Rache wird am besten kalt serviert
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Die Autorin:
Georgette Heyer war Engländerin und lebte von 1902 bis 1974. Den ersten Roman schrieb sie 17 Jahren und verfasste im Laufe der Zeit fast 60 Romane - ca 40 sind historische Liebes-Romane, die im 18. & 19.
Jahrhundert in England und/oder Frankreich spielen. Die restlichen Romane sind Kriminal-Geschichten.…mehrRache wird am besten kalt serviert
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Die Autorin:
Georgette Heyer war Engländerin und lebte von 1902 bis 1974. Den ersten Roman schrieb sie 17 Jahren und verfasste im Laufe der Zeit fast 60 Romane - ca 40 sind historische Liebes-Romane, die im 18. & 19. Jahrhundert in England und/oder Frankreich spielen. Die restlichen Romane sind Kriminal-Geschichten.
Es wird allgemein anerkannt, dass sich Georgette Heyer sehr gut in der Zeit auskannte, über die sie schrieb. Sie mochte keinen Rummel um ihre Person und riet Leuten, die mehr über sie wissen wollten, ihre Bücher zu lesen, in denen sie zu finden sei.
Das Buch:
Justin Herzog von Avon spaziert des Nachts durch Paris, als er fast von einem 19jährigen Jungen umgerannt wird. Der ist auf der Flucht vor seinem gewalttätigen Bruder. Der Herzog ist zwar eher als kalt und skrupellos bekannt, doch beim Anblick des Jungen regt sich so etwas wie Mitleid. Er kauft den Jungen seinem Bruder ab und macht ihn zu seinem Pagen. Von nun an begleitet er den Herzog überall hin und beide erregen viel Aufsehen...
Dies ist die Ausgangssituation. Mehr möchte ich gar nicht verraten. Denn dieses Buch nimmt viele unerwartete Wendungen und ich möchte nicht vorgreifen. Die Überschrift meines Berichts erschließt sich beim Lesen.
Ich konnte dieses Buch kaum aus der Hand legen - es hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Es ist nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern handelt auch von lang schwelender Rache und dem guten Kern, der am Ende in jedem steckt. Georgette Heyer hat hier (wie in fast allen ihren Büchern) unverwechselbare Charaktere geschaffen. Ihr gelingt es, den einzelnen Personen Persönlichkeit zu geben und man hat im Verlauf des Buches das Gefühl, sie besser und besser kennen zu lernen. Am Ende des Buches hat man das Gefühl, gute Freunde zurückzulassen.
Das liegt natürlich in großem Maße auch am Schreibstil von Georgette Heyer. Sie erzählt sehr flüssig und man versinkt beim Lesen in der von ihr geschaffenen Welt. Die Liebe zum Detail mag ich besonders. Ich habe mich nie gefragt: "Wieso jetzt dieses oder jenes?" , "Warum gerade auf diese Weise?" Es ist eine gut durchdachte, komplexe, runde Geschichte. Ich hatte auch nie das Gefühl, etwas sei an "den Haaren herbeigezogen".
Georgette Heyer ist für ihre Happyends bekannt. Also verrate ich nicht zuviel, wenn ich sage, dass die Geschichte gut ausgeht. "Der Page und die Herzogin" gehört auf jeden Fall zu ihren besten Büchern: Spannend und wunderschön von der ersten bis zur letzten Seite.
Georgette Heyer schrieb keine Fortsetzungsromane im eigentlichen Sinn, aber "Der Page und die Herzogin" findet eine lockere Fortsetzung in "Eskapaden" und "Barbara und die Schlacht von Waterloo".
Außerdem sollte man "Der schwarze Falter" (ihr erster Roman) lesen und nach Parallelen zu "Der Page und die Herzogin" suchen - man wird sehr überrascht sein...