Sie ist Mitte fünfzig und beginnt ein Verhältnis mit einem dreißig Jahre jüngeren Mann. Einem Studenten, noch dem Milieu verhaftet, aus dem sie sich emanzipiert zu haben glaubt. Er verlässt die gleichaltrige Freundin und liebt sie mit einer Leidenschaft wie keiner zuvor. Die intime Episode ist zugleich politisch, auf der Straße, in den Restaurants und Bars: fast ständig böse Blicke, wütende Reaktionen. Sie ist wieder das »skandalöse Mädchen« ihrer Jugend, nun aber ganz ohne Scham, mit einem Gefühl der Befreiung. Annie Ernaux erzählt radikal und pointiert von einer Liebesbeziehung gegen jede Konvention – und bricht damit ihr letztes Tabu.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensentin Judith von Sternburg lernt allerhand über die Mechanismen der Erinnerung mit diesem Buch über eine ungleiche Paarbeziehuung von Annie Ernaux. Dass die Autorin Lesererwartungen unterläuft, indem sie weniger das Glück thematisiert als vielmehr die Zeit und den Tod, gefällt Sternburg. Entstanden ist laut Sternburg kein von Zweifeln handelnder Liebesroman, sondern ein Buch, das geradezu "hochgemut" Leidenschaft, Erinnerung und Macht betrachtet und damit auch die Liebe selbst.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Durch die vorliegende Erzählung ist für die Literaturnobelpreisträgerin des vergangenen Jahres somit ein weiteres Kapitel ihres Lebens abgeschlossen, dem hoffentlich noch viele weitere folgen werden.« Luca Glenzer neues deutschland 20230316