Als ich den Klappentext von Das Dinner gelesen habe, war mir sofort klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Eine alte Freundesgruppe, ein geheimnisvolles Krimi-Dinner und eine Freundin, die vor fünf Jahren spurlos verschwunden ist – das klang nach genau der Art von psychologischem Thriller, die ich
liebe. Und tatsächlich konnte mich die Geschichte von der ersten Seite an fesseln. Jonathan und seine…mehrAls ich den Klappentext von Das Dinner gelesen habe, war mir sofort klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Eine alte Freundesgruppe, ein geheimnisvolles Krimi-Dinner und eine Freundin, die vor fünf Jahren spurlos verschwunden ist – das klang nach genau der Art von psychologischem Thriller, die ich liebe. Und tatsächlich konnte mich die Geschichte von der ersten Seite an fesseln. Jonathan und seine Verlobte Lotta laden ihre ehemaligen Freunde zu einem Dinner in einem abgelegenen Restaurant ein, doch schnell wird klar, dass es bei diesem Wiedersehen nicht nur um Nostalgie geht. Während sie ein Krimi-Dinner spielen, verschwimmen die Grenzen zwischen Spiel und Realität, und bald stellt sich die Frage: Ist Maria wirklich tot? Oder weiß jemand mehr, als er zugibt?
Was mir besonders gut gefallen hat, war die Erzählweise. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, sodass ich als Leserin tief in die Gedanken und Gefühle der einzelnen Charaktere eintauchen konnte. Das hat nicht nur für Spannung gesorgt, sondern auch die Dynamik zwischen den Figuren sehr greifbar gemacht. Jede*r von ihnen hat seine eigenen Geheimnisse, und mit jedem Kapitel wurde klarer, dass in dieser Gruppe einiges im Argen liegt. Die Zeitsprünge zwischen der Gegenwart – dem Krimi-Dinner – und der Vergangenheit, als sie gemeinsam auf einem Festival waren, haben zusätzlich dafür gesorgt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Allerdings hatte ich zwischendurch das Gefühl, dass die Geschichte sich an manchen Stellen etwas zu sehr in die Länge zieht. Einige Passagen hätten für meinen Geschmack straffer erzählt werden können – mit rund 100 Seiten weniger hätte die Spannung vielleicht noch besser gehalten werden können. Gerade im Mittelteil gab es Momente, in denen die Handlung sich etwas im Kreis zu drehen schien.
Das Ende hat mich leider nicht ganz so begeistert, wie ich es mir erhofft hatte. Die Auflösung war für mich nicht so überraschend, wie ich es mir gewünscht hätte, und ich hatte insgeheim auf eine andere Wendung gehofft. Dennoch muss ich sagen, dass Emily Rudolf es geschafft hat, eine düstere, fesselnde Atmosphäre zu erschaffen, die mich bis zur letzten Seite nicht losgelassen hat.
Insgesamt ist Das Dinner ein spannender Thriller mit einer intensiven Atmosphäre, komplexen Charakteren und einer Geschichte, die immer wieder neue Fragen aufwirft. Wer gerne in düstere Geheimnisse eintaucht und psychologische Spannung liebt, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen. Trotz kleiner Schwächen kann ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen!