Zum ersten Mal nicht in einer Einzelzelle, teilt Anick Damien mit Dirnen, Diebinnen und verlausten Analphabetinnen schreibend den Alltag in Frauenknästen an unterschiedlichen Orten in Frankreich. Unter allen sticht Maria heraus, mit ihr plant sie minutiös den Ausbruch und richtet sich damit immer wieder auf. Auch hat sie, während sie Zigarette um Zigarette, gegen ihre Klamotten getauscht, raucht, das Mantra ihres ebenso inhaftierten Ehemanns im Ohr: "Wir sind allein, mein Schatz. Ganz allein", um dann auch mit ihm über Kassiber an einem gemeinsamen Ausbruch zu feilen, nachdem der erste gescheitert ist. Es ist das Opium, um einen freien Geist zu behalten und zu überleben, in der Haft. Albertine Sarrazin, der weibliche Outlaw, zeigt uns in der Neuübersetzung von Claudia Steinitz ein Panoptikum des "Ausbruchs", das uns realisieren lässt. Albertine Sarrazin hat für den RomanDer Ausbruchim März 1966 den Prix des Quatre Jurys erhalten. Albertine Sarrazin: Der Ausbruch (Originaltitel: La Cavale), aus dem Französischen von Claudia Steinitz © InkPress, Zürich, 2018. Regie: Peter König
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