Die Bücher der Hebammen-Trilogie gehören zu meinen absoluten Lieblings-Büchern, deswegen stand für mich von vornherein fest, auch das nächste Buch Sabine Eberts zu kaufen.
Leider konnte "Blut und Silber" meiner Meinung nach ganz und gar nicht an den Erfolg der Bücher über Marthe und Christian
anknüpfen.
Zum Inhalt kann man folgendes sagen: Freiberg wird Schauplatz gesellschaftlicher…mehrDie Bücher der Hebammen-Trilogie gehören zu meinen absoluten Lieblings-Büchern, deswegen stand für mich von vornherein fest, auch das nächste Buch Sabine Eberts zu kaufen.
Leider konnte "Blut und Silber" meiner Meinung nach ganz und gar nicht an den Erfolg der Bücher über Marthe und Christian anknüpfen.
Zum Inhalt kann man folgendes sagen: Freiberg wird Schauplatz gesellschaftlicher Intrigen, und oft auch zum Gegenstand königlicher/fürstlicher/landgräflicher Fehden.
Dabei werden als Handlung in der Handlung auch noch die Liebesgeschichten von Änne und Sibylla beschrieben.
Ich habe den Rücken-Text gelesen und gedacht: "Wow, das klingt spannend". Als ich dann das Buch gelesen hatte, dachte ich nur noch "Aha. Interessant."
Die Figuren des Buches sind derart leb- und farblos gestaltet, dass es an einigen Stellen schwierig war zu unterscheiden, über wen man nun gerade eigentlich liest. Friedrich von Wettin und Ulrich von Maltitz waren einander durch fehlende Beschreibungen so ähnlich, dass es teilweise mehrere Seiten lang dauerte, bis offensichtlich wurde, wer von beiden gemeint war. Dass beide mehr oder weniger in die selbe Frau verliebt waren, erleichterte die Sache nicht gerade. Änne, die im Klapp-Text deutlich hervorgehoben wurde, ist während der gesamten Geschichte maximal eine Randfigur. Ihre Verwandtschaft zu Marthe wird einzig durch zwei Träume dargestellt, die das Schicksal von Freiberg und Markus vorhersagen.
Ich interessiere mich neben dem damaligen Alltag der Menschen, außerdem für die gesellschaftlichen Zusammenhänge zwischen den versch. Königs-/Fürsten-/etc. Häusern, deswegen war mir das Buch immer noch 3 Sterne wert.
Ich habe von diesem Buch definitiv nicht erwartet, dass es eine Fortsetzung der Hebammen-Bücher wird, aber ich hatte zumindest gehofft, dass Ebert es weiterhin versteht, ihrer Geschichte so viel Tiefe, Glanz und Farbe zu geben, wie den früheren Werken.
Wer allerdings das heimliche, spannende und fesselnde Flair des damaligen Lebens, wie in den Hebammen-Büchern zu finden hofft, ist mit "Blut und Silber" denkbar schlecht beraten. In diesem Buch kommen maximal die auf Ihre Kosten, die sich über alle Maßen für Freibergs Lokalgeschichte interessieren oder sich nicht weiter an farblosen Haupt-Charakteren stören. Denn die historischen Zusammenhänge sind wie immer sehr detailreich und ausgezeichnet recherchiert, das was leider fehlte, war für mich das drumherum.
Ich bin dieses Buch wahrscheinlich mit falschen Vorstellungen und verkehrten Gedanken angegangen, vielleicht bin ich gerade deshalb so enttäuscht.
Alles in allem ist das Buch wohl ganz ok zu nennen, aber mich so zu begeistern und mich zu nächtelangem Lesen zu animieren hat es nicht geschafft.
Ob ich das Buch wieder kaufen würde? Nur zum einmal Lesen und ins Regal stellen, damit die Ebert-Reihe vollständig ist.