A classic book now available on audio With narration by Phyllida Nash, who gives a captivating account of the legendary empire that made the modern Western world possible Byzantium. The name evokes grandeur and exoticism—gold, cunning, and complexity. In this unique book, Judith Herrin unveils the riches of a quite different civilization. Avoiding a standard chronological account of the Byzantine Empire's millennium—long history, she identifies the fundamental questions about Byzantium—what it was, and what special significance it holds for us today. Bringing the latest scholarship to a general audience in accessible prose, Herrin focuses each short chapter around a representative theme, event, monument, or historical figure, and examines it within the full sweep of Byzantine history—from the foundation of Constantinople, the magnificent capital city built by Constantine the Great, to its capture by the Ottoman Turks. She argues that Byzantium's crucial role as the eastern defender of Christendom against Muslim expansion during the early Middle Ages made Europe—and the modern Western world—possible. Herrin captivates us with her discussions of all facets of Byzantine culture and society. She walks us through the complex ceremonies of the imperial court. She describes the transcendent beauty and power of the church of Hagia Sophia, as well as chariot races, monastic spirituality, diplomacy, and literature. She reveals the fascinating worlds of military usurpers and ascetics, eunuchs and courtesans, and artisans who fashioned the silks, icons, ivories, and mosaics so readily associated with Byzantine art. An innovative history written by one of our foremost scholars, Byzantium reveals this great civilization's rise to military and cultural supremacy, its spectacular destruction by the Fourth Crusade, and its revival and final conquest in 1453.
"Judith Herrin, Winner of the 2016 Dr A.H. Heineken Prize, Royal Netherlands Academy of Arts and Sciences"
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.05.2013Ostrom als Panorama
Wie bringt man das byzantinische Reich, diesen schillernden historischen Monolith zwischen Antike und Neuzeit, dem gewöhnlichen Leser nahe? Altmeister der Byzantinistik wie Georg Ostrogorsky und Steven Runciman, aber auch der deutsche Historiker Ralph-Johannes Lilie haben es mit Ereignisgeschichte versucht: der Darstellung der (Bürger-)Kriege, Thron- und Glaubenskämpfe, die das tausendjährige Imperium am Bosporus schufen und zerstörten. Judith Herrin, Byzantinistin am King's College in London, wählt in ihrem 2007 erschienenen und jetzt ins Deutsche übersetzten Band dagegen eine mehr kaleidoskopische Erzählweise. In achtundzwanzig kurzen Kapiteln erzählt sie von der Kunst, Architektur, Ökonomie, Theologie und Politik Ostroms, von seinen Tischsitten und Militärtechniken, seinem hohen Bildungsstand und seiner stupenden Toleranz gegenüber den Sitten und Gebräuchen der vielen christlichen Völker, die sich auf den Straßen seiner Städte mischten. Aber der panoramatische Blick, den die Autorin auf das mit vielen schönen Anekdoten und Zitaten ausgeschmückte Gewimmel wirft, ist zugleich die große Schwäche ihres Buches. Denn Herrins historische Skizzen wirken oft oberflächlich und inkohärent, und hier unterlaufen ihr auch sachliche Fehler, die ihre Autorität schmälern. Es stimmt eben nicht, dass der Streit zwischen Byzanz und den Ottonen um das römische Kaisertum nur ein "Geplänkel über Titel" war, und auch der Große Palast am Hippodrom war keineswegs bis zur türkischen Eroberung von 1453 intakt. So bleibt Herrins Studie ein Mittelding: Den interessierten Laien blendet und verwirrt sie, und dem Fachmann hat sie wenig zu bieten. (Judith Herrin: "Byzanz. Die erstaunliche Geschichte eines mittelalterlichen Imperiums". Reclam Verlag, Stuttgart 2013. 416 S., geb., 29,93 [Euro].)
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Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wie bringt man das byzantinische Reich, diesen schillernden historischen Monolith zwischen Antike und Neuzeit, dem gewöhnlichen Leser nahe? Altmeister der Byzantinistik wie Georg Ostrogorsky und Steven Runciman, aber auch der deutsche Historiker Ralph-Johannes Lilie haben es mit Ereignisgeschichte versucht: der Darstellung der (Bürger-)Kriege, Thron- und Glaubenskämpfe, die das tausendjährige Imperium am Bosporus schufen und zerstörten. Judith Herrin, Byzantinistin am King's College in London, wählt in ihrem 2007 erschienenen und jetzt ins Deutsche übersetzten Band dagegen eine mehr kaleidoskopische Erzählweise. In achtundzwanzig kurzen Kapiteln erzählt sie von der Kunst, Architektur, Ökonomie, Theologie und Politik Ostroms, von seinen Tischsitten und Militärtechniken, seinem hohen Bildungsstand und seiner stupenden Toleranz gegenüber den Sitten und Gebräuchen der vielen christlichen Völker, die sich auf den Straßen seiner Städte mischten. Aber der panoramatische Blick, den die Autorin auf das mit vielen schönen Anekdoten und Zitaten ausgeschmückte Gewimmel wirft, ist zugleich die große Schwäche ihres Buches. Denn Herrins historische Skizzen wirken oft oberflächlich und inkohärent, und hier unterlaufen ihr auch sachliche Fehler, die ihre Autorität schmälern. Es stimmt eben nicht, dass der Streit zwischen Byzanz und den Ottonen um das römische Kaisertum nur ein "Geplänkel über Titel" war, und auch der Große Palast am Hippodrom war keineswegs bis zur türkischen Eroberung von 1453 intakt. So bleibt Herrins Studie ein Mittelding: Den interessierten Laien blendet und verwirrt sie, und dem Fachmann hat sie wenig zu bieten. (Judith Herrin: "Byzanz. Die erstaunliche Geschichte eines mittelalterlichen Imperiums". Reclam Verlag, Stuttgart 2013. 416 S., geb., 29,93 [Euro].)
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