Warum es wahrscheinlicher ist, dass wir einem Zombie begegnen, als von einem Hai gefressen zu werden.
Wir haben wenig Ahnung davon, welchen Risiken wir tagtäglich ausgesetzt sind. Der Think-Tank-Begründer Jakob Thomä nimmt uns mit auf eine spannende Reise zu den größten Gefahren unserer Zeit und erklärt, was uns nachts wirklich wachhalten sollte.
Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Außerirdische die Erde angreifen? Wie groß das Risiko für einen Asteroideneinschlag oder Supervulkanausbruch ist? Oder ob die Matrix wirklich existiert? Täglich hören wir von diesen möglichen Ereignissen und ihren Folgen. In seinem neuen Werk untersucht Jakob Thomä von A wie Atombombe bis hin zu Z wie Zombieapokalypse die 26 kleineren und größeren Risiken für unsere Zivilisation. Mithilfe wissenschaftlicher Fakten und unterhaltsamer Anekdoten führt er uns vor Augen, wie gewiss es ist, dass uns ein Schwarzes Loch verschluckt oder "The Walking Dead" Realität wird - und was wir im Zweifel dagegen tun können. Humorvoll, aufschlussreich und dazu charmant illustriert.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Hendrik Buchholz liest Jakob Thomäs Buch der Risiken mit Humor. Der Autor weist auch in diese Richtung, wenn er "klamaukige" Einschübe bringt und auf Unterhaltsamkeit setzt, erklärt Buchholz. Ängste schüren ist auch nicht Thomäs Sache. Im Gegenteil, der Autor möchte laut Buchholz Krisenszenarien auf ihre Wahrscheinlichkeit prüfen und klärende Erläuterungen anbieten, sei es zu den Gefahren einer Antibiotikaresistenz, zu Quantencomputing oder zur Möglichkeit einer Zombieapokalypse. Buchholz selbst bleibt gelassen. Manchmal hätte er gern tiefergehende Erklärungen gelesen, zum Beispiel, wenn der Autor über die Gefahr "von Sonnenstürmen" für Elektrizität schreibt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.07.2024Zombies, die haben uns gerade noch gefehlt
Apokalyptischer wird's nicht: Jakob Thomä versammelt die größten Risiken für die Menschheit
Aus der medialen Berichterstattung ist das Wort "Krise" nicht wegzudenken. Manche sehen in den fortlaufenden Krisenmeldungen keinen Grund zur Sorge, andere mahnen zu weit mehr Aufmerksamkeit für die akuten Gefahren, die sich der Menschheit böten. Letztere meinen, dass ihre Appelle als Kassandrarufe verhallten, der Untergang der Welt gar bald bevorstünde.
In dieser Debatte ist eine nüchterne Einschätzung der Situation viel wert. Jakob Thomä möchte diese Einschätzung mit seinem "Kleinen Buch der großen Risiken" vorlegen. Von den Gefahren einer Atombombe bis zu der Wahrscheinlichkeit einer Zombieapokalypse arbeitet sich Thomä in alphabetischer Reihenfolge an Krisenszenarien ab, die nicht immer zum Ende der Menschheit führen würden, aber zumindest eine Katastrophe kolossalen Ausmaßes darstellten.
Thomä beginnt jedes Kapitel mit der Zusammenfassung des behandelten Risikos in einem Satz, es folgt eine kurze Antwort auf die Frage, ob sich der Mensch ernsthaft Sorgen machen solle, zum Schluss gibt es eine mehrseitige Erläuterung der potentiellen Katastrophe. Einige Risiken sind in aller Munde, etwa die Verselbständigung Künstlicher Intelligenz oder die Gefahren von Antibiotikaresistenzen, andere wiederum dürften manchen Leser überraschen.
Beispielsweise befasst sich Thomä mit den Gefahren von Quantencomputing. Ein Quantencomputer ist bis zu eine Trillion mal schneller als gewöhnliche Laptops. Während Letztere mit Bits arbeiten, nutzen Quantencomputer sogenannte Qubits, "die zur gleichen Zeit mehrere Zustände einnehmen können". Schnellere Rechner bergen allerdings kaum zu unterschätzende Folgen für die Verschlüsselung von Nachrichten, wie sie auch bei herkömmlichen Messengerdiensten vorgenommen wird. Denn welche Verschlüsselung ist vor einem Rechner sicher, der alle Möglichkeiten der Kodifizierung sofort berechnen könnte? An diesen Befund schließt sich eine für Thomäs Buch typische Relativierung des Risikos an. Bis die "Quantenüberlegenheit" erreicht sei, gehe noch Zeit ins Land. Außerdem könne die Technik auch für Positives genutzt werden, möglicherweise für eine neue, sicherere Art der Verschlüsselung.
Und dann sind da noch jene Risiken, die wir gar nicht wirklich vor Augen haben. Der Autor erinnert an den Ausbruch des Tambora in Indonesien 1815. Das darauffolgende Jahr ging, auch in Europa, als "Jahr ohne Sommer" in die Geschichte ein. Spezialisten zufolge sank die globale Temperatur damals um ein Grad Celsius, und Europa erlebte die schlimmste Hungersnot des neunzehnten Jahrhunderts. "Die Wahrscheinlichkeit eines ähnlichen Ausbruchs noch in diesem Jahrhundert liegt bei etwa 20 Prozent", so Thomä. Der Ausbruch des Tambora erreichte im Vulkanexplosivitätsindex den Wert sieben, würde der Wert acht erreicht werden, wäre die Explosion zehn Mal stärker. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in diesem Jahrhundert dazu kommt, liegt immerhin bei knapp einem Prozent.
