Band 19 der "Gerd Köster liest Pater Brown" - Reihe:
" ,Gewiß' sagte Pater Brown, und das ist der Unterschied zwischen menschlichem Mitleid und christlichem Erbarmen. (...) Denn es scheint mir, daß Sie nur die Sünden verzeihen, die Sie im Grunde nicht als Sünden ansehen.' "
Ein englischer General, eine Amerikanerin, der größte Schauspieler seiner Zeit, der Zeitungskönig und ein junger Mann räumen soeben die Überreste ihres Picknicks im Freien auf. Zeitgleich zucken Blitze über den Himmel und der Wind braust auf - ein Gewitter schiebt sich in die Richtung der Gruppe.
Die perfekte Szenerie, um sich allerhand schaurigen und absurden Gerüchten hinzugeben, die sich um den Marquis von Marne ranken, der völlig zurückgezogen in einem Herrenhaus in der Nähe lebt...
Pater Brown ist englischer, katholischer Pfarrer und sicherlich ein atypischer Detektiv in der Literaturwelt: Er ist unscheinbar und vermittelt oftmals einen eher einfältigen Eindruck. Gerade im Vergleich zum herrischen, charakterstarken Sherlock Holmes, der in Watsons Aufzeichnungen ihrer gemeinsamen Abenteuer viel "Screentime" erhält, wirkt Pater Brown beinahe, aber eben nur beinahe, wie eine Nebenfigur.
In Chestertons Erzählungen stehen der Fall, und vor allem die in ihm verwickelten Personen - Opfer, Täter und Zeugen - im Vordergrund. Und doch: Die Figur des Pater Browns schafft es auch ganz ohne aufdringlich zu sein, im Gedächtnis zu bleiben, Charakter und Wiedererkennungswert zu beweisen. Wir sind deshalb überzeugt, dass diese Reihe auch bei vielen Sherlock-Holmes-Fans Anklang finden wird und, dass die Stärke der literarischen Figur Pater Brown eben genau in seinem "Anderssein" liegt, die ihn zur Kontrastfigur zu literarischen Meisterdetektiven wie Sherlock Holmes macht.
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