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»Michael Robotham – immer für eine Überraschung gut!« NEW YORK TIMES Ein abgelegenes Bauernhaus in Somerset: Zwei Frauen, Mutter und Tochter, werden in einer Nacht von einem skrupellosen Mörder hingerichtet. Die Polizei steht vor einem Rätsel und bittet den erfahrenen Psychologen Joe O'Loughlin um Hilfe. Verdächtige Personen gibt es viele, den betrogenen Exmann genauso wie die zahlreichen Liebhaber. Spätestens aber, als eine weitere Leiche gefunden wird, auf deren Stirn der Buchstabe "A" eingeritzt ist, weiß O'Loughlin, dass er es mit einem verstörten und gefährlichen Täter zu tun hat. Jemand…mehr

  • Format: mp3
  • Größe: 394MB
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Produktbeschreibung
»Michael Robotham – immer für eine Überraschung gut!« NEW YORK TIMES Ein abgelegenes Bauernhaus in Somerset: Zwei Frauen, Mutter und Tochter, werden in einer Nacht von einem skrupellosen Mörder hingerichtet. Die Polizei steht vor einem Rätsel und bittet den erfahrenen Psychologen Joe O'Loughlin um Hilfe. Verdächtige Personen gibt es viele, den betrogenen Exmann genauso wie die zahlreichen Liebhaber. Spätestens aber, als eine weitere Leiche gefunden wird, auf deren Stirn der Buchstabe "A" eingeritzt ist, weiß O'Loughlin, dass er es mit einem verstörten und gefährlichen Täter zu tun hat. Jemand will sich rächen. Jemand, der vor niemandem haltmacht, auch nicht vor O'Loughlins Familie … (Laufzeit: ca. 8h 21)

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Autorenporträt
Michael Robotham wurde 1960 in New South Wales, Australien, geboren. 1979 zog er nach Sydney und arbeitete dort als Journalist. Später schrieb er für große Tageszeitungen und Magazine in London, bis er 1993 seinen Beruf als Journalist aufgab und als Ghostwriter für prominente Politiker, Musiker und andere Show-Größen deren Autobiografien verfasste. Trotz hoher Verkaufszahlen und Erfolge wollte er sich seinen eigenen schriftstellerischen Werken widmen: 2004 erschien sein Psychothriller mit dem Titel »The Suspect« (»Adrenalin«), der innerhalb kürzester Zeit zum Bestseller avancierte und in über 20 Sprachen übersetzt wurde. Mit seinen nachfolgenden Romanen sorgte er international für Furore und wurde mit mehreren Preisen geehrt. Michael Robotham lebt mit seiner Familie in Sydney.
Autoreninterview
Eine Mutter und ihre Tochter werden tot in der abgelegenen "Windy Hill Farm" in der Nähe von Clevedon gefunden. Chief Superintendent Ronnie Cray schafft es, Joe O'Loughlin zum Tatort zu locken, obwohl Joe nicht mehr als Profiler arbeitet. Wie?

Michael Robotham: Cray "überzeugt" Joe mit dem Thema "Schuld", in die Ermittlungen einzusteigen: Einer von Joes ehemaligen Studenten, Milo Coleman, der sich als Profiler unter dem Namen THE MINDHUNTER selbstständig gemacht hat, hat Informationen an die Medien weitergegeben und so die Ermittlungen gefährdet. Und Ronnie Cray sagt Joe, er habe die moralische Verpflichtung, das wiedergutzumachen.

Die zwei ermordeten Frauen bleiben nicht die einzigen Opfer - allen gemeinsam ist, dass sie ein "A" auf die Stirn geritzt bekommen haben. In diesem Fall scheint nichts so zu sein, wie man glaubt, und Joe bittet seinen Freund, den Ex-Cop Vincent Ruiz, um Hilfe. Das Dreamteam ermittelt also wieder gemeinsam. Was ist das eigentlich, das Joe und Vincent so eng verbindet?

Michael Robotham: Kennengelernt haben Joe und Vincent sich in meinem ersten Roman ADRENALIN - zunächst waren sie allerdings alles…mehr
Eine Mutter und ihre Tochter werden tot in der abgelegenen "Windy Hill Farm" in der Nähe von Clevedon gefunden. Chief Superintendent Ronnie Cray schafft es, Joe O'Loughlin zum Tatort zu locken, obwohl Joe nicht mehr als Profiler arbeitet. Wie?