Thomä nimmt seinen Stoff aus naheliegenden Gründen nicht allzu ernst, das Buch ist humorvoll, streckenweise auch klamaukig ("Meine Lektorin ist ein Genie! Oder ich bin inzwischen selbst schon ein Zombie geworden. Muahahhahaa!") und stets unterhaltsam. Zuweilen wünscht sich der Leser tiefergehende Erklärungen, beispielsweise wenn der Autor über die Gefahren von Sonnenstürmen für unsere Elektrizität schreibt, aber nicht über die physikalische Wirkweise dieser Stürme auf Stromkreise aufklärt. Etwas über die Ursachen einer Katastrophe zu erfahren ist mindestens so interessant wie Informationen zu ihrer Wahrscheinlichkeit. HENDRIK BUCHHOLZ
Jakob Thomä: "Das kleine Buch der großen Risiken". Von Atombombe bis Zombieapokalypse.
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2024.
224 S., Abb., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.
Apokalyptischer wird's nicht: Jakob Thomä versammelt die größten Risiken für die Menschheit
Aus der medialen Berichterstattung ist das Wort "Krise" nicht wegzudenken. Manche sehen in den fortlaufenden Krisenmeldungen keinen Grund zur Sorge, andere mahnen zu weit mehr Aufmerksamkeit für die akuten Gefahren, die sich der Menschheit böten. Letztere meinen, dass ihre Appelle als Kassandrarufe verhallten, der Untergang der Welt gar bald bevorstünde.
In dieser Debatte ist eine nüchterne Einschätzung der Situation viel wert. Jakob Thomä möchte diese Einschätzung mit seinem "Kleinen Buch der großen Risiken" vorlegen. Von den Gefahren einer Atombombe bis zu der Wahrscheinlichkeit einer Zombieapokalypse arbeitet sich Thomä in alphabetischer Reihenfolge an Krisenszenarien ab, die nicht immer zum Ende der Menschheit führen würden, aber zumindest eine Katastrophe kolossalen Ausmaßes darstellten.
Thomä beginnt jedes Kapitel mit der Zusammenfassung des behandelten Risikos in einem Satz, es folgt eine kurze Antwort auf die Frage, ob sich der Mensch ernsthaft Sorgen machen solle, zum Schluss gibt es eine mehrseitige Erläuterung der potentiellen Katastrophe. Einige Risiken sind in aller Munde, etwa die Verselbständigung Künstlicher Intelligenz oder die Gefahren von Antibiotikaresistenzen, andere wiederum dürften manchen Leser überraschen.
Beispielsweise befasst sich Thomä mit den Gefahren von Quantencomputing. Ein Quantencomputer ist bis zu eine Trillion mal schneller als gewöhnliche Laptops. Während Letztere mit Bits arbeiten, nutzen Quantencomputer sogenannte Qubits, "die zur gleichen Zeit mehrere Zustände einnehmen können". Schnellere Rechner bergen allerdings kaum zu unterschätzende Folgen für die Verschlüsselung von Nachrichten, wie sie auch bei herkömmlichen Messengerdiensten vorgenommen wird. Denn welche Verschlüsselung ist vor einem Rechner sicher, der alle Möglichkeiten der Kodifizierung sofort berechnen könnte? An diesen Befund schließt sich eine für Thomäs Buch typische Relativierung des Risikos an. Bis die "Quantenüberlegenheit" erreicht sei, gehe noch Zeit ins Land. Außerdem könne die Technik auch für Positives genutzt werden, möglicherweise für eine neue, sicherere Art der Verschlüsselung.
Und dann sind da noch jene Risiken, die wir gar nicht wirklich vor Augen haben. Der Autor erinnert an den Ausbruch des Tambora in Indonesien 1815. Das darauffolgende Jahr ging, auch in Europa, als "Jahr ohne Sommer" in die Geschichte ein. Spezialisten zufolge sank die globale Temperatur damals um ein Grad Celsius, und Europa erlebte die schlimmste Hungersnot des neunzehnten Jahrhunderts. "Die Wahrscheinlichkeit eines ähnlichen Ausbruchs noch in diesem Jahrhundert liegt bei etwa 20 Prozent", so Thomä. Der Ausbruch des Tambora erreichte im Vulkanexplosivitätsindex den Wert sieben, würde der Wert acht erreicht werden, wäre die Explosion zehn Mal stärker. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in diesem Jahrhundert dazu kommt, liegt immerhin bei knapp einem Prozent.
Thomä nimmt seinen Stoff aus naheliegenden Gründen nicht allzu ernst, das Buch ist humorvoll, streckenweise auch klamaukig ("Meine Lektorin ist ein Genie! Oder ich bin inzwischen selbst schon ein Zombie geworden. Muahahhahaa!") und stets unterhaltsam. Zuweilen wünscht sich der Leser tiefergehende Erklärungen, beispielsweise wenn der Autor über die Gefahren von Sonnenstürmen für unsere Elektrizität schreibt, aber nicht über die physikalische Wirkweise dieser Stürme auf Stromkreise aufklärt. Etwas über die Ursachen einer Katastrophe zu erfahren ist mindestens so interessant wie Informationen zu ihrer Wahrscheinlichkeit. HENDRIK BUCHHOLZ
Jakob Thomä: "Das kleine Buch der großen Risiken". Von Atombombe bis Zombieapokalypse.
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2024.
224 S., Abb., geb., 22,- Euro.
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»Insgesamt ist 'Das kleine Buch der großen Risiken' ein provokatives und aufschlussreiches Werk, das zum Nachdenken anregt und wichtige Fragen über die Zukunft der Menschheit aufwirft. Es fordert uns heraus, die Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, zu erkennen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, um eine sicherere und resilientere Welt für kommende Generationen zu schaffen.« Tina Würz, Magie der Bücher, 20. April 2024 Tina Würz Magie der Bücher 20240420