Wenn „Das Flüstern der Mütter“ nicht Gänsehaut pur ist, was dann! Es ist nicht mein erstes Buch aus der Feder von Gunnar Schwarz und wird auch nicht das letzte sein. Seine Art, Spannung zu erzeugen, nimmt mich immer wieder gefangen, ich lese ohne aufzusehen, es drängt mich vorwärts. Muss
weiterlesen, immer weiter…
Es geht gleich mal ziemlich heftig los, der Prolog lässt Bilder im Kopf…mehrWenn „Das Flüstern der Mütter“ nicht Gänsehaut pur ist, was dann! Es ist nicht mein erstes Buch aus der Feder von Gunnar Schwarz und wird auch nicht das letzte sein. Seine Art, Spannung zu erzeugen, nimmt mich immer wieder gefangen, ich lese ohne aufzusehen, es drängt mich vorwärts. Muss weiterlesen, immer weiter…
Es geht gleich mal ziemlich heftig los, der Prolog lässt Bilder im Kopf entstehen, die man sich eigentlich gar nicht vorstellen möchte. Und dann wird sie gefunden - eine junge Frau. Sie hängt kopfüber an einem Ast, die Augen offen, sie sind fixiert. Was sollte sie sehen, was hat sie beobachtet? Oder was sonst hat diese Fixierung zu bedeuten?
Es ist der zweite Band um die Kommissare Lena Freyenberg und Henning Gerlach. Es schadet nicht, wenn man das erste Buch kennt, man kann aber ohne weiteres hiermit einsteigen, das Wesentliche wird gut ins Geschehen integriert.
Die Identität der Getöteten ist alsbald geklärt, ihr Ausweis liegt gut sichtbar neben ihrer Leiche. Ihr familiärer Hintergrund scheint in Ordnung zu sein. Eine weitere Tote wird gefunden, ähnlich zugerichtet. Gibt es Gemeinsamkeiten? Beide hinterlassen zwei Kinder, eine Glückwunschkarte mit makaberem Inhalt trifft ein, ebenso ein USB-Stick mit schrecklichen, schwer auszuhaltenden Aufzeichnungen.
Henning und Lena arbeiten gut zusammen, sie schätzen sich, können sich aufeinander verlassen. Vom Team erfährt man ein wenig Privates, nicht viel, aber doch genug, um sie gut einschätzen zu können. Mehr muss auch gar nicht sein, die Ermittlungsarbeit steht im Vordergrund. Und die hat es in sich.
Auch aus Tätersicht erfahre ich viel Interessantes. Vage könnte ich mir vorstellen, was ihn dazu treibt, die Mütter zu töten. Aber warum nimmt er den Kindern ihre Mutter? Und nach welchen Kriterien sucht er seine Opfer aus? Nicht nur ich, auch die Ermittler tappen im Dunkeln. Wird er wieder zuschlagen? Können sie einen weiteren Mord verhindern? Die intensive Suche bringt sie nicht unbedingt weiter, erst ziemlich zum Schluss wird klar, was so lange übersehen wurde. Auch ich habe mich täuschen lassen.
Ja, so mag ich es – eine Story, die lange undurchsichtig bleibt, dessen Ende man regelrecht entgegenfiebert. Mit authentischen Ermittlern, wendungsreich und geschickt ausgelegten Spuren. Ein Thriller, der gelesen werden will.