Christiane Rösinger, Liedermacherin und kritische Anhängerin des Eurovision Song Contest, fährt im Mai 2011 von Berlin nach Baku. Ohne Orientierungssinn und geographische Kenntnisse, aber mit einer seelenstarken Mitmusikerin und einem auf dem Gebrauchtwagenmarkt eilig erworbenen Fahrzeug. Sie begegnet bulgarischen Männern, die ihr Leben lang auf Ziegen starren, harrt aus im "einsamsten Frühstückssaal der Welt" und überschreitet in der Türkei die Cappuccinogrenze. Sie lernt, professionelle Auslandsdeutsche von Deutschen im Ausland zu unterscheiden, wird in Tiflis zum Bestandteil der Deutschen Woche und tritt endlich, nach 4.800 staubigen Kilometern, auch in Aserbaidschan auf - weit weg vom offiziellen Sponsorenspektakel.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Wozu das alles, fragt sich Tim Neshitov angesichts von Christiane Rösingers Autoreise zum Eurovision Song Contest nach Baku. Wozu die Reise und wozu das Buch darüber, wenn selbst entlegene Orte, wie Kasbegi, und fremde Menschen, wie bulgarische Hirten, immer bloß eine Beschreibung von Frau Rösingers Wahrnehmung auslösen, nie eine Beschreibung der oder Gedanken über die Gegenden oder Leute selber? Für den Rezensenten bietet der Band keine Antwort, nur wenig aufregende 4800 Kilometer Straße, und außer Wiki-Wissen nichts gewesen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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'Berlin-Baku' ist ein kurzweiliges Buch über eine lange Reise. Juliane Streich taz.die tageszeitung 20130327
Der Song-Contest läuft für Juliane Streich dann doch nur noch unter "ferner liefen", wenn Christiane Rösinger von ihrer Reise im VW-Bully nach Baku berichtet. Interessanter ist, was die Musikerin und taz-Kolumnistin über absurde Begegnungen, Stalin-Devotionalien und bulgarische Schäfer zu erzählen hat. Und über die Erfahrung eigener, allzu enger Grenzen und Möglichkeiten. Am unterhaltsamsten findet Streich das, wenn die Autorin es selber liest, Dias und Musik dabei.
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