seine Konzertreisen durch Europa, begleitet von der Sängerin Anna Giró, ermöglichten ihm lukrative Aufführungen in vielen verschiedenen Städten und brachten ihm große Anerkennung. Zeitweise galt er als bekanntester Musiker Europas und beeinflusste sogar Johann Sebastian Bach, der Vivaldis Werke für das Orgelspiel transkribierte. 1725 veröffentlichte Vivaldi "Le quattro stagioni", Teil der Sammlung "Il cimento dell'armonia e dell'inventione", die weltberühmt wurde. Doch seine Karriere erlebte Rückschläge in den 1730er-Jahren, als er sich zunächst wieder auf die italienische Oper konzentrierte und vergeblich versuchte, an frühere Erfolge anzuknüpfen, weil sich der Musikgeschmack der Venezianer geändert hatte. 1740 entschied sich Vivaldi daher, nach Wien zu ziehen, um einen Neuanfang zu wagen. Die Hoffnung auf abermaligen Erfolg wurde enttäuscht und sein Gesundheitszustand verschlechterte sich rapide. Er starb verarmt und vergessen im Sommer 1741 in Wien. Vivaldis knapp 500 Werke gerieten zunächst in Vergessenheit, wurden später im 20. Jahrhundert wiederentdeckt, anschließend immer populärer und gehören heute weltweit zum Kernrepertoire der Klassik. Das Hörbuch liest der Opernsänger, Schauspieler und erfahrene Sprecher Michael Seeboth mit ausdrucksstarker Stimme.
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