Michael Robotham: Cray "überzeugt" Joe mit dem Thema "Schuld", in die Ermittlungen einzusteigen: Einer von Joes ehemaligen Studenten, Milo Coleman, der sich als Profiler unter dem Namen THE MINDHUNTER selbstständig gemacht hat, hat Informationen an die Medien weitergegeben und so die Ermittlungen gefährdet. Und Ronnie Cray sagt Joe, er habe die moralische Verpflichtung, das wiedergutzumachen.

Die zwei ermordeten Frauen bleiben nicht die einzigen Opfer - allen gemeinsam ist, dass sie ein "A" auf die Stirn geritzt bekommen haben. In diesem Fall scheint nichts so zu sein, wie man glaubt, und Joe bittet seinen Freund, den Ex-Cop Vincent Ruiz, um Hilfe. Das Dreamteam ermittelt also wieder gemeinsam. Was ist das eigentlich, das Joe und Vincent so eng verbindet?

Michael Robotham: Kennengelernt haben Joe und Vincent sich in meinem ersten Roman ADRENALIN - zunächst waren sie allerdings alles andere als Freunde. Vincent verdächtigte Joe, eine ehemalige Patientin ermordet zu haben, und war fast das ganze Buch über damit beschäftigt, Beweise dafür zu sammeln. Als am Schluss aber klar wird, wer wirklich der Mörder ist, schließen Joe und Vincent Waffenstillstand. Freunde werdendie beiden dann im zweiten Buch AMNESIE: Vincent wird niedergeschossen, leidet unter Gedächtnisverlust und kann nur mit Joes Hilfe herausfinden, was passiert ist.

Ihre Psychothriller spielen in einer ganz eigenen Liga, weil Sie es schaffen, all Ihre Figuren glaubwürdig zum Leben zu erwecken. Hochspannung trifft bei Michael Robotham immer auf psychologisch fein austarierte Charaktere. Wie wichtig ist Ihnen die Entwicklung Ihrer Figuren?

Michael Robotham: Viele Leute glauben fälschlicherweise, dass es bei Thrillern vor allem um den Plot geht - ich finde, dass die Figuren an erster Stelle stehen sollten, denn an sie erinnern sich die Leser auch dann noch, wenn sie die Story des Buches schon lange wieder vergessen haben. Und es sind die Figuren, die Leser immer wieder zu den Büchern eines bestimmten Autors greifen lassen. Ich bin sonst kein Freund von Mottos, aber über meinem Schreiben stehen die drei Worte MAKE THEM CARE.

Dann stimmt es also, dass die Worte "MAKE THEM CARE" über Ihrem Schreibtisch hängen?

Michael Robotham: Ja, das stimmt. Wie schon erwähnt, sind diese drei Worte so etwas wie einMotto für mein Schreiben. Wir alle kennen sicher die Situation, dass wir ein Buch lesen oder einen Film oder eine Fernsehsendung sehen und dass uns eine bestimmte Figur völlig gleichgültig bleibt. Es ist uns egal, ob er seine Angebetete erobert, ob er den Fall löst, den Berg besteigt oder bis an sein Ende glücklich und zufrieden ist. Ich aber will, dass meine Figuren dem Leser nicht egal sind. Ich möchte, dass sie über sie lachen, ihretwegen weinen, von ihnen zum Nachdenken angeregt werden und sich an sie erinnern.

"Ich hege keinen Groll gegen irgendwen. Nachdem ich so viel unterschiedliches Leid gesehen habe, frage ich mich allmählich, ob das vielleicht meine Aufgabe ist, den Schmerz aufzusaugen, damit andere ein angenehmeres, glücklicheres Leben geschenkt wird", sagt Joe O'Loughlin im Buch ... Muss er diesmal noch mehr einstecken als in den Thrillern vorher?

Michael Robotham: In "Der Schlafmacher" muss Joe sich mit seiner wohl größten Angst auseinandersetzen, und auch wenn er ein tiefes Verständnis für die menschliche Natur hat, können doch nicht alle, die er liebt, gerettet werden. Joe ist eine wunderbare Figur, aber als ich ihn damals in meinem ersten Buch einführte, wollte ich diese Figur eigentlich gar nicht weitererzählen. Ich gab ihm damals Parkinson und damit gewissermaßen ein Verfallsdatum - es gibt also eine Grenze, wie lange Joe noch weitermachen kann, und jedes Buch könnte das letzte für ihn sein.

