Percy Jackson musste schon mehrmals die Welt retten, nun hat er die Nase voll! Er hofft auf einen normalen Start am College zusammen mit seiner Freundin Annabeth. Doch leider sind die Götter noch nicht ganz fertig mit ihm. Angeblich braucht er für seine Zulassung drei Empfehlungsschreiben vom Olymp ... Natürlich lassen sich die Götter da erst mal ordentlich bitten. Für sein erstes Schreiben muss er zusammen mit Annabeth und Grover in ein neues Abenteuer ziehen und den gestohlenen Kelch des Ganymed, des Mundschenks der Götter, wiederbeschaffen. Und die Aufgabe hat es in sich!
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Ann-Marlen Hoolt nimmt den neuen Band der Percy-Jackson-Reihe von Rick Riordan mit gemischten Gefühlen in die Hand. Einerseits musste sie lange warten auf diese Fortsetzung der Erfolgsserie. Andererseits wird für sie schnell deutlich, dass sich der neue Band kaum von den Vorgängern unterscheidet: Der Held, Sohn des Poseidon, aber im New York der Gegenwart, ist nun fast volljährig und muss allerhand "göttliche" Aufgaben erledigen. Riordan erweitert das Mythologie-Universum zwar um neue Gestalten, aber Spannung und unbeschwerter Humor sind weiterhin die Hauptinhaltsstoffe, meint Hoolt. Nostalgiker wird es freuen, ahnt sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.04.2024Halbgott sucht Studienplatz
Die Hit-Buchreihe „Percy Jackson“ war eigentlich beendet. Jetzt
erscheint eine Fortsetzung, die zeigt, wie toll Helden altern können.
VON ANN-MARLEN HOOLT
Es ist schon einige Jahre her, dass ein richtiges „Percy Jackson“-Buch erschienen ist. Klar, ruhig war es um den Sohn des Poseidon eigentlich nie geworden. Er hat in der Fortsetzungsreihe „Helden des Olymp“ gegen die mächtigen Titanen gekämpft, ist Teil des Spin-offs „Abenteuer des Apollo“, es gibt Comics und Kurzgeschichten und erst kürzlich hat Disney+ das erste Buch als Serie verfilmt. Aber die ursprüngliche „Percy Jackson“-Reihe, die im Jahr 2005 die Begeisterung für den jungen Halbgott und seine Welt überhaupt erst losgetreten hat, ist streng genommen schon lange beendet – auf Deutsch erschien das letzte Buch bereits vor 13 Jahren. Sie war zu Ende. Bis jetzt. Mit „Der Kelch der Götter“ ist nun eine Fortsetzung erschienen, der lang ersehnte sechste Teil.
In Percys Welt sind die griechischen Götter und Sagengestalten real, sie sind aus Griechenland in die USA der heutigen Zeit umgezogen. Der Olymp befindet sich jetzt auf der 600. Etage des Empire State Building, Percys Vater Poseidon trägt Crocs und Hawaiihemden und die Hexe Circe betreibt ein Wellness-Resort. Mit jedem Buch, und später mit jeder weiteren Reihe, hat Autor Rick Riordan sein Mythologie-Universum erweitert, immer neue Sagengestalten bekommen ein modernes Update. Bei den „Kane Chroniken“ geht es um ägyptische Götter, bei „Magnus Chase“ um nordische Mythologie. Natürlich hatte Percy Jackson schon in beiden Buchreihen einen Gastauftritt, alle Bücher spielen in derselben Welt.
All die Abenteuer gehen auch an einem Kulthelden wie Percy Jackson nicht spurlos vorüber. Er wird älter. Im ersten Buch ist der Halbgott zwölf Jahre alt, er muss sich erst mal an seine Rolle als Sohn des Poseidon gewöhnen. Im neuen Buch ist er 17, sein letztes Schuljahr hat begonnen, Percy bereitet sich aufs College vor. Doch für einen Platz an der Halbgötteruniversität in Neu-Rom braucht er Empfehlungsschreiben von drei verschiedenen Göttern. Und dafür muss er Aufgaben für sie erledigen.
„Der Kelch der Götter“ wird als sechster „Percy Jackson“-Teil vermarktet. Autor Rick Riordan spricht selbst aber von einer ganz neuen Reihe über Percys Übergang von der Schule ins Uni-Leben. Er hat bereits zwei weitere Bücher angekündigt, schließlich braucht Percy ja auch drei Empfehlungsschreiben. Für das erste beauftragt ihn Ganymed, Mundschenk des Zeus, mit der Suche nach seinem heiligen Kelch.
Rick Riordans Erfolgsrezept ist eine Mischung aus Spannung und absurdem Humor. In jedem seiner Bücher entfaltet er eine klassische Heldenreise. Eine Aufgabe muss erfüllt werden, und auf dem Weg begegnen den Protagonisten verschiedenste Wesen aus der Mythologie, manche gefährlich, manche hilfsbereit. Niemals kann eine Mission alleine bewältigt werden, Freundschaft und Loyalität stehen für fast alle von Riordans Figuren an erster Stelle, so auch im neuen Buch.
Die Fortsetzung trifft den Ton der Vorgänger, fügt der Serie wenig Neues hinzu. Doch das fordern die meisten inzwischen erwachsenen Fans ohnehin nicht, die mit Percy Jackson ein nostalgisches Wohlgefühl verbinden. Und so entwickeln sich zwar die Charaktere weiter und die Welt wird um neue Sagenwesen ergänzt, aber das Buch liest sich letztlich genauso wie der erste Teil der Reihe, mäßig tiefsinnig aber angenehm unbeschwert. Nur eines ist dann doch anders: Zum ersten Mal muss nicht der drohende Weltuntergang abgewendet werden. Percy begibt sich nicht in Gefahr, um andere zu retten, sondern weil es um seine eigene Zukunft geht.
Als ob Riordan spürte, dass nicht nur Percy, sondern auch die Fans der „Percy Jackson“-Bücher langsam älter werden, geht es in diesem Buch eben auch ums Altern und Erwachsenwerden. In einem Süßwarenladen am Times Square treffen Percy und seine Freunde auf Hebe, die Göttin der Jugend. Und als sie Percy fragt: „Du willst doch garantiert nicht alt werden. Begreifst du nicht, wie schrecklich das wird?“, antwortet der Held: „Na ja, älter werden gehört doch zum Leben.“
Die Fans sind inzwischen
erwachsen – und haben
ihre Erwartungen geändert
Strenger Numerus clausus: Für die Aufnahme an der Halbgötter-Uni muss der junge Percy Jackson einen Kelch finden, der dem Mundschenk von Göttervater Zeus gehört.
Foto: Imago
Rick Riordan:
Percy Jackson 6:
Der Kelch der Götter. Aus dem Englischen von Gabriele Haefs.
Carlsen-Verlag,
Hamburg 2024.
320 Seiten, 16 Euro.
Ab zwölf Jahren.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Die Hit-Buchreihe „Percy Jackson“ war eigentlich beendet. Jetzt
erscheint eine Fortsetzung, die zeigt, wie toll Helden altern können.
VON ANN-MARLEN HOOLT
Es ist schon einige Jahre her, dass ein richtiges „Percy Jackson“-Buch erschienen ist. Klar, ruhig war es um den Sohn des Poseidon eigentlich nie geworden. Er hat in der Fortsetzungsreihe „Helden des Olymp“ gegen die mächtigen Titanen gekämpft, ist Teil des Spin-offs „Abenteuer des Apollo“, es gibt Comics und Kurzgeschichten und erst kürzlich hat Disney+ das erste Buch als Serie verfilmt. Aber die ursprüngliche „Percy Jackson“-Reihe, die im Jahr 2005 die Begeisterung für den jungen Halbgott und seine Welt überhaupt erst losgetreten hat, ist streng genommen schon lange beendet – auf Deutsch erschien das letzte Buch bereits vor 13 Jahren. Sie war zu Ende. Bis jetzt. Mit „Der Kelch der Götter“ ist nun eine Fortsetzung erschienen, der lang ersehnte sechste Teil.
In Percys Welt sind die griechischen Götter und Sagengestalten real, sie sind aus Griechenland in die USA der heutigen Zeit umgezogen. Der Olymp befindet sich jetzt auf der 600. Etage des Empire State Building, Percys Vater Poseidon trägt Crocs und Hawaiihemden und die Hexe Circe betreibt ein Wellness-Resort. Mit jedem Buch, und später mit jeder weiteren Reihe, hat Autor Rick Riordan sein Mythologie-Universum erweitert, immer neue Sagengestalten bekommen ein modernes Update. Bei den „Kane Chroniken“ geht es um ägyptische Götter, bei „Magnus Chase“ um nordische Mythologie. Natürlich hatte Percy Jackson schon in beiden Buchreihen einen Gastauftritt, alle Bücher spielen in derselben Welt.
All die Abenteuer gehen auch an einem Kulthelden wie Percy Jackson nicht spurlos vorüber. Er wird älter. Im ersten Buch ist der Halbgott zwölf Jahre alt, er muss sich erst mal an seine Rolle als Sohn des Poseidon gewöhnen. Im neuen Buch ist er 17, sein letztes Schuljahr hat begonnen, Percy bereitet sich aufs College vor. Doch für einen Platz an der Halbgötteruniversität in Neu-Rom braucht er Empfehlungsschreiben von drei verschiedenen Göttern. Und dafür muss er Aufgaben für sie erledigen.
„Der Kelch der Götter“ wird als sechster „Percy Jackson“-Teil vermarktet. Autor Rick Riordan spricht selbst aber von einer ganz neuen Reihe über Percys Übergang von der Schule ins Uni-Leben. Er hat bereits zwei weitere Bücher angekündigt, schließlich braucht Percy ja auch drei Empfehlungsschreiben. Für das erste beauftragt ihn Ganymed, Mundschenk des Zeus, mit der Suche nach seinem heiligen Kelch.
Rick Riordans Erfolgsrezept ist eine Mischung aus Spannung und absurdem Humor. In jedem seiner Bücher entfaltet er eine klassische Heldenreise. Eine Aufgabe muss erfüllt werden, und auf dem Weg begegnen den Protagonisten verschiedenste Wesen aus der Mythologie, manche gefährlich, manche hilfsbereit. Niemals kann eine Mission alleine bewältigt werden, Freundschaft und Loyalität stehen für fast alle von Riordans Figuren an erster Stelle, so auch im neuen Buch.
Die Fortsetzung trifft den Ton der Vorgänger, fügt der Serie wenig Neues hinzu. Doch das fordern die meisten inzwischen erwachsenen Fans ohnehin nicht, die mit Percy Jackson ein nostalgisches Wohlgefühl verbinden. Und so entwickeln sich zwar die Charaktere weiter und die Welt wird um neue Sagenwesen ergänzt, aber das Buch liest sich letztlich genauso wie der erste Teil der Reihe, mäßig tiefsinnig aber angenehm unbeschwert. Nur eines ist dann doch anders: Zum ersten Mal muss nicht der drohende Weltuntergang abgewendet werden. Percy begibt sich nicht in Gefahr, um andere zu retten, sondern weil es um seine eigene Zukunft geht.
Als ob Riordan spürte, dass nicht nur Percy, sondern auch die Fans der „Percy Jackson“-Bücher langsam älter werden, geht es in diesem Buch eben auch ums Altern und Erwachsenwerden. In einem Süßwarenladen am Times Square treffen Percy und seine Freunde auf Hebe, die Göttin der Jugend. Und als sie Percy fragt: „Du willst doch garantiert nicht alt werden. Begreifst du nicht, wie schrecklich das wird?“, antwortet der Held: „Na ja, älter werden gehört doch zum Leben.“
Die Fans sind inzwischen
erwachsen – und haben
ihre Erwartungen geändert
Strenger Numerus clausus: Für die Aufnahme an der Halbgötter-Uni muss der junge Percy Jackson einen Kelch finden, der dem Mundschenk von Göttervater Zeus gehört.
Foto: Imago
Rick Riordan:
Percy Jackson 6:
Der Kelch der Götter. Aus dem Englischen von Gabriele Haefs.
Carlsen-Verlag,
Hamburg 2024.
320 Seiten, 16 Euro.
Ab zwölf Jahren.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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"eine Fortsetzung, die zeigt, wie toll Helden altern können." Ann-Marlen Hoolt Süddeutsche Zeitung 20240419