Ach, wie habe ich die Schillerstraße damals geliebt. Umso gespannter war ich darauf, mal ein Buch von Frau Stratmann zu lesen. Mit "Danke für meine Aufmerksamkeit" liefert Cordula Stratmann eine Geschichte, in der eine Maus die Welt erklärt...
Das Cover:
Das Cover des Buches ist in einem zarten
Rosa gehalten und in der Mitte sitzt eine Maus - man nimmt sofort an: Britta. Das Cover ist zwar…mehrAch, wie habe ich die Schillerstraße damals geliebt. Umso gespannter war ich darauf, mal ein Buch von Frau Stratmann zu lesen. Mit "Danke für meine Aufmerksamkeit" liefert Cordula Stratmann eine Geschichte, in der eine Maus die Welt erklärt...
Das Cover:
Das Cover des Buches ist in einem zarten Rosa gehalten und in der Mitte sitzt eine Maus - man nimmt sofort an: Britta. Das Cover ist zwar recht schlicht gehalten, dennoch ist die Maus derart niedlich, dass man es unweigerlich in die Hand nimmt.
Zum Inhalt:
Die Geschichte wird aus der Sichtweise der von Britta, einer europäischen Hausmaus, erzählt. Auf ihrer Reise durch mehrere Familien in ganz unterschiedlichen Konstellationen und mit ganz unterschiedlichen Problemen, erfährt der Leser Brittas Sicht auf die Menschen und ihre Eigenheiten.
Meine Meinung:
Über das gesamte Buch hinweg war es für mich immer wieder komisch, dass die Erzählerin der Geschichte eine Maus ist. Insgesamt ist dies eine tolle Idee, die Welt der Menschen einmal aus der Perspektive einer Maus zu betrachten. Leider konnte ich mich nicht recht in Brittas Welt hineinversetzen. Immer wieder nahm ich an, Britta wäre ein Mensch. Zumal sie im Laufe der Geschichte auch immer mehr menschliche Züge annimmt.
Der Einstieg in die Geschicht gefiel mir gut und war auch sehr unterhaltsam. So muss auch Britta sich mit ganz menschlichen Problemen wie etwa Liebeskummer (nachdem sie ihr Freund Tim, ein Chinese, für mehr Freiheit verlassen hat) rumschlagen. Seinen Kern erreichte die Geschichte, als Britta bei Polly und ihrer Familie einzog. Die Autorin beleuchtete das Verhalten der Familie gekonnt, dabei waren auch die Gedankengänge der Kinder gut aufgearbeitet, was wohl nicht zuletzt ihrer Ausbildung als Familientherapeutin zuzurechnen ist. Bei ihren Ausführungen bleibt die Autorin jedoch stets sachlich und der pädagogische Zeigefinger bleibt auch unten. Im Vordergrund stand hier vielmehr der Humor der Geschichte und kein Erziehungsratgeber - was auch völlig in Ordnung so war.
Jedoch triftete die Geschichte besonders im zweiten Teil immer mehr ins Abstruse ab - etwa durch die Liason von Britta mit dem Kater Rico, dies passte meines Erachtens überhaupt nicht. Auch wurde Britta insgesamt immer menschlicher - sier räumt Bücher in Regale, I-Pads an den richtigen Platz - Wie soll das denn eine Maus schaffen?? Auch die Darstellung der übrigen Figuren war bei Weitem nicht mehr so authentisch, wie dies zu Beginn der Geschichte der Fall war. Im zweiten Teil haben mich einzig die Szenen berührt, als Britta auf einem Eierschneider Harfe spielt und als ihre sieben Mäusebabys geboren werden und diese die Namen der 7 Kinder, die sie besucht hat, erhalten. Da musste ich wirklich etwas schmunzeln und fand dies wirklich gelungen. Doch insgesamt wurde das, was ich im ersten Teil noch lustig fand, auf Dauer recht nervig und so plätscherte die Geschichte nur noch so dahin - ohne jede Spannung. Das Lesen wurde für mich auf Dauer anstrengend, sodass ich das Buch nur noch häppchenweise lesen konnte.
Die Idee, die Welt einmal aus Mäuseperspektive zu beleuchten, gefällt mir insgesamt sehr gut und es hätte auch eine wundervolle Geschichte werden können. Auch hat der Name "Cordula Stratmann" sicherlicht meine Erwartungen beeinflusst, sodass ich hier wahrscheinlich auch mehr erwartet habe, als dies bei einem anderen Autor der Fall gewesen wäre. Den Humor, den ich in der Schillerstraße immer so genossen habe, habe ich in dem Buch redlich vermisst. Insgesamt kann ich für dieses Buch leider keine Leseempfehlung aussprechen, da ich mir hier deutlich mehr erwartet habe. Allenfalls ist dieser Roman etwas für jene, die seichte Unterhaltung für zwischendurch suchen und dabei allerdings keine allzu großen Ansprüche stellen. Schade eigentlich, es hätte so viel aus der Idee werden können.