Eigentlich hätte es ein ganz normales Hörbuch werden sollen – noch dazu das erste im Verlag Dreiviertelhaus. Doch dann sind beim Einlesen von Dietmar Hübners »Das Erlebnis des Tischlers Jossi in dem wunderlichen Hotel P.« die Klangwelten ebenso explodiert wie die Erzählung selbst. Und die Zuhörenden werden vollends entführt in Hübners skurrile Phantasie aus geschwänzten Pagen, nulläugigen Wanderern, mauligen Hummern und missverstandenen Papageien. Eingerahmt von Claude Debussys wunderbaren Préludes für Klavier erklingen nun auch das Mundharmonika-Spiel des verlausten Schrats auf seiner Müllhalde, die Laute des Königsläufers, wenn er sein Lied vom traurigen Land Duschámor vorträgt, und das Chanson der ästhetischen Dame, das die Leser von Hübners Erzählung bislang nur in ihren eigenen Köpfen ahnen konnten. Da hört man endlich den Fahrstuhl klappern, während er Jossi und Sigmund in die Untiefen des Hotels P. entführt, da ächzt Bertrands Bücherregal, wenn es den gelehrten Greis unter dem Staub der zerschmetterten Metaphysik begräbt, der Lakai zerschellt in tausend Scherben, die Kathedrale erbebt im Sturm, und sogar die gläsernen Traumbilder und das Seepferdglas aus dem dritten Zimmer werden zu akustischem Leben erweckt. Zu Hübners eigener souveräner Erzählstimme gesellt sich eine Riege erlesener Bühnendarsteller wie Hilmar Punsch, Anna Freudinger, Meinhard Biletti, Heidi Schnur, Paul Quappe, Bertold Weißenegger, Wotan Esche, Paul Schierse, Bert Rüge, Clas Hanrin, Viktor Bümann, Evelyn von Halow, Sigmar Klepper, Patrick Mähre, Ludwig Karl, Biliette Junoche und Anton Prinz. Als Jossi sich dazu überreden lässt, ein paar Reparaturen in einem unbekannten Hotel auszuführen, eröffnet sich ihm eine magisch-skurrile Welt. Ein Page entpuppt sich als Affe, ein schauriger Wanderer macht Jagd auf ahnungslose Spaziergänger, ein Schrat lädt vor seiner Müllhalde zum infernalischen Ping-Pong-Spiel, und ein Zentaur bestellt einen Sarg – doch für wen, muss sich erst noch erweisen. Und nur sehr allmählich beginnt Jossi zu verstehen, was die Bewohner des Hotels P. miteinander verbindet und zu welchem Zweck sie ihn zu sich gebeten haben.
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