Der 1954 erschienene Roman „Der lange Abschied“ (Originaltitel „The long Good-bye“) gilt als das beste und zugleich persönlichstes Buch des amerikanischen Kriminalschriftstellers Raymond Chandler. Er besticht vor allem durch seine Konstruktion: Die Aufklärung eines unlösbar erscheinenden Falles ist
von zahlreichen Verwicklungen begleitet, die der Autor zu einer spannenden Handlung…mehrDer 1954 erschienene Roman „Der lange Abschied“ (Originaltitel „The long Good-bye“) gilt als das beste und zugleich persönlichstes Buch des amerikanischen Kriminalschriftstellers Raymond Chandler. Er besticht vor allem durch seine Konstruktion: Die Aufklärung eines unlösbar erscheinenden Falles ist von zahlreichen Verwicklungen begleitet, die der Autor zu einer spannenden Handlung verknüpft.
Die Fäden des verwickelten Falles reichen von Los Angeles bis nach Mexiko. Den Anfang bildet ein belangloser Zufall: Der Privatdetektiv Philip Marlowe bringt einen betrunkenen Fremden nach Hause. Dieser Terry Lennox ist ein höflicher junger Mann, der aber häufig dem Alkohol erlegen ist. Außerdem ist er mit der Tochter des Multimillionärs Potter verheiratet, die ihn zwar permanent betrügt - aber was macht das schon, wenn das Geld stimmt.
Kurze Zeit später taucht Lennox bei Marlowe auf und bittet ihn als seinen einzigen Freund um Hilfe. Seine Frau wurde ermordet und die Polizei verdächtigt ihn. Der Freundschaftsdienst führt Philip Marlowe in einen undurchsichtigen Mordfall. Zunächst bringt er seinen Freund in Sicherheit über die mexikanische Grenze, worauf er bald selbst im Schlamassel steckt.
Der steinreiche Potter will seinen Schwiegersohn unbedingt den Mord an seiner Tochter anhängen, doch Marlowe verrät seinen Freund nicht und wandert dafür kurzzeitig in den Knast. Doch Marlowe wäre nicht Marlowe, wenn er jetzt aufgeben würde. Obwohl er schon bald einen neuen Fall hat, ermittelt er in der Lennox-Sache trotzig weiter. Bei seinen Nachforschungen stellt er jedoch fest, dass zwischen diesen beiden Fällen ein Zusammenhang besteht.
Die nachfolgenden Etappen der verschlungenen Aufklärung sind äußerst gefahrvoll und am Ende wird Marlowe beinahe Zeuge eines weiteren Mordes. In der verschachtelten Mordgeschichte muss sich Marlowe schließlich mit zwielichtigen Gestalten, korrupten Polizisten und schießwütigen Gangstern auseinandersetzen.
Nachdem ich den Krimi vor zig Jahren und noch einmal vor vier Jahren gelesen hatte - nun dieses Hörbuch mit einer ungekürzten Lesung (13 CDs mit einer Spieldauer von ca. 16 Std.). Dem bekannten Sprecher Gert Heidenreich gelingt es dabei, mit seiner markanten und tragenden Stimme die Spannung über die gesamte Spieldauer aufzubauen und zu halten. Er verleiht dem kratzbürstigen Philip Marlowe eine faszinierende Lebendigkeit, vor allem aber Glaubwürdigkeit. Ich war von der Lesung so beeindruckt, dass die Audio-CDs in Kürze wohl wieder zum Einsatz kommen.
Fazit: Nach der furiosen Kriminalgeschichte ein ebenso furioses Hörbuch.