Als Kunststudentin in notorischer Geldnot nimmt Anna den Job als Aktmodell bei ihrer Professorin an. Von Sitzung zu Sitzung gewöhnt sie sich immer mehr sowohl an die Nacktheit als auch an die raue Kälte, die ihr die schroffe Malerin stets entgegenbringt. Doch eines Tages verlangt die Professorin etwas, das eine Grenze sprengt – aber gleichzeitig den Beginn einer ungewöhnlichen Beziehung markiert ...
Als Kunststudentin in notorischer Geldnot nimmt Anna den Job als Aktmodell bei ihrer Professorin an. Von Sitzung zu Sitzung gewöhnt sie sich immer mehr sowohl an die Nacktheit als auch an die raue Kälte, die ihr die schroffe Malerin stets entgegenbringt. Doch eines Tages verlangt die Professorin etwas, das eine Grenze sprengt – aber gleichzeitig den Beginn einer ungewöhnlichen Beziehung markiert ...
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Autorenporträt
Manchmal schreibt man Anfänge, die nie zu einem Ende zu kommen scheinen. Einige davon stehen auf unserer Webseite unter der Kategorie Geschichten im Archiv. Als Autorin hat man einfach mehr Ideen, als man je in seinem Leben verwenden kann. Ich habe mal gerade in meinem Ordner »Ideen« auf meinem PC nachgeschaut, da werden 804 Dateien angezeigt und dazu noch sechs Ordner, in denen noch weitere Ideen gesammelt sind. Einige dieser Geschichtenanfänge lese ich immer wieder und denke oft: »Mensch, das ist doch eine schöne Geschichte. Die müsstest du mal weiterschreiben.« Meistens kommt es aber nicht dazu, weil schon wieder neue Ideen sich vordrängen. Eine der Geschichten, die schon seit über fünfzehn Jahren auf der el!es-Webseite ist, nur ein kurzer Anfang, faszinierte mich immer wieder. Ich habe sie sogar schon an andere Webseiten weitergegeben, die danach fragten, weil sie sie so gut fanden, und sie dann auch veröffentlicht haben, obwohl sie nur so kurz ist und eigentlich kein Ende hat. Es ist die Geschichte »Eine Malerin und ihr Modell«. Ich weiß gar nicht, wie oft ich diese kurze Geschichte gelesen und mir jedes Mal fest vorgenommen habe, sie weiterzuschreiben. Daran, dass sie seit so langer Zeit schon unverändert auf der Webseite ist, kann man aber sehen, dass ich das nie getan habe. Dafür habe ich Dutzende andere Geschichten und Romane geschrieben. Zum zwanzigjährigen Bestehen des Verlages nun habe ich mal wieder meine alten Dateien durchforstet, auch um zu sehen, was ich in den zwanzig Jahren alles geschrieben habe. Und es kam, wie es kommen musste: Ich blieb an »Eine Malerin und ihr Modell« hängen, ließ sie einige Zeit auf meinem Bildschirm stehen und überlegte, wie ich das wohl weiterschreiben könnte. Und plötzlich kam mir eine Idee. Es ist eine Geschichte, die mir zum Teil selbst passiert ist (nein, ich bin weder die Malerin noch das Modell) und die auf einmal gut zu dieser Geschichte passte. Also dachte ich: »Wie kann ich diese beiden Geschichten verbinden, damit eine etwas längere Geschichte daraus wird?« Auch die Geschichte, die mir wirklich passiert ist, ist schon sehr lange her, von daher kam das zeitlich gut hin mit dieser auch schon sehr alten Geschichte. Ich begann zu schreiben, mich wieder an das damals Passierte zu erinnern, es abzuwandeln, damit es zu dieser Geschichte passte. Zum Schluss wurde daraus nun die Geschichte »Das Modell«, die Sie gerade gelesen haben. Der Anfang ist gleichgeblieben, den kann man also auf unserer Webseite nachlesen, aber es ist doch noch einiges hinzugekommen. Und nun freue ich mich, dass ich dieses Jahr nicht nur mit neuen Geschichten feiern kann, sondern auch mit einer Geschichte, die fast so alt ist wie der Verlag. Daran sieht man: Geschichten werden nie alt. Es kann eine Zeit geben, wo sie genau zu dem passen, was man in diesem Augenblick fühlt oder denkt. Wir alle sind Veränderungen unterworfen, aber manchmal schließt sich der Kreis auch wieder, und man kehrt zu seinen Anfängen zurück, kann sich an uralten Ideen erfreuen, die man vielleicht schon fast aufgegeben hatte. Was bedeutet: Wir sollten niemals aufgeben, immer an unsere Träume glauben und daran, dass sie sich irgendwann einmal verwirklichen können. Eine kleine Geschichte, ein paar Wörter können zu einem Roman werden, so wie auch wir zu etwas Großem werden können, wenn wir den Glauben an uns nicht verlieren. - Ruth Gogoll, am 25. Mai 2016
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