Der Literaturnobelpreisträger von 2021 erstmals als ungekürzte Lesung Sansibar, Ende des 19. Jahrhunderts: Der zwölfjährige Yusuf lebt mit seiner Familie im ländlichen Ostafrika. Als der Vater sich verschuldet, wird der Junge an einen Gläubiger verkauft, an »Onkel Aziz«. Von einem Tag auf den anderen landet er in der Stadt, zwischen afrikanischen Muslimen, christlichen Missionaren und Indern vom Subkontinent. Schon bald muss Yusuf seinen Onkel auf eine abenteuerliche Karawane ins Landesinnere begleiten, auf der sie auch die Folgen der im Land schwelenden Kämpfe zu spüren bekommen – und verliebt sich erstmals und kopfüber. Doch gerade als der inzwischen junge Mann beginnt, in seinem Leben so etwas wie Sicherheit zu empfinden, werden er und alle um ihn herum mit der brutalen neuen Realität der deutschen Kolonialherrschaft konfrontiert. Im Original 1994 erschienen, stand der Roman u.a. auf der Shortlist des Booker Prize und stellte für Gurnah den Durchbruch als Schriftsteller dar. Ungekürzte Lesung mit Pierre Sanoussi-Bliss 10h 4min
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent Dirk Knipphals freut sich über die neue Aufmerksamkeit für Abdulrazak Gurnahs Romane. Die nach der Nobelpreisverleihung an Gurnah erfolgte Neuausgabe des vorliegenden Romans führt den Leser laut Knipphals nach Ostafrika in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und mitten hinein in eine multiethnische Gemengelage und den europäischen Kolonialismus. Vor diesem Hintergrund erzählt der Autor laut Knipphals die Coming-of-Age-Geschichte seines Helden Yusuf, der von der Reise einer Handelskarawane zurückkehrt. Besonders an der Geschichte ist für den Rezensenten einerseits das Nebeneinander von Schönheit und Grauen und ein gewisser "poetischer Überfluss", der eine Kluft zwischen den Erlebnissen der Figuren und ihren Erzählungen darüber sichtbar macht, andererseits der "tragische Grundton" des Buches.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Unterhaltsamer und aufrichtiger kann Humanismus kaum dargestellt werden.« Deutschlandfunk "Büchermarkt", Jan Drees