Die gottverlassene Provinzstadt Ostrog wird von einer Suizidserie von Jugendlichen im Waisenhaus erschüttert. Kommissar Alexander Koslow aus Moskau soll die Ermittlungen in die Hand nehmen, doch die örtliche Polizei hat ihre eigenen Theorien. Als Petja, ein Sonderling mit einem Herz für die Natur, verhaftet wird, glaubt Koslow nicht an dessen Schuld. Aber warum geriet Petja damals derart außer sich, als der Bürgermeister von Ostrog den Heimkindern einen Griechenland-Urlaub spendieren wollte?
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Die "Knappheit der Ressource Humanität" ist es, was diesen Roman des belarussischen, nun im Schweizer Exil lebenden Autors Sasha Filipenko grundiert, konstatiert Kritikerin Kerstin Holm: In einem Heim in einer fiktiven, trostlosen russischen Stadt nehmen sich drei der Kinder das Leben, ein Polizist von außerhalb soll ermitteln. In raschen Szenenwechseln zeigt sich Holm, wie tief verstrickt Polizei, Pädagogen und Oligarchen in Korruption und Intrigen sind und wie die Härte dieser Gesellschaft vor allem die schutzlosen Kinder trifft. An die homerische "Odyssee" fühlt sie sich da nicht nur wegen der Einteilung in 24 Gesänge erinnert. Auch der Ermittler, der helfen soll, schwankt zwischen Entsetzen über die Zustände und der Unfähigkeit, nachhaltig etwas zu ändern - für die Rezensentin ein Roman, der auch in der krassen Konfrontation mit dem Glück überzeugt, die das Unglück erst so richtig schrecklich scheinen lässt und damit auch als Parabel auf das Russland nach 2022 lesbar ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»In seinem neuen Roman zeichnet er ein von pechschwarz-galligem Humor grundiertes Bild der russischen Gegenwart.« NDR Kultur NDR Kultur