Der seltsame Fall des Benjamin Button
von F. Scott Fitzgerald,
gelesen von Ingolf Kloss.
Erzählt wird die Geschichte von Benjamin, dem Sohn von Roger Button, der als alter Mann geboren wird und im Laufe seines Lebens auf wundersame Weise rückwärts altert. Benjamin beginnt sein Leben als Achtzigjähriger in seiner Wiege und wird "älter", während sein Körper umgekehrt sich mit jedem Geburtstag verjüngt. Die Geschichte führt uns durch Benjamins gesamtes Leben: seine schwierige Jugend, seine Ehe, sein Leben als Soldat und Vater und schließlich sein unvermeidlicher Abstieg ins Kindesalter. Es handelt sich also um eine biologische Kuriosität, vergleichbar wie die des Wechselbalgs in E.T.A. Hoffmanns Märchen "Klein Zaches genannt Zinnober" oder mit Gregor Samsa in Franz Kafkas Erzählung "Die Verwandlung", der eines Morgens im Körper eines Käfers aufwacht. Wie Hoffmann und Kafka entwickelt Fitzgerald aus der Spannung zwischen seinem aus der Art geschlagenen Helden und dessen sozialer Umgebung eine aberwitzige Gesellschaftssatire.
Fitzgerald erinnerte sich später an die Entstehung seiner Kurzgeschichte:
Diese Geschichte wurde von einer Bemerkung Mark Twains inspiriert, der sagte, es sei schade, dass der beste Teil des Lebens am Anfang und der schlimmste Teil am Ende stehe. Indem ich das Experiment an nur einem Mann in einer völlig normalen Welt ausprobierte, habe ich seiner Idee kaum eine faire Chance gegeben. Einige Wochen nach der Fertigstellung entdeckte ich eine fast identische Handlung in Samuel Butlers "Notizbüchern". Die Geschichte wurde letzten Sommer in "Collier's" veröffentlicht und löste diesen verblüffenden Brief eines anonymen Bewunderers aus Cincinnati aus:
"Sir! Ich habe die Geschichte Benjamin Button in Colliers gelesen und möchte sagen, dass Sie als Autor von Kurzgeschichten einen guten Verrückten abgeben würden. Ich habe in meinem Leben schon viele Stückchen Käse gesehen, aber von allen Stückchen Käse, die ich je gesehen habe, sind Sie das größte Stück. Ich hasse es, ein Stück Papier an Sie zu verschwenden, aber ich tue es dennoch."
Fitzgeralds wunderbare Erzählung, die gleichzeitig lustig, erschreckend und satirisch ist, wurde sowohl für die Bühne als auch für die Leinwand mehrfach adaptiert und wird hier in ihrer ursprünglichen, ungekürzten Fassung als Hörbuch präsentiert. Sie wurde erstmals am 27. Mai 1922 im Collier's Magazine veröffentlicht. Später wurde sie in Fitzgeralds Geschichtensammlung "Tales of the Jazz Age" mit aufgenommen.
Für dieses Hörbuch wurde der Originaltext aus dem Amerikanischen von Ingolf Kloss neu übersetzt. Coverabbildung unter Verwendung einer Grafik von Nicholas Remisoff: "A Man in a Tuxedo"/ Vanity Fair, März 1923. Coverschrift gesetzt aus der Better Book. Schlussmusik: Edith Wilson / 1922: "What do you care".
Über den Sprecher:
Ingolf Kloss, geb. 1973, kam 1994 als Co-Moderator zu Radio Leipzig, später Moderator und Produzent bei Radio Energy; seit 2000 ist er fest angestellter Moderator, Produzent und Musikredakteur bei Radio SAW, dort auch für alle Künstler-Interviews verantwortlich (u. a. Paul McCartney, Depeche Mode, Lenny Kravitz, Herbert Grönemeyer), seit 2003 hat er seine eigene tägliche Nachmittagsshow. Er lebt in Leipzig und Magdeburg. Nach seinen umfangreichen Romanlesungen "Der große Gatsby" und "Zärtlich ist die Nacht" und den gesammelten Erzählungen von F. Scott Fitzgerald folgten etliche weitere Literaturinterpretationen unterschiedlicher Werke von diversen Autoren.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D ausgeliefert werden.