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Das fulminante Finale der Thriller-Trilogie und das letzte Buch des Ausnahme-Autors Don Winslow Danny Ryan ist reich. Reicher, als er es sich je erträumt hätte. Früher war er ein Hafenarbeiter, Mafia-Gang-Mitglied und Gesetzesflüchtling, nun ist Danny ein erfolgreicher Geschäftsmann in Las Vegas. Doch er will mehr. Als er versucht, ein altes Hotel auf einem erstklassigen Grundstück zu kaufen, löst er einen Krieg zwischen den mächtigsten Männern in Vegas aus. Danny glaubt, seine Vergangenheit begraben zu haben, doch nun droht sie ihn einzuholen. Alte Feinde kehren zurück – mit dem Ziel, ihm…mehr

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Produktbeschreibung
Das fulminante Finale der Thriller-Trilogie und das letzte Buch des Ausnahme-Autors Don Winslow Danny Ryan ist reich. Reicher, als er es sich je erträumt hätte. Früher war er ein Hafenarbeiter, Mafia-Gang-Mitglied und Gesetzesflüchtling, nun ist Danny ein erfolgreicher Geschäftsmann in Las Vegas. Doch er will mehr. Als er versucht, ein altes Hotel auf einem erstklassigen Grundstück zu kaufen, löst er einen Krieg zwischen den mächtigsten Männern in Vegas aus. Danny glaubt, seine Vergangenheit begraben zu haben, doch nun droht sie ihn einzuholen. Alte Feinde kehren zurück – mit dem Ziel, ihm alles zu nehmen, was ihm wichtig ist: nicht nur sein Imperium, nicht nur sein Leben, sondern auch seinen Sohn. Um zu retten, was Danny am meisten liebt, muss er wieder der skrupellose Mann werden, der er einst war – und der er nie wieder sein wollte ... Das letzte Buch des großen Thriller-Autors ist ein epischer Kriminalroman über Liebe und Hass, Ehrgeiz und Verzweiflung, Rache und Mitgefühl, der von den Machtkorridoren von Washington, D. C., über die Wall Street bis hin zu den goldenen Casinos von Las Vegas reicht.

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Autorenporträt
Don Winslow ist Autor von fünfundzwanzig preisgekrönten internationalen Bestsellern, darunter sieben New York Times-Bestseller, u. a. »Corruption«, der internationale Nr.-1-Bestseller »Das Kartell« sowie »Tage der Toten«, »Zeit des Zorns« und »Frankie Machine«. »Zeit des Zorns« wurde von dem dreifachen Oscar-Preisträger und Regisseur Oliver Stone verfilmt. Winslows epische Kartell-Trilogie wurde für das Fernsehen adaptiert und wird 2024 als wöchentliche Serie erscheinen. Weitere Bücher von Winslow befinden sich derzeit in fortgeschrittener Entwicklung bei Paramount: (»Frankie Machine«) unter der Regie von Christopher Storer, Netflix (»Boone Daniels«-Reihe), Warner Brothers (»Satori«) und Sony (»City on Fire«, »City of Dreams«, »City in Ruins«). Winslow schrieb außerdem eine Reihe preisgekrönter Kurzgeschichten für Audible, die vom vierfach Oscar-Nominierten Ed Harris gesprochen werden. Winslow, ein ehemaliger Privatdetektiv, Antiterrorausbilder und Prozesssachverständiger, lebt in Kalifornien und Rhode Island.
Krimi des Monats July 2024
Don Winslow, „City in Ruins“

Diese Trilogie ist so etwas wie Don Winslows Lebenswerk. Seit Jahrzehnten schreibt er daran, und nun ist mit „City in Ruins“ der letzte Teil erschienen. Danach, so verkündet Winslow, kommt nichts mehr. Nicht, weil ihm nichts mehr einfiele. Nein, Don Winslow will sich vollkommen dem Kampf gegen Trump widmen. Und das würde so nebenbei eben nicht funktionieren. Entweder ganz oder gar nicht. Winslow zählt zu den Autoren, die das Krimigenre auf eine neue Ebene gehoben haben. Er erzählt Epen und keine Serienkiller-Storys. Seine Dramen drehen sich um Schuld, Verrat, Liebe, Loyalität sowie Kriege um Drogen und Macht. Wie funktioniert eine Gesellschaft, was hält sie zusammen und welchen Preis zahlen Menschen dafür? Darüber schreibt Winslow. Natürlich auch im Abschluss seiner Trilogie.

