Von Blackouts, Filmrissen und anderen Erinnerungslücken...
„Blutnarbe“ war mein dritter Krimi (Reihenfolge: „Totwasser“, „Nebeljagd“) von Julia Hofelich - und hat mich mal wieder in eine angenehme, wohl dosierte Spannung versetzt... Ich glaube, die Bücher müssen nicht in Chronologie gelesen
werden, da es in sich abgeschlossene Fälle sind – wobei diesmal die Rechtsanwältin Dr. Linn Geller in…mehrVon Blackouts, Filmrissen und anderen Erinnerungslücken...
„Blutnarbe“ war mein dritter Krimi (Reihenfolge: „Totwasser“, „Nebeljagd“) von Julia Hofelich - und hat mich mal wieder in eine angenehme, wohl dosierte Spannung versetzt... Ich glaube, die Bücher müssen nicht in Chronologie gelesen werden, da es in sich abgeschlossene Fälle sind – wobei diesmal die Rechtsanwältin Dr. Linn Geller in „eigener Sache“ tätig werden muss.
Wir wussten schon aus den vorhergehenden Bänden, dass Linn vor einigen Jahren durch einen schweren Autounfall ihre bisherigen Lebensträume und -ziele abrupt aufgeben musste (Arbeit in einer Großkanzlei mit internationalen Klienten, hohes Einkommen, hoher Lebensstandard), um mit ihrem Kollegen Götz Nowak mühsam eine kleine „Feld-, Wald- und Wiesen“-Kanzlei aufzubauen, es läuft gerade so einigermaßen... Aber jetzt bricht alles erneut auf, als die mutmaßliche Unfallverursacherin Betty Schneider nach fünf Jahren aus der Haft entlassen wird und bei Linn anruft, um über eine Reduzierung des Schmerzensgeldes zu verhandeln, weil ihr „noch etwas eingefallen“ sei. Am nächsten Tag wird Betty Schneider tot aufgefunden und Linn gerät selbst in Verdacht, sie aus Rache ermordet zu haben...und wir Leser wissen: es sieht wirklich nicht gut für Linn aus...
Aber mehr soll hier von der Krimihandlung nicht verraten werden... Julia Hofelich führt uns gekonnt flott durch die Handlung, navigiert uns auf falsche Spuren, dirigiert uns in Sackgassen. Manchmal war mir Linn etwas zu verbissen und verbiestert in ihre Annahmen und Beweisketten, aber ich da will ich nicht urteilen: ich war noch nie unter Mordverdacht und hatte meine Unschuld zu beweisen... Natürlich stand ich trotzdem fest an Linns Seite und hatte letztendlich jeden in ihrer Umgebung mindestens einmal kurz in Verdacht gehabt, für Linns Unfall und diesen Mordverdacht verantwortlich zu sein... Oder hat Linn doch tatsächlich Betty Schneider ermordet oder hatten die beiden Fälle vielleicht gar nichts miteinander zu tun???
Aber die Autorin schafft es hervorragend, diese (meine) verschiedenen Irrwege immer wieder aufzufangen und mich langsam zu dem fulminanten Show-Down zu führen, bei dem ich nur denken konnte: „ach ja, so war es also“, logisch, begründet, nachvollziehbar – so dass ich das Buch äußerst befriedigt zuklappen konnte.
Aber vorher hatte aber Frau Dr. Linn Geller noch eine wichtige Entscheidung zu treffen (ich gebe zu, ich habe etwas mit ihr gehadert) – sie hat aber die in meinen Augen die richtige Lösung gefunden... und so hoffe ich auf viele weitere Linn-Geller-Thriller
Ich kann hier ganz ruhig eine absolute Leseempfehlung aussprechen, ein Krimi genau nach meinem Geschmack!