Schießereien, Auftragsmorde, organisierte Kriminalität: Die Rockerszene ist auch in Deutschland aggressiver und gefährlicher geworden. Was in den Sechzigerjahren mit einzelnen Chartern der Hells Angels begann, ist längst eine eigene Welt aus rivalisierenden Gruppen, die nicht nur im Dauerkonflikt mit der Polizei und den Behörden stehen, sondern auch mit der Konkurrenz. Ende der Neunziger veränderte sich die Szene stark. Kleine Clubs wurden, nicht selten unter Androhung von Gewalt, von größeren, meist Hells Angels und Bandidos, übernommen oder zur Unterstützung verpflichtet. In diesem aufgeheizten Klima begann der junge Journalist Michael Ahlsdorf als Redakteur bei der Bikers News, einem Magazin für die Rockerclubs, das zwar auch über Motorräder berichtete, aber vor allem über die Geschehnisse bei den Gruppierungen schrieb. Für Michael Ahlsdorf wurde es zum Drahtseilakt: Gab es in einer Ausgabe einen vierseitigen Bandidos-Bericht, dann musste die nächste Titelstory über die Angels mindestens genauso lang sein. Ahlsdorf lernte alle führenden Rocker kennen, erlebte die Kriege um Macht und Einfluss hautnah mit und kam selbst oft genug in brenzlige Situationen. So sehr ihn die hierarchischen Strukturen, Egotrips und Gewaltexzesse gelegentlich auch befremdeten, blieb doch immer die Faszination für diese unangepasste Subkultur mit ihren Ritualen und eigenen Gesetzen. Auf heißem Stuhl bietet einen kritischen Einblick in die Rockerwelt, der ganz anders ausfällt, als gewöhnlich in den Schlagzeilen der Medien vermittelt wird. Ein echter Insider-Bericht: schonungslos, offen und provokant!
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Habe heute Morgen das Audiobuch zu Ende gehört. Das Ganze ist sehr kurzweilig geschrieben und ich musste beim Zuhören sehr oft schmunzeln, da ich auch einige deiner Probanden im Buch selbst kenne. Die Wahl von Michael Diekmann als Sprecher fand ich hervorragend, denn er bringt es als Erzähler immer gut und glaubhaft rüber. Mir gefiel besonders, dass Michael Ahlsdorf zum Ende seiner Laufbahn als DER deutsche Rocker-Reporter bei den Runs auch richtig "Blut geleckt" hat. Man muss es halt selbst leben und erleben. Für Außenstehende und auch für Freunde, die nichts mit der Szene zu tun haben, da es nicht so einfach ist, das alles nachzuvollziehen. Und dass man sich als Rocker auch noch so manche Selbstreglementierung antut und diese Clubregeln schlussendlich auch noch befolgt, ist in unserer heutigen Gesellschaft schon gar nicht mehr zu verstehen. Aber gut, ich kann schließlich auch nicht nachempfinden, wieso jemand Spaß am Angeln hat, mit dem Fallschirm aus einer wackeligen Cessna springt oder den ganzen Tag in die Glotze starrt.