"Haben Sie schon jemals in Ihrem Leben etwas Wichtiges verloren?"
Der Taxifahrer, dem sie gestellt wird, muss lange über die Frage nachdenken, doch der Ich-Erzähler ist schon mitten drin in seiner Geschichte. Und während er mit existenzieller Dringlichkeit sein ohne ihn im Nachtzug aus Straßburg davongefahrenes Reisegepäck wiederzuerlangen sucht, finden, indem er von ihnen erzählt, unversehens auch Dinge, Menschen und Augenblicke, die unwiederbringlich sind, noch einmal zu ihm zurück - und zu uns, indem wir ihm zuhören. Denn: "Man muss solche Geschichten erzählen, sonst hält man es nicht aus."
Nach dem ersten ohne Manuskriptvorlage frei aus dem Gespräch heraus entfalteten Roman Ein Sommer, der bleibt. Peter Kurzeck erzählt das Dorf seiner Kindheit, der von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert und als "Hörbuch des Jahres 2008" ausgezeichnet wurde, haben sich Peter Kurzeck und Klaus Sander mit Da fährt mein Zug der nächsten Herausforderung gestellt: eine Erzählung im Wortsinn, nicht mehr episodenhaft, sondern in einem einzigen Bogen über 62 Minuten gesponnen.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D ausgeliefert werden.
"Eine große Improvisation in mündlicher Rede."
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Höchst fesselnd findet Alexander Cammann diese zweite Hörgeschichte von Peter Kurzeck, die aus seiner Sicht darüber hinaus ein höchst passender Urlaubsbegleiter ist. Allerdings warnt Cammann auch: Kurzeck macht süchtig. Denn diese leicht nasale und insistierend erzählende Stimme erzeuge sofort einen Sog, dem man sich nicht mehr entziehen könne. Worum es geht? Um einen Aufenthalt des Autors in Straßburg im Jahr 1996, als ihn eine Reise von Frankfurt nach Avignon führte, und der Zug mit dem Gepäck und ohne den Autor weiter fuhr. Dessen Beschreibungsfuror erfasse daraufhin alles und jeden, sogar Worte für die Mysterienwelt unserer Existenz finde er in dieser Verfassung, wie Cammann staunend feststellen kann, der "Kurzecks Kunst der Seinsbeschreibung" überhaupt einzigartig findet und am Ende die Welt mit anderen Augen sieht: auch so ein "Kurzeck-Effekt".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH