Der erste Blick
Das Hardcover ist stabil und hat ein angenehmes Format. Groß genug um schöne große Bilder unterzubringen, klein genug um kleinen Händen das Blättern zu ermöglichen. Die Schrift ist in normaler Größe, das Buch scheint also zunähst einmal als Vorlesebuch konzipiert zu sein. Die
Illustrationen sind zahlreich und in passendem, nostalgischem Stil. Die Bildkompositionen und Farbwahl…mehrDer erste Blick
Das Hardcover ist stabil und hat ein angenehmes Format. Groß genug um schöne große Bilder unterzubringen, klein genug um kleinen Händen das Blättern zu ermöglichen. Die Schrift ist in normaler Größe, das Buch scheint also zunähst einmal als Vorlesebuch konzipiert zu sein. Die Illustrationen sind zahlreich und in passendem, nostalgischem Stil. Die Bildkompositionen und Farbwahl gefallen mir meist sehr, die Darstellung der Figuren trifft nicht ganz meine Geschmack, finde ich aber weitestgehend passend zur Geschichte.
Meine Meinung
Schon als Kind mochte ich Ottfried Preußlers Geschichten und so ist es erstaunlich, dass „Der kleine Wassermann“ damals nicht zu meinem Lesestoff gehörte. Umso gespannter war ich, ob ich ihn so sehr mögen würde wie z.B „Die kleine Hexe“ und „Das kleine Gespenst“.
Anfangs brauchte ich ein paar Seiten, um mich wieder an den Stil des Autors zu gewöhnen. Die Sprache ist ein etwas altmodisch, der Erzählstil erinnert mich ein wenig an Märchen. Nach kurzem Eingewöhnen, fand ich das sehr charmant und liebenswert.
Der kleine Wassermann ist ein sympathischer aber oft auch ziemlich frecher Kerl. Es macht Spaß, ihm beim Entdecken des Weihers zuzuschauen und zu sehen, wie er immer abenteuerlustiger wird.
Über die Wassermenschenfamilie musste ich ein bisschen schmunzeln, da diese doch arg altmodisch wirkt. Die Mutter kümmert sich um den Haushalt und ist ein wenig übervorsichtig mit ihrem kleinen Jungen, während der Vater seinen Sohn mit nach draußen nimmt und ihm die Welt zeigt. Dass der Vater den Jungen einmal ganz selbstverständlich mit Schlägen bestraft gefällt mir gar nicht. Allerdings galt was heute per Gesetz verboten ist zu dem Zeitpunkt als das Buch geschrieben wurde noch als „normal“. Ich finde, es ist nicht die Aufgabe eines Kinderbuchklassikers, Kindern zu vermitteln wie die Dinge heute in unserem Alltag laufen. Im Gegenteil, so ein Klassiker macht den jungen Lesern begreiflich, dass die Welt sich ständig verändert, und regt vielleicht zum Nachdenken an. Umso wichtiger finde ich es, mit Kindern Gelesenes zu reflektieren und über Werte und Gepflogenheiten zu sprechen.
Von dieser Szene abgesehen empfinde ich die Geschichte als fröhlich und unbeschwert. Ich hatte beim Lesen vielleicht ein ganz kleines bisschen weniger Spaß als mit den anderen Werke Preußlers, die ich bereits als Kind kannte... Es geht schließlich nichts über die „alten Freunde“, aus den Büchern der Kindheit!
Alles in allem ist „Der kleine Wassermann“ aber ein sehr schönes und unterhaltsames Buch, das ich jungen Lesern/Zuhörern ab 6 Jahren empfehlen kann!