Deiner Gerechtigkeit sicher, sehne ich mich nach Deiner Lossprechung. Ich bin im Jahre 1829 geboren auf unsrem Schlosse Niedernbach. Ich habe von meinem Vater eine eiserne Gesundheit und eine eiserne Willenskraft geerbt. Meiner Mutter verdanke ich den Abscheu vor allem Unreinen, der mich schon im Obergymnasium dem Spotte fünfzehnjähriger Jungen preisgab. Sie lachten über mich und nannten mich einen heiligen Antonius; ich verachtete sie und nannte sie angefaultes Grünzeug. Ich war nicht dumm, aber ich lernte schwer. Gott weiß, welche Mühe es mich gekostet hat, immer der Erste in der Klasse zu sein. Während der acht ersten Studienjahre (mein Vater hatte mich für die staatsmännische Laufbahn bestimmt) wohnte ich in der Hauptstadt unserer Provinz bei einem Gymnasialprofessor. Er war ein guter und gescheiter Mann, ließ sich aber ganz beherrschen von seiner hübschen, um viele Jahre jüngeren Frau. Albern und missgünstig, machte sie ihm und auch mir das Leben schwer.
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