Eine Zukunftsvision von böser Aktualität: Verbrecher und politische Häftlinge leben, von den beiden Weltregierungen interniert, auf der Venus. Eine Delegation der westlichen Weltregierung reist im Jahre 2068 in einer Rakete mit der Absicht zur Venus, die Kolonie für westliche Machtinteressen einzuspannen. Sie landet verbrauchte Argumente, militante Phrasen und totalitäre Vorstellungen von Volksbeglückung - hat aber, um der Forderung Nachdruck zu verleihen, Kobaltbomben an Bord. Die Venus-Bewohner lehnen dennoch die irdischen "Ordnungs"-Prinzipien ab in vollem Bewusstsein, dass dies die Bombardierung des Sterns auslösen wird. Dürrenmatt selbst hat - mit Blick auf sein Stück - auf die Brisanz der Konflikte Mitte der 50er Jahre hingewiesen: "Die Erde ist zu schön. Zu reich. Ihre Möglichkeiten sind zu groß. Sie verführt zur Ungleichheit. Auf ihr ist Armut eine Schande, und so ist sie geschändet ... Und so haben wir Furcht vor ihr. Furcht vor ihrem Überfluss, Furcht vor dem falschen Leben, Furcht vor einem Paradies, das eine Hölle ist." Friedrich Dürrenmatt: Das Unternehmen der Wega. Aus: Nächtliches Gespräch mit einem verachteten Menschen, Stranitzky und der Nationalheld, Das Unternehmen der Wega (c) 1998 Diogenes Verlag AG,Zürich
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