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Dostojewskij in einer Vorlesung vor Petersburger Studenten im Jahre 1879 zu seiner Erzählung "Der Großinquisitor": "Das ganze ist so zu verstehen: Wenn der Glaube an Christus verfälscht und mit den Zielsetzungen dieser Welt vermengt wird, dann geht auch der Sinn des Christentums verloren. Der Verstand fällt dem Unglauben anheim, und statt des großen Ideals Christi wird lediglich ein neuer Turm zu Babel errichtet werden. Während das Christentum eine hohe Auffassung vom einzelnen Menschen hatte, wird man die Menschheit nur noch als große Masse betrachten, und unter dem Deckmäntelchen sozialer…mehr

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Produktbeschreibung
Dostojewskij in einer Vorlesung vor Petersburger Studenten im Jahre 1879 zu seiner Erzählung "Der Großinquisitor": "Das ganze ist so zu verstehen: Wenn der Glaube an Christus verfälscht und mit den Zielsetzungen dieser Welt vermengt wird, dann geht auch der Sinn des Christentums verloren. Der Verstand fällt dem Unglauben anheim, und statt des großen Ideals Christi wird lediglich ein neuer Turm zu Babel errichtet werden. Während das Christentum eine hohe Auffassung vom einzelnen Menschen hatte, wird man die Menschheit nur noch als große Masse betrachten, und unter dem Deckmäntelchen sozialer Liebe wird nichts als offenkundige Menschenverachtung gedeihen." Als die geistige Repräsentanz dieser nachchristlichen Menschenverachtung, der Verdrängung der "frohen Botschaft" von der moralischen Wahlfreiheit des Menschen, lassen sich Dostojewskij die Bekenntnisse des Aurelius Augustinus gegenüberstellen. F. Nietzsche zu Augustinus: "Die versteckte Rachsucht, der kleine Neid Herr geworden! Alles Erbärmliche, An-sich-Leidende, Von-schlechten-Gefühlen-Heimgesuchte, die ganze Gettho-Welt der Seele mit einem Male obenauf. Man lese nur irgend einen christlichen Agitator, den heiligen Augustin zum Beispiel, um zu begreifen, um zu riechen, was für unsaubere Gesellen damit obenauf gekommen sind." (Friedrich Nietzsche: Der Antichrist)

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Rezensionen
Axel Grube liest diese Erzählung, die nicht nur da, wo es um die politische Instrumentalisierung der Religion geht, geradezu prophetisch klingt. Er steigert sich in keine Rolle hinein, sondern entfaltet den Text aus sich heraus, gliedert ihn vorbildlich und lässt so genügend Raum zum Mitdenken. Man ist dem Onomato-Verlag dankbar für diese Ausgrabung – selbst wenn es damit bloß eine ganz gewöhnliche Lesung ist, die siegt, und nicht das spannende Konzept. hr kultur