Delft um 1670: die junge Griet kommt als Dienstmädchen in den Haushalt der 9 Personen zählenden Familie des Malers Jan Vermeer. Voller Aufopferung leistet sie schwere körperliche Arbeit und erträgt ohne Widerstand manche Garstigkeiten von der eifersüchtigen Ehefrau, der zickigen Tochter und der
Schwiegermutter des Hauses.
Die Situation wird für sie interessanter, als Vermeer sie zum Putzen in…mehrDelft um 1670: die junge Griet kommt als Dienstmädchen in den Haushalt der 9 Personen zählenden Familie des Malers Jan Vermeer. Voller Aufopferung leistet sie schwere körperliche Arbeit und erträgt ohne Widerstand manche Garstigkeiten von der eifersüchtigen Ehefrau, der zickigen Tochter und der Schwiegermutter des Hauses.
Die Situation wird für sie interessanter, als Vermeer sie zum Putzen in sein Atelier holt und ihr Geschick im Umgang mit dem Mischen von Farben erkennt. Dort lernt sie die Welt der Bilder kennen und geht in ihrer neuen Aufgabe auf.
Als sie dem Künstler schießlich Modell sitzt, spitzt sich ihre Situation als Muse gefährlich zu.
Der Barockmaler Jan Vermeer van Delft (1632-1675) malte als Auftragsmaler z. B. folgende Werke:
- Die Frau mit der Perlenkette
- Die Briefleserin
- Das Mädchen mit dem Perlenohrring
Hierbei waren besonders die Farbwahl, die Komposition des Motivs und das
Spiel von Licht und Schatten vorrangige Aspekte seiner Malerei.
Dabei unterlag er nicht nur seinem Schaffensdrang als Künstler, sondern auch dem Zwang eine große Familie (er hatte 11 Kinder) ernähren zu können.
Der Alltag der Menschen in Delft wird ausdrucksstark und detailgenau beschrieben. So gab es eine bessergestellte Schicht des Bürgertums und eine arme Unterschicht, die kaum soziale Aufstiegschancen hatte.
Dazu gehört die Magd Griet, die von ihrem harten Arbeitsalltag erzählt.
Dabei nimmt man enorm Anteil an ihrer garstig geduldeten Person und freut sich mit ihr über die Lichtblicke in ihrem Leben. Dazu gehören die Ansicht der Gemälde im Atelier, ihre Arbeit beim mischen der Farben und ihre Zuneigung für den Maler Vermeer.
Für diese Beziehung nimmt sie auch das Bohren von Ohrlöchern für ein Bild in Kauf. Der Maler aber verliert nach Fertigstellung des Bildes auch das Interesse für die Muse Griet.
Ein vielseitiger und gefühlvoller Roman, der sich um die Entstehung des bekannten Bildes rankt.
Die beschriebenen Personen und Gemälde werden in diesem Roman vor dem geistigen Auge des Betrachters lebendig.