Hauptfigur ist, na klar, Danny Ryan, den Winslow-Leser bereits aus „City on Fire“ und „City of Dreams“ kennen. Doch man kann „City in Ruins“ auch unabhängig davon lesen! Denn Winslow schafft es mühelos, auch Einsteiger mitzunehmen in diesen Kosmos aus Mafiaclans, die sich die Städte aufteilen, sich helfen oder bekriegen und auf alles ein Auge haben. Winslow hat all das erlebt in Providence, Rhode Island, New England. Damit wuchs er auf. Danny verliebte sich im ersten Band in Terri, Tochter von John Murphy und in Providence so etwas wie ein irischer König. Mafiakönig. Eigentlich will Danny, Fischer und Hafenarbeiter, nur seine Ruhe. Doch die Loyalität zu seiner neuen Familie lässt ihn immer tiefer einsteigen in das „Geschäft“. „Loyalität ist Dannys tragische Schwäche“, so Don Winslow in einem Interview.

In „City in Ruins“ ist Danny reich, Multimillionär, was er „ebenso lustig findet wie surreal“. Denn eigentlich ist ihm ein Cheeseburger lieber als ein Essen im Sternerestaurant. Doch Danny ist jetzt ein Mogul in Las Vegas, ein Power Player im Spiel um Macht. Und schon im Prolog zu „City in Ruins“ stimmt Winslow uns darauf ein, was uns erwartet. Danny blickt zurück auf all seine Kämpfe und auf das, was sie ihn gekostet haben. Was bleibt? Nicht viel. Seine Stadt liegt für ihn in Trümmern, und die Frauen, die er geliebt hatte, sind tot. Terri starb an Krebs, und die Schauspielerin, die irgendwann nach Terri kam, nahm sich das Leben. Depressionen. Ja, Danny hatte sie beide geliebt.

Die aktuelle Frau an seiner Seite heißt Eden. Sie ist Psychotherapeutin, unterrichtet Psychologie an der Uni und hält ihre Beziehung zu Danny geheim. Sie will „das alles nicht“. Und wenn Danny fragt, was „das alles“ sei, antwortet Eden: „Das, was es mit sich bringt, die Freundin von Dan Ryan zu sein. Das Scheinwerferlicht, die Presse … Solche Prominenz würde meiner Arbeit schaden. Meine Studenten würden mich nicht mehr ernst nehmen, und meine Patienten ...“ Damit kann Danny leben, irgendwie. Auch seinen Frieden damit machen. Fürs Erste jedenfalls.

Doch natürlich bleibt nichts friedlich in „City in Ruins“. Danny wird weiter spielen in dem großen Spiel um Glück, Geld und noch mehr Macht. Und natürlich hat er Gegenspieler. Einmal im Monat trifft Danny sich mit seinen beiden größten Konkurrenten zum Lunch: Vern Winegard und Barry Levine. Das Trio hat die Macht über das Eldorado des Glücksspiels, Las Vegas. Zu dumm, dass der Kongress nun Untersuchungen ankündigt – denn „ein paar Sozialreformer vergleichen Glücksspiel mit Crack“. Noch brisanter für Danny: Durch die Untersuchungen könnte die Tara-Group auffliegen, Dannys Unternehmen. Überall wird getrickst, betrogen, Geld gewaschen. Die Drogenmillionen müssen schließlich irgendwo untergebracht werden. Nun, da genug Geld gescheffelt wurde, scheint die Mafia auch mal ein wenig „ehrbar“ werden zu wollen. Man betreibt Hotels und Casinos, spendet an die richtigen Parteien und besticht, na klar, Politiker.