Gleich zu Anfang erfahren wir auch etwas über das Kindheitstrauma des Täters: Seine Mutter starb bei einem Autounfall. Das pikante Detail, das dem Sohn lange verschwiegen wurde: Die Mutter saß mit einem anderen Mann im Wagen, dessen bestes Stück im Mund. So starb sie auch. Der Vater erzählte dem Sohn daraufhin, dass seine Mutter nun in der Hölle schmort und das auch verdient hat. Wie kommen Sie auf solche Settings - irgendwo gelesen oder ausgedacht?

Michael Robotham: Wie alle Schriftsteller schöpfe ich aus den unterschiedlichsten Quellen. Ich habe viele Jahre als Journalist gearbeitet und dabei eine Menge Geschichten gesammelt. Auch heute noch bin ich ein Nachrichten-Junkie, lese jeden Tag mindestens drei Zeitungen und höre morgens zum Wachwerden immer den Newskanal im Radio. Außerdem sammle ich Gesprächsfetzen und Anekdoten von Freunden, Familienangehörigen, Kollegen und auch Lesern. Also immer schön vorsichtig sein, was man einem Schriftsteller so erzählt - es könnte sich in seinem nächsten Buch wiederfinden.

Joe O'Loughlin lebt getrennt von seiner Frau Julianne. Seine ältere Tochter Charlie geht bald aufs College in Oxford und behauptet, sie wolle Psychologie studieren und wie Joe auch als forensische Psychologin arbeiten. Sie will in "Der Schlafmacher" unbedingt bei den Ermittlungen helfen. Erlaubt Joe ihr das?

Michael Robotham: Wie Charlie Joe in "Der Schlafmacher" erklärt, hat er gar keine andere Wahl. Sie ist 18 und kann selbst entscheiden, was sie studiert - und sie will verstehen, warum ein Mann sie viele Jahre zuvor entführt und gefangen gehalten hat. Joe hat immer gehofft, dass Charlie diese Erlebnisse vergessen hätte und über sie hinweggekommen wäre, doch nun wird er mit der Erkenntnis konfrontiert, dass ein solches Trauma niemals verschwindet.

Interview: Literaturtest


Krimi des Monats January 2016
Dass Michael Robotham in der ersten Liga der Krimi- und Thrillerautoren spielt, wissen alle, die jemals einen Robotham gelesen haben. Er versteht es wie kaum ein anderer, Figuren aus Fleisch und Blut zu erschaffen - echt, glaubwürdig und mit einer psychologischen Tiefe, die man in diesem Genre so nicht allzu oft findet. Und er hat diesen ganz eigenen Beat, den Robotham-Drive, mit dem er seine Geschichten schnell und hämmernd vorantreibt. Diesmal allerdings, in "Der Schlafmacher", schaltet der australische Autor mindestens einen Gang zurück und erzählt ruhig und konzentriert eine Story, die es in sich hat. Und natürlich kommen auch die Fans von Joe O'Loughlin, dem Psychologen, und Vincent Ruiz, dem Ex-Cop, wieder einmal voll auf ihre Kosten!

Die Wut des Täters: Er hat 36-mal auf Elizabeth Crowe eingestochen

Der Plot: Eine Mutter, Elizabeth Crowe, 43, und deren Tochter Harper, in der Tatnacht 18 geworden, werden in einem abgelegenen englischen Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert, der "Windy Hill Farm", ermordet. Auf den Körper der Mutter wurde 36-mal eingestochen, der Täter muss eine ungeheure Wut auf sie gehabt haben. Das Buch allerdings beginnt damit, dass wir zunächst den Täter kennenlernen. Wer er ist, das erfahren wir zwar bis zum ungemein spannenden Finale nicht, aber immer wieder berichtet er uns von seinem Innenleben, seinen Gedanken, Gefühlen und seiner Wut. Seine Mutter starb bei einem Autounfall - den Kopf im Schoß eines anderen Mannes, dessen "bestes Stück" im Mund. Dies hat ihr ihr Mann nie verziehen. Für ihn schmort sie in der Hölle, und das erzählt er so auch dem neunjährigen Jungen, der unser Täter damals war. Keiner hat ihm gesagt, warum sein Vater so denkt. Doch alle wussten es und zerrissen sich hinter vorgehaltener Hand den Mund darüber ...

