"Jeder Geist, der etwas Besonders werden möchte, muss erst zeigen, dass er dafür geeignet ist. Sonst haben wir am Ende lauter Poltergeister, die nicht poltern können, Flaschengeister, die aus Kaffeetassen erscheinen,...."
Bob ist ein ganz und gar liebes und freundliches Gespenst, sein größter
Traum ist es eines Tages ein Weihnachtsgespenst zu sein, so wie der Geist der Weihnacht, welcher vor…mehr"Jeder Geist, der etwas Besonders werden möchte, muss erst zeigen, dass er dafür geeignet ist. Sonst haben wir am Ende lauter Poltergeister, die nicht poltern können, Flaschengeister, die aus Kaffeetassen erscheinen,...."
Bob ist ein ganz und gar liebes und freundliches Gespenst, sein größter Traum ist es eines Tages ein Weihnachtsgespenst zu sein, so wie der Geist der Weihnacht, welcher vor zweihundert Jahren in London zur Weihnachtszeit den alten Geschäftsmann Scrooge das Fürchten gelehrt hat, so dass dieser gutherzig und großzügig wurde. Eine Lizenz zum Weihnachtsgespenst kann nur Professor Phantamio, der Geist aller Geister, ausstellen und das Gespenst Bob muss sich erst noch beweisen und jemanden finden, den er derart erschrecken kann, dass dieser ein völlig anderer Mensch wird.
Sophie ist ein sehr ruhiges und schüchternes Kind, was in der Schule noch keine Freunde gefunden hat und "schweigender Fisch" genannt wird. Sophie meldet sich, nur auf Wunsch ihrer Eltern, in der Theater AG an. Die Lehrerin und Leiterin der AG gibt Sophie zum Üben das Theaterstück "Eine Weihnachtsgeschichte", frei nach Charles Dickens, mit. Dabei soll Sophie ausgerechnet Scrooge spielen, den kaltherzigen und geizigen Geschäftsmann, der Weihnachten abgrundtief zu hassen scheint. Da sie in eine ganz andere Rolle schlüpfen muss, soll ihr das leichter fallen.
Es kommt schließlich wie es kommen muss, Sophie probt zu Hause laut für das Theaterstück, schimpft als Scrooge über Weihnachten ("Pah! Weihnachten! Dummes Zeug!") und trifft schon bald auf Bob, der das Mädchen nun "bekehren" will...
Ich habe das Buch gemeinsam mit meinen beiden Kindern, sieben und vier Jahre alt, gelesen.
Die Weihnachtsgeschichte ist wunderschön und liebevoll illustriert, die 24 Kapitel sind spannend geschrieben, so dass wir oft gar nicht auf den nächsten Tag warten wollten und Kapitel für Kapitel verschlungen haben. Auf den Zeichnungen ist Bob oft nur, typisch Gespenst, durch einen kleinen grau-weißen Hauch zu erkennen.
Sophie und das kleine Nachtgespenst Bob sind sehr liebenswerte Charaktere, die wir sofort in unser Herz geschlossen haben. Erfreulicherweise steht dieses Mal nicht, wie so oft in Kinderbüchern, ein wildes und freches Mädchen im Vordergrund, sondern ein ganz und gar ruhiges, stilles und schüchternes Kind.
Bob und Sophie freunden sich an und erleben einiges in der Vorweihnachtszeit, denn Sophie möchte Bob helfen, jemanden zu finden, den er erschrecken und so zu einem besseren Menschen machen kann.
So treffen sie schon bald auf Tim Bling, der "Kristmäs-Krissie"-und "Kristmäs-Kris" - Puppen herstellt, laut Werbung die perfekte Freundin bzw. der perfekte Freund fürs Leben.
Bald kaufen auch Sophies Eltern ihrer Tochter eine solche Puppe, doch einmal angeschaltet geht sie nicht mehr aus und bestellt ständig Dinge, die sich Sophie vermeintlich sehnsüchtig wünscht....
Über die Puppe und ihre Sprüche mussten wir oft lachen, auch wenn sie etwas gruselig war. "Ich bin deine Freundin, Sophie. Deine beste Freundin!"
Die Geschichte wird fesselnd erzählt und stimmt so richtig schön auf die Weihnachtszeit ein!
Fazit:
Ein absolut zu empfehlendes Kinderbuch! Zuckersüß illustriert, liebenswerte Charaktere, viel Spannung, Witz und eine Entwicklung der Charaktere, die wirklich über sich hinauswachsen!