Freiheit für Spanferkel! Urkomisch, super spannend: Sabine Ludwigs Roman als Hörbuch Auf dem Weg in den Urlaub werden Philipp und sein Vater vom neuen Navigationsgerät in einen seltsamen Ferienclub geführt. Hier schwimmen Fischstäbchen durch das Wasser, hängen Geldscheine in den Bäumen und ein geröstetes Spanferkel wird als Haustier gehalten. Aber warum gibt es außer ihnen, Familie Schultze und deren Tochter Samantha keine weiteren Gäste? Welche Rolle spielt der zwielichtige Harry Hanfstengl, der die Bewohner mit seinem Dobermann zur Arbeit antreibt? Da entdecken Philipp und Samantha in Hanfstengls Computer ein Dokument, das sie in höchste Alarmbereitschaft versetzt … Ein frech-witziger, origineller Kinderkrimi - mitreißend gelesen von der Autorin selbst.
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Zum Anbeißen lecker
Komische Erlebnisse im Schlaraffenland
Sabine Ludwig war unterwegs zu einer Lesung, als das Navigationsgerät durchdrehte. Es verlangte sofortiges Wenden auf der Autobahn und Rechtsabbiegen, wo gar keine Straße war. Und da war sie dann auch schon, die Idee zum Buch: Was würde wohl passieren, wenn man durch ein fehlerhaftes Navi mitten im Schlaraffenland landete?
Der 12-jährige Philipp und sein Vater werden zusammen mit einer Berliner Familie an einen seltsamen Ort gelotst. Offenbar handelt es sich um eine Art Ferienclub der Luxusklasse. An den Sträuchern hängen Gummidrops und die Zäune sind aus Bratwürsten geflochten. Vögel fliegen bereits vorgegart und zum Anbeißen lecker durch die Luft. Das Geschirr reinigt sich von selbst, Geld und Kleidung lassen sich aus den Bäumen schütteln. Kurz, es ist ein Paradies für Schlemmer und Faulenzer. Nur Strom gibt es keinen, und die Leute hier tragen ziemlich altmodische Kleidung.
Noch beim Schreiben stellte Ludwig mit Erschrecken fest, dass fast kein Kind mehr das berühmte Märchen kennt. „Mit Schlaraffenland verbinden viele nur den Aspekt des Essens, Süßigkeiten ohne Ende.“ Im Buch erkennt zunächst allein Philipp, wo sie sich wirklich befinden, und hat Mühe, den anderen die Augen zu öffnen. Den Schlaraffen wird übel mitgespielt, weil Geschäftsleute sie um ihr Land bringen und aus dessen Vermarktung Profit schlagen wollen. Da kommen die unfreiwilligen Gäste als Versuchskaninchen gerade recht. Philipp und die Tochter der Berliner, Samantha, decken den Betrug auf und organisieren die Flucht im Ballon.
Im Handumdrehen wird der Leser von der Geschichte erobert, die mit diversen Running Gags aufwartet. Auch die Personen sind besondere Typen: Philipps Vater, Schnäppchenjäger und selbsternannter Weinkenner, oder Samantha, die unerschrockene Göre mit Stachelhaarfrisur und einer Vorliebe für Vampirschmonzetten. Ihre Mutter, die Kosmetikstudiobesitzerin Carmen Schultze, lässt sich nichts gefallen. Wie die waschechte Berlinerin ihre Sicht der Dinge zum Besten gibt, löst große Heiterkeit aus. Dazu ein plärrendes Kleinkind, das sich bis zur Übelkeit mit „Naschis“ vollstopft.
