Ich muss zugeben, das Buch „Der Läufer“ von Gabriella Ullberg Westin lässt mich ein bisschen ratlos zurück. Es ist einerseits enorm spannend, hat mich von der ersten Seite an gefesselt und bis zum Schluss konnte ich es kaum aus der Hand legen. Andererseits ist es ziemlich chaotisch, die
Verwicklungen und Verstrickungen sind sehr weit hergeholt und die Übersetzung fand ich zum Teil schlicht nicht…mehrIch muss zugeben, das Buch „Der Läufer“ von Gabriella Ullberg Westin lässt mich ein bisschen ratlos zurück. Es ist einerseits enorm spannend, hat mich von der ersten Seite an gefesselt und bis zum Schluss konnte ich es kaum aus der Hand legen. Andererseits ist es ziemlich chaotisch, die Verwicklungen und Verstrickungen sind sehr weit hergeholt und die Übersetzung fand ich zum Teil schlicht nicht gut.
Auf die Geschichte an sich mag ich gar nicht so genau eingehen. Beginnend mit dem grausamen Mord an der Abiturientin Tindra wird der Leser in einen Strudel aus Intrigen, Verbrechen, Vergehen und alten Leichen im Keller hineingezogen. Im Zentrum des Geschehens steht Kriminalkommissar Johan Rokka, der sein eigenes Päckchen zu tragen hat: an derselben Stelle, an der die Leiche von Tindra gefunden wird, verschwand vor über 20 Jahre seine Freundin Fanny. Sie wurde nie mehr gesehen – weder tot noch lebendig.
Das Buch ist der zweite Band um Johan Rokka, aber auch ohne den ersten zu kennen, hat man keinerlei Verständnis-Probleme (ich kenne den ersten Band „Der Schmetterling“ auch noch nicht aber bin jetzt schon gespannt auf den dritten Teil „Der Todgeweihte“). Rokka ist ein interessant gezeichneter Charakter mit sehr viel (auch dunkler) Vergangenheit, die oft zur Sprache kommt. Ebenso wie seine Kollegin Janna war er mir von der ersten Seite an sympathisch. Insgesamt sind die Charaktere des Buchs sehr gut und anschaulich beschrieben.
Allerdings hatte ich Probleme mit der Übersetzung, beziehungsweise der Wortwahl. Wieso wird in einer Übersetzung aus dem Schwedischen ins Deutsche ein Satz mit „no offence“ übersetzt? Oder das allgegenwärtige „nice“ – ich weiß schon, wieso ich Bücher am liebsten im Original lese, leider ist mein Schwedisch nicht besonders gut. Um mit den Namen und Ortsangaben klarzukommen reicht es aber allemal. Abgesehen von den Stolpersteinen der Übersetzung war das Buch sehr flüssig zu lesen, der Spannungsbogen war extrem konstant aufrecht erhalten und ich habe in letzter Zeit bei wenigen Büchern dem Ende und der Auflösung so dermaßen entgegengefiebert, wie bei diesem Buch.
Einen Punkt Abzug für die Übersetzung, daher 4 Punkte und eine klare Lese-Empfehlung von mir.