In den 50er Jahren, nachdem der Krieg unendlich viel zerstört hatte, war die Frage nach der Zukunft der Städte besonders wichtig. Obwohl auch Max Frisch sah, dass die Zeit drängte, da für Millionen von Vertriebenen und Ausgebombten schnellst-möglich eine Unterkunft gefunden werden musste, plädierte er für eine umfassende städtebauliche Planung. Dabei interessierten ihn weniger die Neigungen der Dächer, als die Frage, "welcher Art die Gegebenheiten von Morgen sein sollen". Diesem Problem widmet sich Frisch auch in dem Feature "Der Laie und die Architektur - Grenzen und Möglichkeiten der modernen Architektur", das am 22. Oktober 1954 erstmals im Hessischen Rundfunk ausgestrahlt wurde. In diesem Feature, das 1955 mit dem Schleussner-Schüller-Preis ausgezeichnet wurde, unterhalten sich zwei Laien, ein Oberbaurat und ein Architekt über den modernen Städtebau. In Form szenischer Dialoge werden die unterschiedlichen Interessenlagen von staatlicher Verwaltung, Fachpersonal im städtebaulichen Bereich und Laien dargestellt. Besonderes Gewicht legt der Autor hierbei auf den Gegensatz zwischen dem Interesse der Wohnbevölkerung auf der einen und den staatlichen Planungsinteressen und -zwängen sowie den Interessen der Architekten auf der anderen Seite. Regie: Martin Walser
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