Ein junger Edelmann namens Florio trifft auf dem Weg in die Stadt Lucca den Sänger Fortunato. Am Abend gehen beide auf ein rauschendes Fest in Lucca, wo Florio sich in die schöne Bianka verliebt. Hier lernt Florio auch den dunkler Ritter Donati kennen. Als Florio spät in seiner Herberge keinen Schlaf findet, schleicht er sich aus der Herberge in die mondbeschienene Landschaft und entdeckt einen wie verzaubert daliegenden Park. Darin sieht er das Marmorbild der Göttin Venus, das eine tiefe Wehmut in ihm hervorruft. Am nächsten Morgen sucht Florio abermals den geheimnisvollen Park auf, findet diesen aber in fröhlichem, alltäglichem Betrieb und statt des Marmorbilds eine singende Edelfrau. Florio versucht die Identität der schönen Edelfrau herauszubringen und gerät dabei immer tiefer in ein irritierendes Spiel von Schein und Wirklichkeit. Immer tiefer gerät Florio in den Bann der schönen Dame und die sie umgebenden Trugbilder, die ihn zuletzt so sehr erschrecken, das er beschließt aus Lucca abzureisen. Eichendorffs Novelle zählt zu den schönsten der romantischen Epoche. Sie lebt von ihren empfindsamen und phantasievollen Naturbeschreibungen: "Es rauschen die Wälder, schlagen die Nachtigalle, plätschern die Brunnen und blitzen die Ströme". Und wie im "Taugenichts" finden sich auch hier wieder zahlreiche der schönsten Gedichte Eichendorffs.
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