Danny hat Erfolg im Hotelgeschäft. Sein Traum: ein weiteres Luxushotel, das auch genauso heißt: „Il Sogno“ – das amerikanische „The Dream“ hätte zu gewöhnlich geklungen. Für „Il Sogno“ muss Danny allerdings das „Lavinia“-Hotel kaufen. Wer das bekommt, bekommt das „prestigereichste Objekt auf dem Strip“. Und in Vegas geht es immer und vor allem ums Prestige. Klar, dass die Sache nicht nur einen Haken hat. Eine gewaltige Intrige läuft an, und Danny muss wieder das tun, was er eigentlich gar nicht mehr tun will. Sich die Hände schmutzig machen, sehr schmutzig. Es heißt wieder: Er oder die anderen …

Wie Don Winslow es schafft, diese unterschiedlichen Schauplätze lebendig werden zu lassen, die inneren Kämpfe seiner Figuren erfahrbar zu machen, ist fantastisch. Den ganzen Wahnsinn, um den wir Menschen glauben, kreisen und kämpfen zu müssen, seziert er virtuos und gnadenlos. Sein Anspruch: Große Klassiker wie die „Ilias“ in die moderne Poesie des Krimigenres zu transferieren. Ja, das sitzt, und Winslows filmische „Denke“ beim Schreiben macht wirklich großen Spaß. Sollte das wirklich sein letztes Buch sein? Ein Jammer wäre das ...

Alles zum Krimi des Monats
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Rezensent Volker Weidermann trifft sich mit Don Winslow und zeigt sich überrascht über dessen Entscheidung, den Schreibstift endgültig niederzulegen. Dieser Entschluss komme bei ihm keineswegs aus heiterem Himmel, erzählt der, denn in Zeiten des neofaschistischen Aufschwungs, so die zeitgeschichtliche Diagnose des amerikanischen Autors, sei es ein Gebot der Stunde, das Schreiben ruhen zu lassen und die ganze Geisteskraft in den politischen Kampf zu investieren. Politisch sei Winslow erst durch die Recherchen für seine Bücher geworden, erzählt er dem Redakteur. Er habe viel über Drogenhandel, Unterdrückung und Polizeistaat gelesen und daraus die Forderung entwickelt, Drogen zu entkriminalisieren. Denn ein Großteil der Korruption in der Welt werde durch Gelder aus dem Drogenhandel finanziert, so Winslow. Um mafiöse Machenschaften, Geld aus halblegalen Quellen und Morde geht es auch in seinem jüngsten Buch. Darin schildert Winslow den rasanten Aufstieg und den ebenso schnellen und steilen Abstieg eines Mafioso. Widermann trifft hier definitv auf Winslows literarischem Stil, eine Mischung aus gut geschriebenem Genreroman und gründlicher Recherche.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.05.2024