Satire, Abenteuer und ein ungewöhnlicher Handlungsort verbinden sich zu einem erstklassigen Kinderkrimi. Wie wir es von Sabine Ludwig kennen und bei ihr lieben, spießt sie genussvoll menschliche Schwächen und Albernheiten des modernen Alltags auf. Rösti, das gebratene, stets vergnügte Spanferkel, dem im Buch eine wichtige Nebenrolle zukommt, hat die Autorin übrigens aus Pieter Breughels Gemälde „Das Schlaraffenland“ von 1567 adoptiert. Am rechten Bildrand flitzt es mit einem Messer im Rücken vorüber. (ab 10 Jahre) VERENA HOENIG
SABINE LUDWIG: Aufruhr im Schlaraffenland. Dressler 2010. 256 Seiten,
13,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
Komische Erlebnisse im Schlaraffenland
Sabine Ludwig war unterwegs zu einer Lesung, als das Navigationsgerät durchdrehte. Es verlangte sofortiges Wenden auf der Autobahn und Rechtsabbiegen, wo gar keine Straße war. Und da war sie dann auch schon, die Idee zum Buch: Was würde wohl passieren, wenn man durch ein fehlerhaftes Navi mitten im Schlaraffenland landete?
Der 12-jährige Philipp und sein Vater werden zusammen mit einer Berliner Familie an einen seltsamen Ort gelotst. Offenbar handelt es sich um eine Art Ferienclub der Luxusklasse. An den Sträuchern hängen Gummidrops und die Zäune sind aus Bratwürsten geflochten. Vögel fliegen bereits vorgegart und zum Anbeißen lecker durch die Luft. Das Geschirr reinigt sich von selbst, Geld und Kleidung lassen sich aus den Bäumen schütteln. Kurz, es ist ein Paradies für Schlemmer und Faulenzer. Nur Strom gibt es keinen, und die Leute hier tragen ziemlich altmodische Kleidung.
Noch beim Schreiben stellte Ludwig mit Erschrecken fest, dass fast kein Kind mehr das berühmte Märchen kennt. „Mit Schlaraffenland verbinden viele nur den Aspekt des Essens, Süßigkeiten ohne Ende.“ Im Buch erkennt zunächst allein Philipp, wo sie sich wirklich befinden, und hat Mühe, den anderen die Augen zu öffnen. Den Schlaraffen wird übel mitgespielt, weil Geschäftsleute sie um ihr Land bringen und aus dessen Vermarktung Profit schlagen wollen. Da kommen die unfreiwilligen Gäste als Versuchskaninchen gerade recht. Philipp und die Tochter der Berliner, Samantha, decken den Betrug auf und organisieren die Flucht im Ballon.
Im Handumdrehen wird der Leser von der Geschichte erobert, die mit diversen Running Gags aufwartet. Auch die Personen sind besondere Typen: Philipps Vater, Schnäppchenjäger und selbsternannter Weinkenner, oder Samantha, die unerschrockene Göre mit Stachelhaarfrisur und einer Vorliebe für Vampirschmonzetten. Ihre Mutter, die Kosmetikstudiobesitzerin Carmen Schultze, lässt sich nichts gefallen. Wie die waschechte Berlinerin ihre Sicht der Dinge zum Besten gibt, löst große Heiterkeit aus. Dazu ein plärrendes Kleinkind, das sich bis zur Übelkeit mit „Naschis“ vollstopft.
Satire, Abenteuer und ein ungewöhnlicher Handlungsort verbinden sich zu einem erstklassigen Kinderkrimi. Wie wir es von Sabine Ludwig kennen und bei ihr lieben, spießt sie genussvoll menschliche Schwächen und Albernheiten des modernen Alltags auf. Rösti, das gebratene, stets vergnügte Spanferkel, dem im Buch eine wichtige Nebenrolle zukommt, hat die Autorin übrigens aus Pieter Breughels Gemälde „Das Schlaraffenland“ von 1567 adoptiert. Am rechten Bildrand flitzt es mit einem Messer im Rücken vorüber. (ab 10 Jahre) VERENA HOENIG
SABINE LUDWIG: Aufruhr im Schlaraffenland. Dressler 2010. 256 Seiten,
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"Sabine Ludwig mixt Spannung mit Slapstick, Fantastik und Realität, Berliner Jargon mit Nadelzwirn-Businesston. Die unterschiedlichen fein konturierten Charaktere (samt ständig kotzendem kleinem Bruder) machen das Buch zu einem der ungewöhnlichsten dieses Sommers." Buchjournal, Juli 2010