Er nennt sich "Mindhunter" und hat das Vertrauen der Polizei missbraucht ...

Schnitt. Professor Joe O'Loughlin, forensischer Psychologe und seit einiger Zeit mit einem "Zellengenossen" namens Parkinson lebenslang verbunden, liegt gemütlich auf einem Rasen in Oxford und wartet auf seine älteste Tochter Charlie. Die sieht sich am College um, hat aber irgendwie noch gar keinen Plan, was sie studieren soll. Gerade, als Joes Exfrau Julianne ihm anbietet, den Sommer zusammen zu verbringen, klingelt sein Handy. Am anderen Ende: Chief Superintendent Ronnie Cray. Sie bittet ihn als Freundin, sich den Tatort in der "Windy Hill Farm" anzusehen. Eigentlich macht Joe so etwas gar nicht mehr, doch dann erwähnt Ronnie Cray, dass sich ein anderer Psychologe - er nennt sich "Mindhunter" - bei ihr gemeldet und sich auf Joe O'Loughlin berufen hätte.

Jemand hat Professor Joe O'Loughlins Namen benutzt, um Türen zu öffnen ...

"Er sagt, Sie hätten ihm alles beigebracht, was er weiß", so Cray. Jemand hat also Joes Namen benutzt, um Türen zu öffnen und das Vertrauen der Polizei zu gewinnen. Joe verachtetsolche Typen, die sich ins Rampenlicht drängen, sensationshungrig und ruhmsüchtig. Und sein ehemaliger Student hat seine Dienste angeboten, bekam Zugang zu Tatortfotos und Zeugenaussagen - und ging mit diesem Wissen schnurstracks an die Öffentlichkeit. So hat er Details, die geheim bleiben sollten, preisgegeben. Joe sieht sich in der Pflicht, das unprofessionelle Gebaren seines Exstudenten auszubügeln und betritt den Tatort. Danach schlägt Cray, nachdem Joe sich umgesehen hat, ein Album mit Tatortfotos auf.

"Trotz der Spuren an der Wand bin ich nicht auf die Wucht der Bilder vorbereitet. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie Szenenbilder eines B-Horrorfilms aus Hollywood, bei dem eimerweise Blut verschüttet wurde. Auf dem Boden ist die Leiche einer Frau zu erkennen, ihre Arme und Beine sind gespreizt, ihre Hände bittend nach oben gewandt. Ihr halbnackter Körper ist völlig verstümmelt. Gemetzelt. Geschändet."

Die tote Mutter hatte Sex an öffentlichen Orten - mit sehr vielen Partnern

Joe zögert noch, in den Fall einzusteigen. Doch wir wissen: Er wird es tun. Denn der Täter schlägt wieder zu. Zum Kreis der Verdächtigen zählt u. a. der Bauunternehmer Dominic Crowe. Seine nun tote Ex hatte ihn, so wird erzählt, schamlos ausgenommen und ihn dann fallen lassen. Oder der seltsame Nachbar Tommy. Er lebt noch bei seiner Großmutter, gilt als simpel gestrickt und könnte ein Auge auf Tochter Harper geworfen haben. Als klar wird, dass Elizabeth kein Kind von Traurigkeit war und ihre wechselnden Sexpartner in einschlägigen Onlineportalen gefunden hat, wächst die Zahl der möglichen Täter enorm. Joe O'Loughlin, natürlich längst in den Fall eingestiegen, bittet Ex-Cop und Freund Vincent Ruiz um Unterstützung. Der meckert zwar zuerst - er arbeitet nicht gern für Ronnie Cray, die er spöttisch "der dicke Wachtmeister" nennt -, aber für seinen Freund Joe tut er es dennoch.

Sollte sich die Theorie bewahrheiten, dass Elizabeth einfach den Falschen ausgesucht hat bei ihren Sextreffen oder liegen die Karten ganz anders? Der Täter, wir sind seine Mitwisser, beobachtet Joe derweilen dabei, wie er sich im Farmhaus umsieht ...

"Ich will wissen, was der Fremde hier macht. Ich mag es nicht, wenn Dinge sich verändern ... Die Leute unterschätzen mich meistens. Das habe ich mein Leben lang perfektioniert. Der Trick besteht darin, die Latte nicht zu hoch zu legen. Man darf nie zu clever sein. Sich nie freiwillig melden. Nie Erster oder Letzter sein. Sei durchschnittlich, sei gewöhnlich, sei unsichtbar in der Menge ..."

