Dank Hollywood gilt Hannibal Lecter als Inbegriff des infernalischen Serienmörders. Doch wer sind diese Täter in der Wirklichkeit? Der Kriminalexperte Stephan Harbort hat zahlreiche von ihnen in ihren Hochsicherheitszellen besucht und interviewt, um Motivation, Tathergang und Täterprofil zu erforschen. Er befasste sich mit allen 75 deutschen Serienmördern seit 1945 – eine aufschlussreiche und schockierende Dokumentation, aus der man viel über die Psyche solcher Täter erfährt.
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Brutalität und Kaltblütigkeit
Serienmörder sind "in" - erwiesenermaßen steigern sie die Auflagen der Boulevardpresse und sind zudem spätestens seit dem bei aller Brutalität und Kaltblütigkeit irgendwie faszinierenden Dr. Hannibal Lecter auch salonfähig geworden. Ergo sind auch Bücher über Serienmörder "in" - seien es nun Lexika, Berichte von Profilern oder populistische Schriften über in- und ausländische Täter (mit detailreichen Schilderungen ihrer Gräueltaten, versteht sich). Eine Art moderne "Grimms Märchen" eben - für alle Erwachsenen, die sich vor dem Einschlafen noch mal so richtig gruseln wollen.
Das vorliegende Buch jedoch ist anders - bei seinen sorgfältigen Recherchen hat der erfahrene Kriminalist Harbort mit zahlreichen Tätern gesprochen, ihre Motive und Motivation herausgearbeitet und immer wieder alles durch umfangreiches Vergleichszahlenmaterial ergänzt. Einer narrativen Darstellung meist der ersten oder letzten Tat vor der Entdeckung folgt der Bericht über die Aufklärung des Falles durch die Behörden sowie eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit der Täter.
Missbraucht, ungeliebt, krank
Dabei erfährt der Leser, dass alle, wie sie da beschreiben werden - die Raubmörder, Frauen- und Kinderschänder, Sadisten, nekro- oder pädophilen Männer, sowie die eine Frau, die das Buch "vorstellt" - im Grunde selbst arme Schweine sind; missbraucht, ungeliebt, krank.
Dennoch vermittelt der Autor nicht das Gefühl, dass er die grauenvollen Taten, die so vielen Opfern das Leben kosteten und so viele Angehörige und Freunde um ihr Liebstes brachten, entschuldigen will. Hintergründe verdeutlichen - das ja. Aber niemals die furchtbaren Konsequenzen herunterspielen.
Was sich stellenweise liest wie eine Sammlung von makabren Kurzgeschichten, ist doch eine akribische Zusammenstellung dessen, was sich seit dem zweiten Weltkrieg in Deutschland in Punkto "Serienmord" (leider) abgespielt hat.
In 15 Kapiteln stellt der Düsseldorfer unterschiedliche Formen dieses Kapitalverbrechens dar und klärt auf eindrucksvolle Weise auf, dass längst nicht jeder Serienmörder von sexuellen Phantasien zum Töten getrieben wird. "Lösungen" bietet Harbort nicht an, will es auch gar nicht.
Nicht auf billige Effekthascherei bedacht
Wenngleich doch erkennbar ist, dass er den Ermittlungsbehörden wie der Justiz doch zuweilen einen Vorwurf macht: nämlich immer dann, wenn die rechtzeitige Ergreifung oder zumindest schärfere Bestrafung eines Täters vielen Menschen das Leben gerettet hätte ...
Mit dem "Hannibal-Syndrom" liegt ein interessantes, vor allem aber auch informatives Werk vor - detailgetreu, wo dies vonnöten ist, aber nicht auf billige Effekthascherei bedacht -, das zum Nachdenken anregt und mit seinen beachtlichen 12 Seiten Quellenangaben jedem, der sich für das Thema "Serienmord" interessiert, jede Menge Anregungen für weiterführende Literatur liefert. (Michaela Pelz, krimi-forum.de)
Serienmörder sind "in" - erwiesenermaßen steigern sie die Auflagen der Boulevardpresse und sind zudem spätestens seit dem bei aller Brutalität und Kaltblütigkeit irgendwie faszinierenden Dr. Hannibal Lecter auch salonfähig geworden. Ergo sind auch Bücher über Serienmörder "in" - seien es nun Lexika, Berichte von Profilern oder populistische Schriften über in- und ausländische Täter (mit detailreichen Schilderungen ihrer Gräueltaten, versteht sich). Eine Art moderne "Grimms Märchen" eben - für alle Erwachsenen, die sich vor dem Einschlafen noch mal so richtig gruseln wollen.
Das vorliegende Buch jedoch ist anders - bei seinen sorgfältigen Recherchen hat der erfahrene Kriminalist Harbort mit zahlreichen Tätern gesprochen, ihre Motive und Motivation herausgearbeitet und immer wieder alles durch umfangreiches Vergleichszahlenmaterial ergänzt. Einer narrativen Darstellung meist der ersten oder letzten Tat vor der Entdeckung folgt der Bericht über die Aufklärung des Falles durch die Behörden sowie eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit der Täter.
Missbraucht, ungeliebt, krank
Dabei erfährt der Leser, dass alle, wie sie da beschreiben werden - die Raubmörder, Frauen- und Kinderschänder, Sadisten, nekro- oder pädophilen Männer, sowie die eine Frau, die das Buch "vorstellt" - im Grunde selbst arme Schweine sind; missbraucht, ungeliebt, krank.
Dennoch vermittelt der Autor nicht das Gefühl, dass er die grauenvollen Taten, die so vielen Opfern das Leben kosteten und so viele Angehörige und Freunde um ihr Liebstes brachten, entschuldigen will. Hintergründe verdeutlichen - das ja. Aber niemals die furchtbaren Konsequenzen herunterspielen.
Was sich stellenweise liest wie eine Sammlung von makabren Kurzgeschichten, ist doch eine akribische Zusammenstellung dessen, was sich seit dem zweiten Weltkrieg in Deutschland in Punkto "Serienmord" (leider) abgespielt hat.
In 15 Kapiteln stellt der Düsseldorfer unterschiedliche Formen dieses Kapitalverbrechens dar und klärt auf eindrucksvolle Weise auf, dass längst nicht jeder Serienmörder von sexuellen Phantasien zum Töten getrieben wird. "Lösungen" bietet Harbort nicht an, will es auch gar nicht.
Nicht auf billige Effekthascherei bedacht
Wenngleich doch erkennbar ist, dass er den Ermittlungsbehörden wie der Justiz doch zuweilen einen Vorwurf macht: nämlich immer dann, wenn die rechtzeitige Ergreifung oder zumindest schärfere Bestrafung eines Täters vielen Menschen das Leben gerettet hätte ...
Mit dem "Hannibal-Syndrom" liegt ein interessantes, vor allem aber auch informatives Werk vor - detailgetreu, wo dies vonnöten ist, aber nicht auf billige Effekthascherei bedacht -, das zum Nachdenken anregt und mit seinen beachtlichen 12 Seiten Quellenangaben jedem, der sich für das Thema "Serienmord" interessiert, jede Menge Anregungen für weiterführende Literatur liefert. (Michaela Pelz, krimi-forum.de)
»Das HANNIBAL-SYNDROM ist ein erstaunlicher und stellenweise mehr als nur aufklärender 352 Seiten umfassender Tatsachenbericht über deutsche Serienmörder« The-Spine.de 20150720