Ganz ehrlich? Eigentlich hätte ich dieses Buch wohl wahrscheinlich nie in die Hand genommen, zumindest nicht zum Lesen über die Inhaltsangabe hinaus. Warum? Weil ich für gewöhnlich einen Bogen mache um Bücher, in denen es um kranke Menschen geht, die von ihrer Krankheit und ihrer Leidensgeschichte
erzählen. Vielleicht bin ich da zu kleinkariert, zu verbohrt oder zu naiv - aber ich will so etwas…mehrGanz ehrlich? Eigentlich hätte ich dieses Buch wohl wahrscheinlich nie in die Hand genommen, zumindest nicht zum Lesen über die Inhaltsangabe hinaus. Warum? Weil ich für gewöhnlich einen Bogen mache um Bücher, in denen es um kranke Menschen geht, die von ihrer Krankheit und ihrer Leidensgeschichte erzählen. Vielleicht bin ich da zu kleinkariert, zu verbohrt oder zu naiv - aber ich will so etwas nicht lesen. Ich habe jeden Tag beruflich genug mit Sorgen und Nöten von Menschen zu tun, da brauche ich das nicht auch noch als Lektüre in meiner Freizeit.
Aber "Auf Null" habe ich als Leseexemplar zugeschickt bekommen - zum Glück! Denn was hätte ich nicht alles verpasst, wenn ich dieses Buch wegen meiner bisherigen Einstellung nicht gelesen hätte. Einige abwechslungs- und emotionsreiche Lesestunden auf jeden Fall. Es ist immer schwierig, über eine Lebensgeschichte zu urteilen, die jemand wirklich so erlebt hat und die in Worte in ein Buch gefasst wurde. Und noch schwieriger ist es, zuzugeben, dass ich mich bei dieser Geschichte sehr gut unterhalten gefühlt habe - und das bei diesem Thema! Aber es ist fast nicht zu glauben, mit welcher Leichtigkeit, mit welchem Sarkasmus, Ironie und Witz Catharina Junk über Leukämie und ihre Konsequenzen, wenn man sie (vermeintlich) überwunden hat, schreibt. Ich habe mir hier abwechselnd beim Kichern, lauthals Rauslachen und plötzlichen Tränen in den Augen zugeschaut. "Auf Null" wurde innerhalb eines Tages von mir verschlungen, weil ich erstens nicht aufhören konnte angesichts dieses Schreibstils, den man einfach nur klasse (weil ehrlich und unverblümt) finden kann, und weil ich zweitens unbedingt wissen wollte, wie Ninas Geschichte hier im Buch weitergeht. Auf jeder Seite habe ich mir ihr gelitten, habe den Kopf geschüttelt über diese Dramatik, die eine Krebskrankheit unweigerlich mit sich bringt. Habe geweint. Ich habe aber ebenso mit ihr gelacht, habe mich so in sie hineinversetzt gefühlt bei manchen Gedanken, dass ich fast gedacht habe, dieser Satz hätte auch von mir sein können. Für ihre Ehrlichkeit, für ihre Fähigkeit, dieser ganzen Sache noch mit soviel Sarkasmus und beißender Ironie zu begegnen und sie in Worte zu packen, kann ich Catharina Junk nur beglückwünschen. Und ihr zugleich Danke sagen, denn "Auf Null" wird mir eine ganze Weile im Kopf bleiben, definitiv als Lesehighlight.