Die Serie "Bridgerton", die seit Dezember 2020 auf Netflix läuft, hat eingeschlagen wie eine Bombe. Zu Anfang habe ich sie noch belächelt, mich dann aber mal an die erste Folge gewagt und dann innerhalb kürzester Zeit "gebingt". Auch wenn ich keine Liebesromanleserin bin, verspürte ich dann doch den
Wunsch, die Bücher zu lesen.
Ich bin erstaunt, wie nahe die Serie an der Geschichte dran…mehrDie Serie "Bridgerton", die seit Dezember 2020 auf Netflix läuft, hat eingeschlagen wie eine Bombe. Zu Anfang habe ich sie noch belächelt, mich dann aber mal an die erste Folge gewagt und dann innerhalb kürzester Zeit "gebingt". Auch wenn ich keine Liebesromanleserin bin, verspürte ich dann doch den Wunsch, die Bücher zu lesen.
Ich bin erstaunt, wie nahe die Serie an der Geschichte dran geblieben ist. Es gibt einige wenige Ausnahmen, die in den Serie anders gelöst wurden, aber doch orientieren sich die TV-Folgen nahe am Buch. Einzig, dass in den Büchern wirklich nur von Daphne und Simon erzählt wird (abwechselnd aus jeweils deren Sicht), ist es in der Serie so, dass noch die anderen Familienmitglieder der Familie Bridgerton sowie weitere Protagonisten auftauchen, die in den Büchern zwar erwähnt werden, jedoch keine große Rolle spielen.
Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar flüssig und packt mit seiner Einfachheit. Man fliegt durch die Geschichte, leidet mit Daphne und mit Simon, erfreut sich an ihren Wortgefechten und hofft und bangt, ob die beiden es schaffen, endlich ihr Glück zu finden.
Ich wusste zwar, wie das Buch endet (Dank der Serie), doch war ich trotzdem begeistert, wie die Autorin es den Protagonisten mal so gar nicht leicht gemacht hat und immer wieder neue Situationen ersonnen hat, an denen Daphne und Simon fast verzweifelten.
Wer die Serie kennt, weiß, dass auch Erotik eine große Rolle spielt. Dies ist im Buch genauso. Manche Szenen sind heiß, manche romantisch, manche so erotisch, dass man rot im Gesicht wird. Und doch wird es nicht kitschig, oder gar pornös. Nein, die Autorin bleibt auf dem Teppich, holt das richtige Quentchen aus der Szene raus und lässt es auch gut sein, wenn alles erzählt und gesagt ist.
Das viktorianische London ist als Setting natürlich auch wunderschön gewählt. Auch wenn Frauen gerne nach ihrer Meinung gefragt wurde und auch sonst alles eher schon modern wirkt, merkt man aber, dass sie doch eher als "Beiwerk" gedacht sind. Sie müssen gut aussehen, gebildet sein, ein Talent besitzen (malen, Musik oder sticken), sie müssen einen Haushalt führen können und ihrem Mann hörig sein. Doch wenn es darum geht, sie aufs Leben vorzubereiten, vor allem, wenn es um das Leben nach der Hochzeit geht, sind alle plötzlich prüde oder gar schüchtern.
Unterstrichen wird alles noch von einer sog. Lady Whistledown, die mit einem kleinen Klatschblättchen die Stimmung unter dem Adel noch etwas anheizt. Sie weiß alles, kommentiert alles und verdirbt auch manchen guten Ruf - doch wird ihre Kolumne von jedem sehnsüchtig erwartet, In der Hoffnung, nicht selbst im Fokus ihrer Aufmerksamkeit zu stehen. Aber es weiß keiner, wer diese Lady Whistledown ist - sie bleibt ein Geheimnis und kann an jeder Ecke lauern. Wenn es denn eine sie ist...
Aber trotzdem mag ich alles so, wie es beschrieben ist. Die Autorin hat ein gutes Händchen gehabt, was ihre Protagonisten angeht und erzählt eine schöne Geschichte um Liebe, Freundschaft und Vertrauen.
Im nächsten Band geht es um Daphnes Bruder Anthony. In den weiteren Bänden (insgesamt 8) wird jeweils eines der Geschwister Bridgerton unter die Haube gebracht. Ein schönes Gimmick ist es, dass die Bridgerton-Geschwister nach dem Alphabet benannt wurden. Angefangen bei Anthony, Benedict, Colin, Daphne, Elois, Francesca, Gregory und Hyacinth.
Meggies Fussnote:
Ein schöner Auftakt, zu einer liebevollen Reihe rund um die Geschwister Bridgerton.