Werden Joe und Vincent den Unsichtbaren finden und ihn stoppen können - und wenn ja, zu welchem Preis? Der Fall, in den auch Joes Tochter Charlie gerät, wird Joe jedenfalls immer in Erinnerung bleiben. Er braucht nun Vincent nötiger denn je an seiner Seite. Als sehr guten Freund und Vertrauten ...

Alles zum Krimi des Monats
Rezensionen
»Ein Buch, das freiwillig wohl kaum einer aus der Hand legt.« Südthüringer Zeitung
Ermittlerporträt
Ermittlerporträt von Vincent Ruiz

Michael Robotham scheint an dem Excop Vincent Ruiz - "Er hat kein Herz aus Gold, nein, er hat ein noch viel kostbareres Herz" - sehr zu hängen. Der ehemalige Detective spielte in bislang jedem seiner Thriller eine Rolle. Der mittlerweile 62-jährige Pensionist war und ist ein Cop alter Schule - einmal Cop, immer Cop. Der frühe Tod seiner Frau Laura - mit ihr hat er zwei Kinder, die Zwillinge Michael und Claudia - knockte ihn aus. Zwei weitere Ehen folgten, gingen in die Brüche und es scheint, als sei Vincent zum Zyniker geworden. Sein größtes Versagen - er sieht es jedenfalls so - war der Selbstmord von Jane Lanfranchi. Sie wurde als 16-Jährige von Ray Garza vergewaltigt und entstellt. Das ist nun 22 Jahre her. Das Trauma hat sie besiegt - und Vincent konnte nicht halten, was er ihr damals versprochen hatte: sie zu beschützen. Seit 22 Jahren quält ihn diese "Niederlage" und seit 22 Jahren heißt sein Erzfeind daher Ray Garza. Der ist mittlerweile leider - obwohl skrupelloser Krimineller - in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Er "bekommt Medaillen von ihrer Majestät und wird als Philanthrop und Kunstmäzen erwähnt".

Jedes Jahr an Vincents Geburtstag schickt ihm Garza eine Glückwunschkarte als Erinnerung an den Fall Jane und als Verhöhnung. Seinen Schmerz - den körperlichen und den seelischen - betäubt Ruiz mit Alkohol. Der schwere Trinker hat diese unglückselige "Tradition" von seiner Mutter übernommen. Körperlich leidet Vincent an den Spätfolgen eines Dumdumgeschosses, das sein linkes Bein traf. Es fühlt sich immer noch an, "als würden Ameisen an seinem narbigen Fleisch nagen", und es kostete ihn eine Höllenanstrengung, von den Schmerzmitteln loszukommen. Immerhin das. Wer nun denkt, Vincent sei verwahrlost, liegt falsch. Er hat seine Routine und er hat so etwas wie eine "Minifamilie": seine 18-jährige Untermieterin Darcy, die Tanz an der Royal Ballet School studiert.

Für Darcy, sehr direkt und ziemlich schlau, ist Vincents Exfrau Nummer drei, Miranda, eine "Freundin mit gewissen Vorzügen". Soll heißen, ab und an landen Vincent und Miranda trotz Trennung miteinander im Bett. Was beide genießen. Und auch Vincents Gehirn funktioniert immer noch prächtig: "Er hortet Erinnerungen wie ein Geizhals, der sein Gold zählt - Namen, Daten, Orte, Zeugen, Verdächtige und Opfer [...] Deshalb kann er zurückgreifen und Details von Kriminalfällen von vor fünf, zehn Jahren herauspflücken und sich an sie erinnern, als wären sie erst gestern passiert. Er kann Tatorte heraufbeschwören, Unterhaltungen aufleben lassen und dieselben Lügen noch einmal hören." Vincent lässt also nie locker - Pensionierung hin oder her. Und er macht seine eigenen Regeln, geht an die Grenzen oder darüber hinaus. Ray Garza hat er immer auf dem Schirm … Ob Michael Robotham ihm die Gelegenheit gibt, Ray Garza dranzukriegen? Nun, in "Bis du stirbst" kommt ihm Vincent verdammt nahe - doch ist es nahe genug?