Wagemut und Wissbegier, ein feines Beobachtungs- und Differenzierungsvermögen und vor allem die unbändige Lust an immer neuen Begegnungen machten Alexander von Humboldt vor 200 Jahren zu einem epochalen Weltentdecker. Auf seiner Reise in die amerikanischen Tropen von 1799 bis 1804 hielt der preußische Kosmopolit eine Vielzahl Physiognomien fest und sah die Welt, wie sie vor ihm noch keiner gesehen hatte. Das "Buch der Begegnungen" versammelt die empathischsten Zeugnisse aus den "Amerikanischen Reisetagebüchern" und zeigt einen verständigen Geist ohne Berührungsängste. Überzeugt davon, dass es keine unterlegenen oder gar minderwertigen Ethnien gebe, war er seinen Zeitgenossen weit voraus. Und selbst im 21. Jahrhundert kommt Alexander von Humboldt als Anwalt einer universellen Humanität wie gerufen.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Hymnisch bespricht der hier rezensierende Germanist Bernhard Malkus diesen von Ottmar Ette herausgegebenen und kommentierten Band mit Auszügen aus den amerikanischen Tagebüchern von Alexander von Humboldt. 4500 Seiten umfassen Humboldts Manuskripte, Ettes Entscheidung, das Moment der Begegnung in den Mittelpunkt zu stellen, erscheint dem Kritiker schon deshalb klug. Darüber hinaus lernt Malkus Humboldt in den Texten, in denen Ette "Menschen, Kulturen und Geschichten" ins Zentrum stellt, insbesondere als "fühlenden Menschen" kennen, der nicht nur über eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe verfügte, sondern den Beobachterstandpunkt stets mitbedachte. Dass Humboldts naturwissenschaftliche Praxis hier zu wenig beleuchtet wird, kann der Rezensent angesichts der faszinierenden Einblicke verzeihen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Dieses Buch ist eine Fundgrube. Es macht mit einem Universalgelehrten, Menschenfreund und Abenteurer bekannt, der seine Gedanken und Empfindungen auch literarisch darzustellen vermag und Humor hat. Schön ist, dass der Herausgeber Leseparcours zu verschiedenen Themengebieten vorschlägt, dazu gibt es ausführliche Anmerkungen und Notizen, sodass man Humboldt immer wieder neu begegnen und kennenlernen kann.« NDR Kultur, Neue Bücher, Katja Weise