Zwei Elfjährige prügeln sich auf einem Spielplatz, einem der beiden Jungen werden dabei Zähne ausgeschlagen. Die Eltern des ¨Opfers¨, Penelope und Michael (JODIE FOSTER und JOHN C. REILLY), haben die Eltern des ¨Übeltäters¨, Nancy und Alan (KATE WINSLET und CHRISTOPH WALTZ), eingeladen, um den Vorfall wie vernünftige Menschen zu klären. Was als friedlicher Austausch über Zivilisation, Gewalt und die Grenzen der Verantwortlichkeit beginnt, entwickelt sich schon bald zu einem Streit voller Widersprüche und grotesker Vorurteile. Und schließlich platzt die dünne Haut der bürgerlichen Kultiviertheit auf: Vier Erwachsene geraten aus der Fassung. Brutal und rücksichtslos werden Grenzen überschritten, wird provoziert und schließlich deutlich, dass sie alle hinter ihrer zivilisierten Maske einen ¨Gott des Gemetzels¨ anbeten. Auf dem Schlachtfeld dieser Tragikomödie versinkt am Ende nicht nur ein Handy in der Tulpenvase ...
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Eigentlich hat Rezensentin Sandra Kegel bereits zu viele Inszenierungen von Yasmina Rezas Bühnenstück "Der Gott des Gemetzels" gesehen, als dass sie sich unvoreingenommen über das nun erschienene Hörspiel freuen könnte. Schnell stellt die Kritikerin aber fest, dass die Hörspiel-Bearbeitung dem Stück ganz neue und ungeahnte Qualitäten entlockt: Im Gegensatz zu den aufwendigen Bühnen-Inszenierungen lebe die Hörspielversion insbesondere durch das sparsame und subtile Spiel mit Geräuschen, die auch Raum für die quälende Stille im Psychokrieg zwischen den vier Eltern lassen. Vor allem aber nimmt die Rezensentin hier den "maliziösen Wortwitz" der französischen Autorin noch einmal viel intensiver wahr und verfolgt gebannt, wie die in belanglosen Plaudereien verpackten großen Themen immer neuen Anlass für explosive Konflikte bieten. Nicht zuletzt lobt Kegel auch das brillante Spiel der vier Schauspieler, die perfekt aufeinander eingestimmt das Zusammentreffen eskalieren lassen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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