Diphtherie und Tetanus gelten heute als minder wichtige Erkrankungen, was Emil Adolph von Behring zu verdanken ist. Der Schrecken, den die Diphtherie - "der Würge-Engel der Kinder" - einst verbreitete, lässt sich kaum übertreiben. Vor der "Behringschen Serumtherapie" lag die Sterblichkeit bei 75 Prozent, und nicht einmal ein Luftröhrenschnitt vermochte die Opfer in der Regel zu retten. Behring war zunächst aufgefallen, dass das Blutserum - Blut, von dem die Blutkörperchen abgetrennt sind - Tieren einen Schutz gegen bestimmte Krankheiten zu verleihen schien. Weiter entdeckte er, dass das Gift, das die Diphtherie-Bakterien absondern, die Abwehr des menschlichen Körpers stimulieren kann. Damit hatte er das Prinzip der passiven Immunisierung entdeckt. Auf dieselbe Weise ließ sich auch ein Impfstoff gegen Tetanus gewinnen. Ab Anfang der 1920er-Jahre wurden Diphtherie-Massenimpfungen eingeführt, seit 1940 stirbt kaum noch jemand an der Krankheit. Emil Behring erhielt dafür den ersten Medizin-Nobelpreis der Geschichte.
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