Fettes war einst ein vielversprechender Medizinstudent, doch eine Verkettung tragischer Umstände führt dazu, dass er Jahre später als Säufer endet und Stammgast in einem kleinen Pub wird. Gemeinsam mit seinen Zechkumpanen erlebt er die Ankunft des Arztes Macfarlane, der zu einem Kranken gerufen
wurde, der vor dem Pub einen Schwächeanfall erlitten hatte. Fettes erkennt in dem Arzt seinen…mehrFettes war einst ein vielversprechender Medizinstudent, doch eine Verkettung tragischer Umstände führt dazu, dass er Jahre später als Säufer endet und Stammgast in einem kleinen Pub wird. Gemeinsam mit seinen Zechkumpanen erlebt er die Ankunft des Arztes Macfarlane, der zu einem Kranken gerufen wurde, der vor dem Pub einen Schwächeanfall erlitten hatte. Fettes erkennt in dem Arzt seinen Mitstreiter aus Jugendjahren und erzählt daraufhin seinen Zechbrüdern seine dramatische Geschichte.
„Der Leichendieb“ nach einer Erzählung von Robert Louis Stevenson greift ein Thema auf, das Anfang des 19. Jahrhundert durchaus dramatische Formen angenommen hatte, das Beschaffen von Leichen zu Zwecken der anatomischen Forschung. Da per Gesetz nur hingerichtete Straftäter obduziert werden durften, wurde der Bedarf an toten Körpern entweder durch das Ausgraben Verstorbener oder durch Mord gedeckt. Der junge Medizinstudent Fette wird in diese Machenschaften verwickelt, als er eine Stelle für Professor Knox antritt und dieser ihn verpflichtet, nächstens die zu Studienzwecken benötigen Leichen anzunehmen und zu bezahlen. Erst Zweifel kommen ihm, als eines Nachts eine junge Prostituierte, die Fette ebenfalls häufig aufsuchte, bei ihm im Seziersaal landet. Doch seinem Studienkollege Macfarlane, der ihm auch die Stelle beschaffte, gelingt es immer wieder, seine Skrupel zu zerstreuen, bis eines Nachts ein denkwürdiges Ereignis eintritt.
Wirklich gegruselt habe ich mich hier nicht, aber wie alle Folgen des Gruselkabinetts ist auch diese hervorragend inszeniert und stimmig in Szene gesetzt und als Hörer kann man gut in die Atmosphäre des 19. Jahrhunderts eintauchen. Die Sprecher verleihen ihren jeweiligen Charakteren entsprechende Gestalt und vor allem Michael Pan als Fettes liefert eine Glanzleistung ab.
FaziT: stimmige Inszenierung eines Klassikers, der durch ein atmosphärisch dichtes Flair besticht und mit hervorragend besetzten Sprechern glänzt.