Einer muss nicht büßen
Mit dem dritten Teil „City in Ruins“ zieht Don Winslow einen Strich unter seine
irische Mafia-Saga und unter sein Schriftstellerleben.
Du solltest mal den „Großen Gatsby“ lesen, das ist der Rat der jungen Eden, einer Psychologin, an Danny Ryan, ihren Geliebten. Der war einer der wichtigsten Leute eines irischen Mafia-Clans, nun ist er ein einflussreicher Tycoon in Las Vegas. Und er hält diese Liebe eher verborgen: Die Clans sind zwar so gut wie am Ende, aber alte Feindschaften und Hassgefühle schwelen weiter. Eden ist die dritte Frau in Dannys Leben, die beiden früheren hat er verloren. Terri, die Mutter seines Sohnes Ian, starb an Krebs, Diana, ein junger Hollywood-Star, an einer Überdosis Schlaftabletten.
Von diesen Liebesgeschichten erzählen die ersten beiden Bände von Don Winslows Mafia-Trilogie über die Achtziger- und Neunzigerjahre, „City on Fire“ und „City of Dreams“. Im dritten Band, „City in Ruins“, geht es um die Neuerfindung der Mafia, mithilfe von einst durch Heroin-Deals gewonnenen Millionen – bei denen FBI und Justiz ein Auge zudrückten. Zum „Gatsby“, dem legendären Roman des American Dream der Zwanzigerjahre von F. Scott Fitzgerald, rät Eden nicht, weil sie sich um Dannys Bildung bemüht, sondern „weil du das bist“. Was sie aber nur in Gedanken sagt, es bleibt ihm gegenüber unausgesprochen.
Im Traum der Neunziger, den Danny in Las Vegas verwirklichen wollte, stecken eine Menge Showeffekte, es sind Luxus- und Wohlfühloasen, irrer Größenwahn, jenseits von Ressourcen-Sorgfalt und ökonomischem Verstand. Gatsby pur, und nicht weit entfernt von der megalomanen Leichtfertigkeit, die später Donald Trump entfalten sollte. Don Winslow ist entschlossen zu verhindern, dass es zu einer zweiten Trump-Präsidentschaft kommt. Mit der Danny-Ryan-Trilogie beendet er deshalb sein Schreiben, um sich künftig auf den politischen Kampf im Internet zu konzentrieren, kündigt er immer wieder an.
Providence, Los Angeles, Las Vegas, das sind die drei Städte der Trilogie, in denen Danny seinen Traum-Kurs formiert. In Providence im Bundesstaat Rhode Island operierten einst die irische – die Murphys – und die italienische Mafia – die Menottis – nebeneinander, in mehr oder weniger geordneter Interessenaufteilung. Die Iren hatten die Docks und die Gewerkschaften unter Kontrolle, die Italiener die Speditionen, beide Clans arbeiteten in einem unerschütterlichen Familiensinn, der schützte und verpflichtete – alles war autokratisch ausgerichtet, von oben nach unten angeordnet und abgesegnet.
Dann kommt das Verlangen ins Spiel, eine Liebesaffäre führt zu einem blutigen, intrigenreichen Bandenkrieg, Heroin ist plötzlich im Spiel, ein FBI-Agent mischt mit und wird erschossen, skrupellos und durch und durch korrupt. Danny Ryan, der für die Murphys die Geschäfte managt, hat den Schuss abgegeben. Die Murphys sind am Ende und müssen abtauchen, mit einer gewaltigen Summe aus den Heroin-Intrigen. Es ist evident, „dass die Tage des organisierten Verbrechens gezählt waren und sehr viel größere, mächtigere und besser strukturierte Mega-Organisationen Einzug hielten – die Investmentbanken und Konzerne.“ Evident auch, dass hinter diesem Bandenkrieg an der amerikanischen Ostküste das große antike Urbild des Trojanischen Kriegs steckt. Eine geheimnisvolle, fast mythologische Figur ist Dannys Mutter Madeleine, eine Matriarchin von erschreckender Allmacht, durch ihren Reichtum und ihre Beziehungen.
Danny hält seine alten Freunde und Kumpane, mit einigen Ausrutschern, ruhig. Die Selbstkontrolle, der die großen Casino- und Hotelbesitzer von Vegas sich unterwerfen, ist enorm. Die Situation von Danny, dem Top-Killer, macht nur eines prekär: Verbindung zur alten Mafia könnte FBI und Justiz eingreifen lassen. Schon im zweiten Band hatte er Schwierigkeiten bekommen und jede Menge unerwünschter Publicity, als er in Hollywood in einen Film investierte, der ausgerechnet vom Gangsterkrieg in Providence erzählt.
Nun wechselt Danny endgültig ins Großbürgertum – man handelt Millionen an Parteispenden aus, sogar ein Börsengang wird durchgezogen. Im Schatten der antiken Tragödien wird Winslows Erzählstil freilich merkwürdig gemächlich und ironisch. Mit klassischen Gangster- und Kartell-Geschichten hat der dritte Band nur am Rande zu tun. Ein Moretti-Sohn erschießt brutal den Mörder seines Vaters und dann seine Mutter, die den angestachelt hatte – seine persönliche Atriden-Variante –, und wird vor Gericht gestellt. Im wahrlich schaurigen Schicksal zweier Brüder bricht kurz die archaische Gemeinheit aus früheren Winslow-Büchern durch. Die Köpfe zweier unglückseliger Gangster finden sich nebeneinander auf Stecken aufgespießt, im Tod vereint.
„City in Ruins“ ist ein stiller kleiner Passions-Thriller: für die Fehler von Danny Ryan büßen viele, nur er selber nicht. Und das Ganze steuert nicht auf ein spektakuläres Finale zu, sondern auf eine Implosion. Am Ende hat Danny sich in seine eigene Traurigkeit verliebt. Was ziemlich genau das Schicksal des großen Gatsby ist.
FRITZ GÖTTLER
Don Winslow:
City in Ruins. Aus dem Englischen von Conny Lösch. Harper-Collins, Hamburg 2024.
447 Seiten, 24 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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»Es ist ein Thriller der Extraklasse über Liebe und Hass, Ehrgeiz und Verzweiflung, Rache und Mitgefühl [...].« Reutlinger Wochenblatt 20240628