1916-1919: Rosa Luxemburg, Frau ihrer Zeit- gebildet, erkennend, störend, verurteilt, eingesperrt, ermordet. Ihre Briefe schreibt sie an ihre Freundin Sophie – über Vögel, Büffel und Insekten. Über Schmerzen, Leichtigkeit und Lebensmut. Ihre Ohnmacht und ihr Mitgefühl, ja ihre Lebenslust, spiegeln sich in jedem ihrer Briefe. Sie führen in die Welt einer Gefangenen, die über ihr politisches Denken nicht schreiben darf. Rosa studierte in Zürich, an einer der wenigen Universitäten, die Frauen als Studierende zuließen. Zeitlebens engagierte sie sich für die Rechte der Arbeiterklasse. In ihrer Wahlheimat Berlin wurde sie für ein Jahr Zuchthaus verurteilt, weil sie es wagte auf Missstände hinzuweisen. Eingesperrt wurde sie für vier Jahre, zur Sicherheitsverwahrung. Kurz nach ihrer Freilassung im November 1918 wurde sie gefoltert und erst im Mai 1919 tot aufgefunden – ihr Grab stand zu Anfang leer. Heute ist sie vielfach geehrt und erinnert. Ihre Briefe könnten kaum ermutigender und lebendiger sein.
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