Meinung:
Mo ist eine Frau inmitten von Männern. Sie lebt in einer Männer-WG bei der sie als Östrogenträger heraussticht. Sie ist tough, nicht auf den Mund gefallen und kann sich durchsetzen, was in Anbetracht ihrer Lebensumstände auch von großem Vorteil ist. Sie behauptet sich vor den Männern und
steht ihren großen Brüdern in nichts nach. Dennoch zeigt sie auch das klischeehafte Bild einer Frau…mehrMeinung:
Mo ist eine Frau inmitten von Männern. Sie lebt in einer Männer-WG bei der sie als Östrogenträger heraussticht. Sie ist tough, nicht auf den Mund gefallen und kann sich durchsetzen, was in Anbetracht ihrer Lebensumstände auch von großem Vorteil ist. Sie behauptet sich vor den Männern und steht ihren großen Brüdern in nichts nach. Dennoch zeigt sie auch das klischeehafte Bild einer Frau die mit Stimmungsschwankungen zu kämpfen hat.
Aufgrund der Männerlastigkeit in ihrem Leben, ist Mo nur für One-Night-Stands zu haben. Dies ändert sich jedoch langsam, als Daniel mit seinem schönen Antlitz in ihr Leben tritt. Der Gute hat es nicht leicht an die starrsinnige Studentin ran zu kommen, gut nur, dass er ein freundschaftliches Verhältnis zu einem ihrer Brüder hat und so genau weiß, welche Strippen er zu ziehen hat.
Daniel und Mo tauschen die typischen Rollen, denn hier ist es die Frau, die ihre Verbindung auf rein körperlicher Basis halten möchte, während Daniel immer wieder deutlich macht, dass er an mehr interessiert ist. Die körperliche Akte ist für beide ein Mittel zur Kompensierung ihrer Gefühle, weshalb diese Geschichte auch sehr sexlastig ist. Dennoch nutzt Daniel dies zu seinem Vorteil, denn er ist pfiffig wenn es darum geht kreativ zu werden und Sachverhalte zu seinem Vorteil auszubauen. Was alles andere als negativ gemeint ist, denn gerade das zeigt sein Einfallsreichtum wenn es darum geht, Mo für sich zu gewinnen.
Nicht nur, dass er trickst um Mo ein Date mit ihm schmackhaft zu machen, er ist auch kreativ wenn es darum geht, wie viele Dates er noch bei Mo gut hat und wie er diese Zahl immer weiter in die Höhe treiben kann. Im Endeffekt würden wir - wenn es nach ihm ginge - auf ein sehr großes Guthabenkonto kommen ;)
Charaktere:
Mo zeichnet sich durch ihre Spontanität aus, bei der wohlbedachtes Handeln nicht selten auf der Strecke bleibt. Ein Date kommt für sie nicht in Frage, ganz zu schweigen von einer festen Beziehung. Diese zwei Vorsätze gefasst, hat es Daniel nicht gerade leicht an die toughe Studentin ranzukommen, doch auch er lässt nicht locker? Ist seine Verbissenheit von Erfolg gekrönt?
Daniel ist liebenswert und aufmerksam. Ein Mann wie er im Buche steht und man als Frau am liebsten sein eigen nennen möchte. Das sieht Mo anders - zumindest anfänglich. Während er einige Geschütze auffahren muss um ein Date mit ihr zu kommen, zeigt der zärtliche Mann auch seine dominante Ader.
Schreibstil:
Natalie Rabengut hat eine interessante Geschichte mit schlagfertigen Charakteren geschaffen, die mit humorvollen Passagen gespickt ist.
Mit Mo und Daniel vollzieht die Autorin einen bemerkenswerten Wechsel der üblichen Beziehungsansichten von Mann und Frau.
Aus der Sichtweise von Mo, durchlaufen wir ihren - von Männern durchzogenen - Alltag. Die Stärke der Studentin hat mit fasziniert, die wohl daraus hervorgeht, dass sie hauptsächlich von Testosteron umgeben ist und sich eine härtere Schale aneignen musste. Obwohl ich erotische Szenen in Büchern auch in größerem Umfang mag, so hat es hier dazu geführt, dass in die Charaktere zu wenig Persönlichkeit geflossen ist. Oftmals hat mir die Tiefe und Ausarbeitung gefehlt, sodass ich diesen nicht wirklich einschätzen konnte. Selbst Mo bleibt ein nicht leicht zu durchschauender Charakter, obwohl wir die Geschichte aus ihrer Perspektive betrachten.
Eine schöne Geschichte, bei der es an manchen Ecken und Kanten an Tiefe fehlt aber nichts desto trotz lesenswert ist. Es ist "leicht" etwas zu kritisieren, doch muss man es auch erst einmal zu Stande bringen, ein Buch mit seinen eigenen Ideen zu füllen. Ein in meinen Augen sehr großes Talent, vor das ich großen Respekt habe.