»Nach ein paar Augenblicken stand ich wieder vor dem Haus des Mannes, den ich, wenn nicht für einen Freund, dann doch wenigstens für einen Vertrauten gehalten hatte. Und ich wusste nicht einmal warum.«
Rom, 95 nach Christus. Decimus Junius Juvenalis, ursprünglich aus der Provinz kommend, hat
bereits einen ordentlichen Aufstieg absolviert. Noch gehört er zum Stand der Equites, träumt aber von…mehr»Nach ein paar Augenblicken stand ich wieder vor dem Haus des Mannes, den ich, wenn nicht für einen Freund, dann doch wenigstens für einen Vertrauten gehalten hatte. Und ich wusste nicht einmal warum.«
Rom, 95 nach Christus. Decimus Junius Juvenalis, ursprünglich aus der Provinz kommend, hat bereits einen ordentlichen Aufstieg absolviert. Noch gehört er zum Stand der Equites, träumt aber von einer weiteren Karriere als Senator. Schon oft war er bei Hofe, ist wohlhabend und lebt in einem schönen, von Sklaven gepflegten Haus in einem der besseren Wohnviertel Roms.
Nach einem ereignisreichen Besuch im Circus Maximus samt Damenbekanntschaft und Wettgewinn stolpert er über einen sterbenden Mann, offensichtlich ein Mordopfer. Und von diesem Moment an ist nichts mehr wie zuvor. Er wird von Unbekannten gejagt, keiner seiner Freunde will mehr etwas mit ihm zu tun haben und in sein Haus kommt er auch nicht mehr. Das besonders Fatale daran ist aber, dass er keine Ahnung hat, wieso ihm dies widerfährt. Es sieht so aus, als wäre er aus ihm unerfindlichen Gründen in eine kaiserliche Intrige geraten.
Juvenalis sieht nur eine Chance für sich: Er muss herausbekommen, wer der Tote war und weshalb er sterben musste. Eine schwierige und lebensgefährliche Aufgabe, denn gleichzeitig darf er den unbekannten Jägern nicht in die Hände fallen…
Ich habe schon einige Bücher des Autors gelesen und auch mit diesem hier konnte er mich wieder begeistern. Die Atmosphäre ist stimmig, die römische Kulisse so treffend beschrieben, dass ich alles deutlich vor mir sah. Besonderen Reiz bekommt die Handlung durch die umfassenden Möglichkeiten des Kaisers, das Leben anderer Menschen nach Belieben durcheinanderzuwirbeln. Juvenalis kämpft nicht nur gegen unbekannte Gegner, der eigentliche reiche Mann ist auf seiner Flucht bald mittellos und muss sich neben allem anderen auch noch Gedanken um Nahrung und Obdach machen.
Interessant ist auch, dass ihn seine Ermittlungen über Pompeji und Alexandria bis hin nach Jerusalem führen. Er macht die Bekanntschaft von Christen und Essenern und muss sich immer wieder neuen Gefahren und Herausforderungen stellen. All das ist spannend geschrieben, lediglich einige theologische Diskussionen empfand ich als zu lang.
Die Hardcover-Ausgabe erschien unter dem Titel „Das Geheimnis der Essener“, das Taschenbuch jedoch unter „Mord im Circus Maximus“.
Fazit: Wieder ein gelungenes Buch des Autors. Tolle Kulisse und eine spannende Handlung!