Niemals würde Sarah Lund von sich behaupten ängstlich zu sein, schon gar nicht in der Ausübung ihres Jobs als Kommissarin, vielmehr geht sie mit Kampfgeist und Köpfchen in jede Ermittlung. Als jedoch die Leiche einer 19-Jährigen aus dem Kanal gezogen wird, gerät auch Sarahs Beherrschung ins Wanken.
Sie ahnt, dass dieses grausame Verbrechen viel mehr verbirgt als auf den ersten Blick sichtbar. Doch…mehrNiemals würde Sarah Lund von sich behaupten ängstlich zu sein, schon gar nicht in der Ausübung ihres Jobs als Kommissarin, vielmehr geht sie mit Kampfgeist und Köpfchen in jede Ermittlung. Als jedoch die Leiche einer 19-Jährigen aus dem Kanal gezogen wird, gerät auch Sarahs Beherrschung ins Wanken. Sie ahnt, dass dieses grausame Verbrechen viel mehr verbirgt als auf den ersten Blick sichtbar. Doch in welches Netz aus Intrigen und Macht sie geraten würde, war nicht einmal der unerschrockenen Kommissarin klar...
Nanna Birk Larsen wird brutal ermordet und schlussendlich einfach weggeworfen. Selbst durch die rein erzählerische Darstellung ergibt sich für den Hörer ein Bild des Schreckens, das ihn so schnell nicht mehr loslassen wird. Man setzt entsprechend alle Hoffnung auf Kommissarin Lund, die sich emotional ebenfalls nicht so ganz von den Vorkommnissen lösen kann. Vielleicht liegt aber auch genau da ihre Stärke. Nicht immer wählt Sarah Lund den geraden oder konventionellen Weg, manchmal ist man als Hörer auch überhaupt nicht auf ihrer Seite, und doch ahnt man, dass sie genau die Richtige ist, um diesen Fall aufzuklären. Niemand sonst würde sich so darin verbeißen wie sie es tut, wohlgemeinte Ratschläge oder gar Anordnungen in den Wind schlagen.
Auf ihrem Weg gerät Sarah Lund dem ein oder anderen Charakter in die Quere, doch bis zuletzt ahnt weder sie noch der Hörer in wessen Gegenwart sie wirklich in Gefahr schwebt. Viele Theorien werden angeführt, noch mehr wieder verworfen, man ist gefangen in einem Labyrinth, das mit der Zeit immer mehr Abgründe preis gibt. Einziges Manko, das anzuführen jedoch sinnvoll erscheint, ist die Vielzahl der Figuren, die mitunter nicht tiefgründig genug in Erscheinung treten. So hat man einige schnell wieder vergessen, obwohl sie eine zentrale Rolle im Geschehen spielen, und muss sie erst wieder neu kennenlernen. Dadurch wird das Hörvergnügen minimal geschwächt, denn ab einem gewissen Zeitpunkt möchte man sich einfach nur noch durch die Geschichte treiben lassen, um zu sehen wohin sie führt.
Anneke Kim Sarnau gelingt es die angespannte Atmosphäre aufzugreifen und dem Hörer zu übermitteln. So verschafft sie dem Inhalt mit ihrer Sprecherleistung eine fulminante Spannungskurve, die zwar hin und wieder leicht absinkt, aber niemals komplett einbricht. Gleichzeitig bringt sie vor allem Sarah Lunds Emotionen gekonnt ins Spiel, so dass diese dem Hörer noch präsenter erscheinen.
„Das Verbrechen – Kommissarin Lunds 1. Fall“ hält diverse Überraschungen und Wendungen bereit, die im Vorfeld nicht einmal angedeutet werden. Trotz sehr bildhafter Darstellung der vorherrschenden Brutalität, ist der Hörer gewillt den Weg der Ermittlungen von Anfang bis Ende zu verfolgen, denn es steht außer Frage, dass die Tat aufgeklärt werden muss. Im Idealfall gelingt dies, bevor es noch weitere Opfer gibt.