Eine vergessene Insel, ihr stiller König und die Sehnsucht nach einem Leben abseits der Welt. Der Inselmann ist das ebenso berührende wie sprachmächtige Porträt eines Außenseiters und eine Hymne auf den Eigensinn. Anfang der Sechziger in einem entlegenen Teil Deutschlands. Das Ehepaar Roleder zieht auf eine unbewohnte Insel inmitten eines großen Sees. Es ist eine Flucht nach innen, vor der Stadt und der Wirklichkeit. Mit dabei ist ihr Sohn Hans, der auf der Insel ein neues Zuhause findet. Und noch so viel mehr. Denn mit der Zeit scheint der schüchterne Junge geradezu mit der Insel, den Bäumen, dem Laub, dem Moos und dem Gestein zu verwachsen. Hans wird zum König der Insel. Bis, mit dem Bescheid der Schulbehörde, die Realität in seine kleine große Traumwelt einbricht und ihn von Insel und Eltern trennt. Es ist der Beginn einer beschwerlichen Odyssee, gelenkt zunächst von gnadenlosen Institutionen des Staates und schließlich dem einen großen, pochenden Wunsch: zurückzukehren auf seine Insel, in die ersehnte Einsamkeit im Schatten der Welt. Doch: Wie wird die Insel, wie werden die Eltern ihn empfangen?
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Der Roman von Dirk Gieselmann ist ein einziger Seufzer, schreibt Rezensent Dirk Knipphals. Die Geschichte spielt, mutmaßt er, in der DDR der frühen 1960er Jahre und drehe sich um die "mächtige" Hauptfigur Hans Roleder, der als 10-Jähriger mit seinen Eltern abgeschieden auf einer Insel lebt, weil die Stadt nicht glücklich gemacht hat. Gieselmann beweise in seinem Debüt, dass er im Hauptberuf Journalist ist, lobt Knipphals, denn er könne Geschichten mit langer Nachwirkzeit "aufblitzen" lassen. Ansonsten nutze der Autor die Chance, den Weg des einsamen Schulschwänzers in ein berüchtigtes Erziehungsheim zu einem Ausreißerroman zu machen leider nicht, findet der Rezensent und bedauert, dass Gieselmann sich stattdessen mit ziemlich "gedrechselten" Sätzen auf eskapistische Naturschilderungen gestürzt hat. Deshalb sei an diesem Roman nur wirklich gut, mit welcher Konsequenz der Wunsch durchgespielt werde, die Gesellschaft komplett zu verlassen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»'Der Inselmann' ist das ebenso berührende wie sprachmächtige Porträt eines Außenseiters und eine Hymne auf den Eigensinn« Buch-Magazin 20230308